Heizungssteuerung Probleme mit LCD-Display

Hallo,
ich habe mir eine komplette Heizungssteuerung mit einem Mega gebaut, über die ich Gasheizung, Kachelofen mit Verbindung zur Heizungsanlage und Solarkollektoren steuere.
Sensoren sind 6 Dallas 18B20.
Sicherlich ein interessantes Projekt, welches mittlerweile auch funktioniert.
Jetzt hab ich aber ein großes Problem, immer wenn der Brenner der Gasheizung ein und ausschaltet (Piezo?)
fällt mein LCD-Display (4x20) aus. Es werden nur noch seltsame Zeichen und Sonderzeichen angezeigt, auch ein lcd.clear() hilft nicht
mehr, das Display scheint abzustürzen.
Der Arduino funktioniert noch weiter, die Steuerung läuft noch, aber eben keine Anzeigefunktion mehr.
Nur ein Reset hilft weiter. Woran kann das liegen?
Gruß
Bernward

Hast Du nen Entstör- und/oder Stützkondensator an der Spannungsversorgung des Displays?

Wenn nicht, probier das mal... :slight_smile:

Hallo,
hab ich versucht, mit 47pF, weil ich die noch da hatte. Hilft aber leider auch nicht.
Gibt es da eine bestimmte Größe die ich eventuell noch versuchen könnte?
Bernward

Hallo maverick1509 !

47pF sind gut zur Hochfrequenz-Entstörung, aber nicht zur Stützung. Da sollten es schon einige 100 µF sein.
Ich würde noch einen ca. 470 µF-Elko parallel schalten, und zwar möglicht nah am Display.
Hängt deine Piezo-Zündung denn an der selben Strom-Versorgung wie der Arduino + Display ?

MfG

Hängen am gleichen 230V Netz, Heizung direkt und der Mega eben über ein 9V Netzteil.

Hängen am gleichen 230V Netz, Heizung direkt und der Mega eben über ein 9V Netzteil.

Oh, ich dachte der Zünder wird von Niederspannung gespeist.
Hole doch einfach mal dein Oszilloskop, von hinter dem Schuhschrank hervor, und kontrolliere mal, ob da Spikes bei der Zündung sind ( war Spaß :slight_smile: )
Vielleicht hilft ein 230V~ Netzfilter vor dem Arduino ( Ziemlich teuer ).
Aber zuerst würde ich wie gesagt, einen Elektrolyt-Kondensator ( Elko ), parallel zur Spannungs-Versorgung des Arduino probieren.
Ich nehme an, du hast den Arduino an einem Stecker-Netzteil. Liefert das Netzteil Gleichspannung ( = ) oder Wechselspannung ( ~ ) ?
Stecker-Netzteile ( für Gleichspannung ) haben von Haus aus ziemlich kleine Elkos verbaut, Wechselspannungs-Netzteile haben von Natur aus gar keine.

MfG

Hallo,

das mit dem Kondensator ( Elko mindestens 1000 uF ) würde ich als erstes probieren.
Wenn das nicht hilft, probier mal ein Metallgehäuse, das geerdet ist.
Das würde Funk / Magnetimpulse abhalten.
Zum Testen würde eine 'Keksdose' oder ähnliches reichen.
VORSICHT vor Kurzschlüssen in Deiner Elektronik !!

Gruss
Kurti

( Elko mindestens 1000 uF )

Etwas übertrieben bei der geringen Strom-Aufnahme des LCD, aber je größer, desto besser .

Aber ja, Abschirmung wäre auch gut.
Obwohl der Prozessor des LCD ( HD44780 oder kompatibel ) so einiges aushält.
Und nicht "erden", also an den Nullleiter der Steckdose, sondern an Arduino-Masse legen.

UND NIEMALS DEN NULLLEITER ( GELB/GRÜN ) MIT ARDUINO-MASSE VERBINDEN !

MfG

Nene, vom 230V Netz hab ich den Arduino schon getrennt, da wird nichts verbunden.
Alle Pumpen werden über 230V Relais geschaltet und die sitzen auf einer getrennten Platine.

Hallo,

Du solltes die Metalldose auf jeden Fall erden und nicht mit der Masse des Arduino verbinden.
Ansonsten kann es sein, dass Du die Sache nur schlimmer machst, weil Du die Störungen in Deine Schaltung einkoppelst.

Gruss
Kurti

Du solltes die Metalldose auf jeden Fall erden und nicht mit der Masse des Arduino verbinden.
Ansonsten kann es sein, dass Du die Sache nur schlimmer machst, weil Du die Störungen in Deine Schaltung einkoppelst.

