SOLVED: Relais-Problem (SaintSmart) mit 3-Wege-Ventil

Hallo,

kurz und schmerzlos zum Problem mit meiner verzweifelten Bitte um Tipps:

Ausgangssituation
Mein Mega-Arduino steuert eine Heizungsanlage; das geht über I2C und einen Portexpander, auf dem ein PCF8574 werkelt.
Dieser sendet mein Byte (8 Bits) auf eine Relaiskarte, die wiederum Ventile und Pumpen bedarfsgerecht an- und ausschaltet.

Nach einigen Problemen mit der Abschirmung des Datenkabels zum I2C-LCD-Display fünf Meter weiter, habe ich dieses im Abstand zu Stromleitungen verlegt und damit die oft auftretenden Probleme mit einem fehlgesteuerten LCD (Müll im Display) beseitigt.

Die Anlage läuft astrein - leider nur fast.

Im Sommer kommt ein 3-Wege-Ventil zum Einsatz. Bei seiner Arbeit stürzt der Arduino nun mit allem drum und dran ab, das Display spinnt und der Arduino nimmt keine Befehle über ein Keypad entgegen.

Problemeingrenzung
Durch div. Tests konnte ich das 3-W-Ventil als Verursacher festmachen. Dieses wird über einen Relaisausgang zu- und über den anderen ausgeschaltet. (Ein drittes Kabel dahin ist N).
Wenn der Motor des Ventils dieses zu Ende gedreht hat, stoppt der Motor automatisch und just in diesem Augenblick stürzt meine Steuerung in der Regl ab.
Das Komisch daran ist, dass die Relaiskarte (acht Relais, Optokoppler: Link: http://www.sainstore.de/sainsmart-8-kanal-dc-5v-relay-modul-fur-arduino-pic-arm-avr-dsp-msp430-ttl-logic.html) eine eigene Stromversorgung hat, und diese ist über Optokoppler mit den Pins der PCF8574-Karte (I2C-gesteuert) verbunden. Die Problematik taucht nicht auf, wenn das Ventil nicht am Relais hängt.

Unten folgen die Bilder der Relaiskarte und der Plan. Dazu: JD-VCC und die eingezeichnete Erdung gehen zum eigenen 2A-Netzteil (dieses habe ich auch schon gegen andere gecheckt). VCC und IN0 bis IN7 gehen zum Portexpander. Dieser ist unten ebenfalls abgebildet.

Ich meine: das kann doch nicht sein! Ich habe schon daran gedacht, dass die Diode der Relaiskarte zickt - dazu sind aber die Optokoppler doch da, um das auszubügeln.

Diagnose?

Ich bin mit meinen Nerven am Ende - hat bitte jemand einen Tipp, wo ich weitersuchen sollte?

Grüße

Wie wird das Ventil mit Strom versorgt? Woher bekommt der Arduino den Strom? Hängt die Relaiskarte an einem anderen Netzteil? Meine Vermutung geht Richtung Stromversorgung, vielleicht hast Du da einen zu starken Spannungseinbruch oder dergleichen.

Wenn Du das I2C-Display mehr als 50cm vom Arduino weg hast, würde ich ein Paar P82B715 I2C-Extender einsetzen.

Ist der Absturz des Arduinos immer gleich oder äussert er sich mal so, mal anders?

pylon:
Wie wird das Ventil mit Strom versorgt? Woher bekommt der Arduino den Strom? Hängt die Relaiskarte an einem anderen Netzteil? Meine Vermutung geht Richtung Stromversorgung, vielleicht hast Du da einen zu starken Spannungseinbruch oder dergleichen.

Ventil wird mit 230V versorgt, das Relais schaltet es in die eine oder andere Richtung.
Der Arduino hat ein eigenes Netzteil mit 7 V.
Das LCD hat ebenfalls ein eigenes Netzteil, das auch die Temperaturfühler versorgt, die Massen sind zusammengeschlossen.

Wenn Du das I2C-Display mehr als 50cm vom Arduino weg hast, würde ich ein Paar P82B715 I2C-Extender einsetzen.

