Und wie hat A gelernt X zusammenzubauen ohne sich die Genitalien zu versengen, während B X zusammenbauen möchte, vom C zurechtgewiesen wird, dass es nichts für B ist, da sich A fast die Genitalien versengt hätte - weil zumindest die Möglichkeit bestand?
Versteht mich nicht falsch - Ich bin Bastler, ich bastle gerne. Basteln impliziert allerdings nicht Pfuschen - da ich zeitgleich Perfektionist bin. Geht einfach davon aus, dass man gefährliche Dinge tun kann, ohne dass der worst-case eintritt, da man alle Sicherheitsbestimmungen einhällt. Ich bin, glaube ich, alt und vernünftig genug um - nach auf einem Hinweis der Risiken und der vermeidung selbiger - mir mein fehlendes Wissen anzueignen, ohne dass Dauerhafte Schäden entstehen.
Meiner Meinung nach ist probieren wesentlich gefährlicher, als sich mit einem konkreten Problem an Leute zu wenden, die sich dazu äußern können, da sie erfahrung damit haben. Ein Beispiel, dass ich gerne meinen Lehrlingen erzähle ist die Erfindung des Dynamits:
Erfunden von Alfred Nobel (Ja, der Nobelpreis Nobel) in der Intention, Nitroglycerin sicherer lagern zu können. Da er allerdings selbst keine Ahnung hatte, was Nitroglycerin anrichtet, hatte die Erfindung Dynamit folgende Konsequenzen: Mehrmals flog sein Labor in die Luft - einmal starb dabei einer seiner Angestellten, das nächste mal sein eigener Bruder plus 4 weitere Personen. Die eigentliche Erfindung war, trotz jahrelanger Forschung, mehr dem Zufall, als seinem Wissen verschuldet: Eines Tages kam es bei einem der zahlreichen Transporte von Nitroglycerin zu einem Zwischenfall, bei dem eines der Transportgefäße undicht wurde und reines Nitroglycerin auf die mit Kieselgur ausgepolsterte Ladefläche des Transportwagens tropfte. Die entstandene breiige Masse erregte die Aufmerksamkeit der Arbeiter, so dass sie diesen Vorfall später an Nobel meldeten. Ihm gelang hierdurch endlich die ersehnte Herstellung eines handhabungssichereren Detonationssprengstoffes. Der langjährige Umgang mit Nitroglycerin hatte allerdings zur Folge, dass Nobel an Herzrythmusstörungen durch zu niedrigem Bluttdruck litt - was schlussendlich auch sein Todesurteil war. Und die Moral von der Geschichte? Hätte er jemanden gehabt, den er Fragen hätte können; jemanden der bereits diese Erfahrungen gemacht hatte und sich über die Risiken bewusst war, hätte Nobel weder sein eigenes Leben, noch das Leben anderer gefährden müssen um ans Ziel zu kommen. Also lieber mal nachfragen, wenn man etwas nicht weiß - als mit try-and-error sich und andere zu gefährden.
P.S: Und ein "Mach das nicht!" hilft hier genauso wenig wie damals Afred Nobel: Als nach der verhehrenden Explosion bei der u.A. sein Bruder starb, Stockholm Nobel verbat weiter zu forschen - zog er einfach um.
Gruß
Marcus