Jeder versteht Kurti, sogar seine Mama versteht ihn, nur ich nicht:

Kurti steht auf Netz-Brumm !

MfG

Hallo,
muss meinen Beitrag noch mal hoch holen. Nach einigen Tagen Betrieb hab ich jetzt den Fehler eingrenzen können, liegt nicht an der Heizung sondern definitiv an der Kellerbeleuchtung. Wenn ich das Licht im Heizungskeller an- oder ausschalte (Neonröhre) fängt das Display an zu spinnen und zeigt nur noch Sonderzeichen und Müll an. Zum Glück hat das keinen Einfluss auf die Steuerung, die läuft weiter.
Auch die Tipps mit den Kondensatoren helfen leider nicht.
Gruss
Bernward

Ich hatte dieses Problem einmal und habe es durch den Austauch des IEC-Gerätesteckers durch einen mit integrierten Filter gelöst.

Wie ist Deine Stromversorgung des Arduino?
Grüße Uwe

Hallo,
ich versorge den Arduino über ein 9V Steckernetzteil,
welches 1,5 A Strom liefert.
Gruß
Bernward

Versuchs mal für den Anfang probeweise den Arduino mit einer 9V Batterie zu versorgen und zu sehen ob auch denn die Störungen auftreten.
Wenn nicht dann nimm eine Entstördrossel eines alten Switchingnetzteils ( sieht aus wie ein Trafo und sitzt zwischen 230V Eingang und Gleichrichter). Die hat 2 Wicklungen. Da führst Du 9V und Masse durch und gibst vorher und nacher einen 0,1µF Keramikkondenstor.
Viele Grüße Uwe

Danke für eure Tipps, leider hat alles nicht geholfen, hab aber trotzdem eine Lösung gefunden :slight_smile:
Da ich unter anderem auch die Laufzeiten der einzelnen Pumpen aufaddiere war mir natürlich mit einem ständigen Reset nicht
geholfen um die komischen Sonderzeichen wieder vom Display wegzukriegen. Ein lcd.clear() hilft auch nicht, was aber hilft ist ein
lcd.begin(LCD_WIDTH, LCD_HEIGHT,1) welches ich jetzt aufrufe, wenn ich über einen Taster die gespeicherten Werte im Arduino
abrufe.
Das komplette Programm läuft störungsfrei, und wenn ich jetzt bei Bedarf das LCD-Display über einen Taster einschalte werden alle Zeichen gelöscht und das Display zeigt alles an so wie es soll.
Räumt zwar nicht das eigentliche Problem aus der Welt, aber zumindest läuft jetzt alles stabil.
Gruß
Bernward

Hallo Bernward,

ich glaube, ich habe die Lösung für dich, da ich ein solches Problem auch hatte. Bei mir ist das Display häufig "abgestürzt", als ich neben das Arduino-Netzteil ein weiteres in dieselbe Steckdosenleiste gesteckt habe. Puffer- bzw. Abblockkondensatoren als Tiefpass brachten keine Lösung für das Problem (egal ob fette Elkos oder kleine Keramikkondensatoren verwendet wurden). Spulen, Ferrite und teure Netzteile haben auch recht wenig geholfen. Mir ist aufgefallen, dass der Fehler auch beim Berühren des Gehäuses mit dem Lötkolben aufgetreten ist. Abhilfe schaffte das Entfernen der Brücken von der Displayplatine (0 Ohm SMD-Widerstände, bei mir J1 und J6), welche Massebrücken von Display zum Metallrahmen des Displays und zu den Montagebohrungen herstellen. Um kapazitive Effekte zu vermeiden (und um meinen Frust abzulassen) habe ich zudem sämtliche Leiterbahnen der Displayplatine, welche zu den Montagebohrungen und zu den Flächen der Rahmenbefestigung führen, mit dem Skalpell durchtrennt. Tja, Masseschleifen können manchmal ziemlich bösartig sein. Sicherheitshalber habe ich noch einen 1000 µF Elko und einen kleinen Keramikkondensator paralel zur Eingangsspannung geschaltet - sicher ist sicher.

Resultat:
vorher - häufige Displaycrashes beim Einstecken weiterer Netzteile in die Steckdosenleiste
danach - kein einziger Displaycrash mehr aufgetreten.

Lass uns wissen, ob die Info geholfen hat.

Tiesl

Hallo Tiesl,
das werde ich mal testen, ja es nervt ziemlich.
Auch wenn meine jetzige Lösung klappt, ist es doch nur ein Behelf, der einen nicht richtig
zufrieden stellt.
Gruß
Bernward