Ja, das ist der Fall, es sind ca. 4-5 Meter. Allerdings gibt es dabei keine Schwierigkeiten, es auch ohne Extender zu machen, da das Signal stabil ist. Am Ende ist auch ein I2C-Keypad mit entsprechenden Pullups. Ich teste es mal am Wochenende unten im Keller, denn die Fehler kommen nur dann, wenn die Pumpe anläuft.

Ist der Absturz des Arduinos immer gleich oder äussert er sich mal so, mal anders?

Ich habe bisher keine Regelmäßigkeiten entdeckt: das Display bekommt wirres Zeug geliefert und die Steuerung bricht zusammen. Alles unmittelbar nachdem das Ventil angesteuert wurde. Daher habe ich bewußt den Optokoppler aktiviert, indem ich ein drittes Netzteil eigens für die Spannungsversorgung der Relais angeschlossen habe.

Aber etwas Besonderes passiert in einigen Fällen: Beim Neustart klickt dann das entsprechende 3W-Ventil kurz an und aus, das passiert 3-4 Mal, dann ist das Resultat das Selbe (LCD tot, Arduino auch).

Es ist zum Weinen.

Grüße

michael--g:
Ich meine: das kann doch nicht sein! Ich habe schon daran gedacht, dass die Diode der Relaiskarte zickt - dazu sind aber die Optokoppler doch da, um das auszubügeln.

Diagnose?

Diagnose hast Du doch schon selbst gemacht: Wenn der Motor des Ventils dieses zu Ende gedreht hat, stoppt der Motor automatisch und just in diesem Augenblick stürzt meine Steuerung in der Regl ab.

Mit dem Motor schaltest eine sogenannte "induktive Last", und wenn diese induktive Last abgeschaltet wird, baut sich aus dem in der Motorwicklung gespeicherten Magnetfeld kurzfristig eine Induktionsspannung auf, die ein mehrfaches der geschalteten Spannung beträgt.

Läuft der Motor auf Gleich- oder auf Wechselstrom? Motordaten?

Und was hast Du als Löschschaltung für die Begrenzung der Überspannung beim Abschalten des Motorstroms vorgesehen?

Wahrscheinlich "gar nix" wenn ich mal raten darf und Deine Fehlerbeschreibung lese.

jurs:

michael--g:
Ich meine: das kann doch nicht sein! Ich habe schon daran gedacht, dass die Diode der Relaiskarte zickt - dazu sind aber die Optokoppler doch da, um das auszubügeln.

Diagnose?

Diagnose hast Du doch schon selbst gemacht: Wenn der Motor des Ventils dieses zu Ende gedreht hat, stoppt der Motor automatisch und just in diesem Augenblick stürzt meine Steuerung in der Regl ab.

Mit dem Motor schaltest eine sogenannte "induktive Last", und wenn diese induktive Last abgeschaltet wird, baut sich aus dem in der Motorwicklung gespeicherten Magnetfeld kurzfristig eine Induktionsspannung auf, die ein mehrfaches der geschalteten Spannung beträgt.

Läuft der Motor auf Gleich- oder auf Wechselstrom? Motordaten?

Und was hast Du als Löschschaltung für die Begrenzung der Überspannung beim Abschalten des Motorstroms vorgesehen?

Wahrscheinlich "gar nix" wenn ich mal raten darf und Deine Fehlerbeschreibung lese.

"Gar nix" trifft es. Der Motor des Ventils schaltet automatisch, wenn er das Ventil gedreht hat. Darum habe ich mir keine weiteres Gedanken gemacht. Aber wenn ich es richtig verstehe, sollte das Relais in Mitleidenschaft gezogen werden. Dafür ist bei der Relaiskarte eine Diode eingebaut, s. Zeichnung. Da die Ansteuerung der Relaiskarte mit einem Optokopller getrennt ist, dürfte das doch keine Auswirkungen auf den Arduino haben, oder?

Hier ein paar Daten zum Ventil:

Medium: Wasser oder Wasser mit 50% Glykol
Temperatur: 2 bis 90°C
Spannung: 230 Volt 60 Hz(+/-10%)
Verbrauch: 4 Watt (nur wenn das Ventil sich bewegt)
Druckklasse: 16 bar
Laufzeit: öffnen /schließen 15 Sekunden
Gehäuse: Bronze, vernickelt
Abmessungen: 120 x 85 mm (Ventil mit Steuermotor)
Differenzdruck: 0,3 MPA
Anschluss: 3/4" Innengewinde
Innendurchmesser: 15mm
und ein Bild unten.

Grüße

1anschluss.jpg

Na ja, mit grade mal 4 Watt ist das Ventil ja nun nicht der Hammer unter den Verbrauchern und sollte bei Abschaltung auch keine nennenswerten Störungen im Netz verursachen. Aber man weiß ja nie ...

Im ersten Ansatz würde ich erst mal die Stromversorgung des Arduino aus einer anderen Phase ziehen. Nicht nur aus einem anderem Stromkreis sondern wie gesagt aus einer anderen Phase !
Ich weiß ja nicht wie das bei euch be-/verschaltet ist und ob du weißt was wo drann hängt.
Falls nicht, einfachster Weg:
Hinter dem FI muss eine 3-phasige Absicherung sitzen. Kick die mal der Reihe nach raus und schau auf welcher Phase deine Heizung (mit Steuerung) liegt.
Die lässt du dann aus und schaust, wo es im Umkreis noch "besaftete" Steckdosen gibt. Ambesten auch hier mal testen, was auf welcher Phase liegt.
Dann nimmst du erst mal ne Verlängerungsstrippe und höängst nur den Arduino mit deinem Netzteil dran.

Und dann mal schauen, ob sich was ändert.

TERWI:
Im ersten Ansatz würde ich erst mal die Stromversorgung des Arduino aus einer anderen Phase ziehen.
...
Und dann mal schauen, ob sich was ändert.

Gesagt - getan. Habe nur den Arduino an eine anderen Phase gehängt. Kein anderes Ergebnis :frowning:
Dann diesen und abwechselnd die anderen beiden Netzteile (einmal Versorgung der Relaiskarte, einmal der restlichen Infrastruktur: LCD, Fühler). Ebenfalls kein anderes Resultat :frowning:

Wohlgemerkt: Die Relaisversorgung und der Rest inkl. Arduino haben kein gemeinsames GND. DIeses wurde hier im Forum schon einmal anders empfohlen. (Aber auch dann gleiches Resultat, leider).

Grüße

In der Tat kurios !
Die Masse der Relaiskarte sollte hier auch nicht mit auf Masse Elektronik. Sonst wäre die galvanische Trennung zwischen Schwach- und Lastromteil hinfällig.
Der Arduino, Portexpander und alle Meßfühler allerdings schon.

Schon mal die Elektronik an eine (Auto-) Batterie gehängt ? Wär meine letzte Idee.

Wenn das so nicht zu lösen ist, würde ich so was wie nen kleinen Debugger vorschlagen.
Sprich: Du hängst den Arduino bei der Arbeit (die Heizung regeln) mit an den Rechner.
Damit du mal mitbekommst, wo er denn genau und ggf. warum stehen bleibt, dazu müsste man in den Source halt ebend ne Reihe von Serial.print's einbauen.

Könnte es sein, dass Deine 5m-Leitung doch einige Impulse des Ventils "übermittelt" bekommt und deshalb der Arduino aus dem Trott kommt? Verabschiedet er sich auch, wenn Du diesen ganzen Strang abhängst? Wenn das Ventil über mechanische Endschalter abstellt, wären solche Störsignale durchaus denkbar, wenn auch eher ungewöhnlich.

TERWI:
In der Tat kurios !
Die Masse der Relaiskarte sollte hier auch nicht mit auf Masse Elektronik. Sonst wäre die galvanische Trennung zwischen Schwach- und Lastromteil hinfällig.
Der Arduino, Portexpander und alle Meßfühler allerdings schon.

Genau, so ist es also richtig.

Schon mal die Elektronik an eine (Auto-) Batterie gehängt ? Wär meine letzte Idee.
Wenn das so nicht zu lösen ist, würde ich so was wie nen kleinen Debugger vorschlagen.

Ich versuche das am Wochenende, dann nehme ich den Laptop mit in den Keller und berichte hier...
Der Debugger ist schon wegen diverser Optimierungen bereits im Quelltext :slight_smile: Aber bis auf die Abfrage des Keypads lese ich über I2C nichts aus, naja, dann mal sehen...

Grüße

pylon:
Könnte es sein, dass Deine 5m-Leitung doch einige Impulse des Ventils "übermittelt" bekommt und deshalb der Arduino aus dem Trott kommt? Verabschiedet er sich auch, wenn Du diesen ganzen Strang abhängst? Wenn das Ventil über mechanische Endschalter abstellt, wären solche Störsignale durchaus denkbar, wenn auch eher ungewöhnlich.

Das ist natürlich noch eine Möglichkeit :-/ Ich hänge gleich das LCD ab (Ausstöpseln reicht, oder?) und schaue...
Wenn die galv. Trennung aber funktioniert, würden diese Störsignale am Optokoppler der Relaiskarte hängenbleiben (?)... Ich berichte...

Grüße

Wenn die galv. Trennung aber funktioniert, würden diese Störsignale am Optokoppler der Relaiskarte hängenbleiben (?)... Ich berichte...

Ich spreche nicht über direkte Signal, die z.B. über die Masse reinbröseln, sondern über jene, die Deine 5m-Antenne einfängt. Da nützt Dir die galvanische Trennung bei den Relais gar nichts. Der I2C-Bus ist nicht für solche Leitungslängen spezifiziert, wenn Du dann noch keine externen Pull-ups verwendest, wäre dies prädestiniert als Problemverursacher.

pylon:

Wenn die galv. Trennung aber funktioniert, würden diese Störsignale am Optokoppler der Relaiskarte hängenbleiben (?)... Ich berichte...

Ich spreche nicht über direkte Signal, die z.B. über die Masse reinbröseln, sondern über jene, die Deine 5m-Antenne einfängt. Da nützt Dir die galvanische Trennung bei den Relais gar nichts. Der I2C-Bus ist nicht für solche Leitungslängen spezifiziert, wenn Du dann noch keine externen Pull-ups verwendest, wäre dies prädestiniert als Problemverursacher.

OK, dann hänge ich am besten nicht nur das Display ab, sondern die (lange) "I2C-Antenne". Bericht folgt.

michael--g:
"Gar nix" trifft es. Der Motor des Ventils schaltet automatisch, wenn er das Ventil gedreht hat. Darum habe ich mir keine weiteres Gedanken gemacht. Aber wenn ich es richtig verstehe, sollte das Relais in Mitleidenschaft gezogen werden. Dafür ist bei der Relaiskarte eine Diode eingebaut, s. Zeichnung.

Ich bin zwar kein Schaltungsprofi, aaaber:
Die Diode in der Relaiskarte ist nur dafür da, dass beim Abschalten des Spulenstroms im Relais (5V ca. 50ma) keine Überspannung entsteht und auf den Controller zurückwirkt. Für die EMV-gerechte Auslegung der vom Relais geschalteten Verbraucher bist ausschließlich DU verantwortlich.

Das Minimum an Entstörung beim Schalten von Wechselstrom in Form "induktiver Lasten" ist ein RC-Löschglied ("Snubber") parallel zu den Schaltkontakten, die für die Abschaltung des Stroms zuständig sind.

Deine Pumpe hat offenbar zwei Endschalter, die bei Erreichen der Endposition den Strom abschalten können. Daher brauchst Du zwei RC-Löschglieder. Ein RC-Löschglied besteht aus einem Widerstand und einem Kondensator in Reihe. Diese werden parallel zu den Schaltkontakten an die Stromzuleitung gehängt, und zwar möglichst dicht am geschalteten Motor.

Bei dem geringen Strom Deines 4-Watt-Stellmotors (zieht der wirklich nur so wenig Leistung?) z.B. ein Kondensator 200pF und ein Widerstand 4,7KOhm, beide jeweils ausreichend spannungsfest. Auf Stromfestigkeit kommt es nicht groß an, da Deine Pumpe ja nur wenige mA schaltet. Also das mit einem RC-Löschglied wäre das, was ich als erstes probieren würde: An Deiner Pumpe zwischen blau-schwarz und zwischen braun-schwarz jeweils eine Reihenschaltung aus 200pF Kondensator und 4,7K Widerstand als RC-Löschglied einbauen.

Die Dimensionierung von C und R habe ich dabei grob nach dieser Tabelle ermittelt:
http://www.mikrocontroller.net/attachment/preview/125882/page_snapshots/001.png
(Keine Gewähr für die Richtigkeit der Snubber-Dimensionierung, wie gesagt: ich bin kein Schaltungsprofi)

pylon:

Wenn die galv. Trennung aber funktioniert, würden diese Störsignale am Optokoppler der Relaiskarte hängenbleiben (?)... Ich berichte...

Ich spreche nicht über direkte Signal, die z.B. über die Masse reinbröseln, sondern über jene, die Deine 5m-Antenne einfängt. Da nützt Dir die galvanische Trennung bei den Relais gar nichts. Der I2C-Bus ist nicht für solche Leitungslängen spezifiziert, wenn Du dann noch keine externen Pull-ups verwendest, wäre dies prädestiniert als Problemverursacher.

So, habe die "Antenne" abgeklemmt und das Display in den Keller verfrachtet.
Alles funktioniert prima - bis zum Zeitpunkt, wenn ich das 3-Wege-Ventil in Bewegung setze :-(( leider mit den bekannten Symptomen.

Das ist es also zumindest nicht. Aber ich lasse die "Antenne" abgeklemmt und das Display zuerst im Keller. Vielleicht trägt es irgendetwas zur Lösung noch bei.
Jetzt ist das Ventil mit dem RC-Löschglied dran...

Grüße

jurs:
Deine Pumpe hat offenbar zwei Endschalter, die bei Erreichen der Endposition den Strom abschalten können.

Genau so ist es: habe das 3-Wege-Ventil eben aufgeschraubt und fand die beiden Schalter und einen (hochwertigen chinesischen) Motor vor. Mehr nicht.

Bei dem geringen Strom Deines 4-Watt-Stellmotors (zieht der wirklich nur so wenig Leistung?) ...

Ja, bei einigen Datenblättern des Motor (gerade gegoogelt) steht auch 5W.

... z.B. ein Kondensator 200pF und ein Widerstand 4,7KOhm, beide jeweils ausreichend spannungsfest.

Aha, kein Problem, dachte ich soeben. Aber meine Bastel-Kiste hat leider keine Bauteile für solche Spannungen :frowning: Werde mich am Montag zu Conrad aufmachen. Aber eine Recherche hat in dessen Sortiment leider nicht die passenden Bauteile rausgespuckt :-((

Ein Rat wäre jetzt sehr hilfreich...

Grüße

michael--g:
Aha, kein Problem, dachte ich soeben. Aber meine Bastel-Kiste hat leider keine Bauteile für solche Spannungen :frowning: Werde mich am Montag zu Conrad aufmachen. Aber eine Recherche hat in dessen Sortiment leider nicht die passenden Bauteile rausgespuckt :-((

Ein Rat wäre jetzt sehr hilfreich...

Das schwierige ist wohl der Kondensator, da finde ich die meisten nur mit einem DC-Rating für Gleichspannung im Datenblatt. Aber der hier hat auch ein 700V AC Rating für Wechselspannung:
http://www.conrad.de/ce/de/product/450351/Wima-FKP-1-Impuls-Kondensator-Rastermass-15-mm-220-pF-2000-VDC700-VAC-10-

Und von den Widerständen her sind laut Datenblatt die 1-Watt Ausführungen für eine max Voltage von 400V zugelassen, das wäre:
http://www.conrad.de/ce/de/product/419648/1-Watt-Metallschicht-Widerstand-axial-bedrahtet-Bauform-0414-47-k-1-W-1-

Jurs,

ich kenne mich mit Deinem Vorschlag nicht aus. Bevor ich in die theoretische Tiefe eintauche, probiere ich es lieber einfach aus.
Bei den Preisen für diese Bauelemente und der investierten Zeit ist es m.E. sinnvoll. Daher danke für die Bauteile-Links! Ich habe vorhin vorbestellt.

Gibt es aber nicht irgendeine Möglichkeit, störungen solcher induktiven Lasten grundsätzlich abzuschirmen - oder braucht es individuelle Lösungen für das 3-W-Ventil, die Pumpe, den Motor, was auch immer?

Grüße

michael--g:
ich kenne mich mit Deinem Vorschlag nicht aus. Bevor ich in die theoretische Tiefe eintauche, probiere ich es lieber einfach aus.
Bei den Preisen für diese Bauelemente und der investierten Zeit ist es m.E. sinnvoll.

Ich bin wie gesagt auch nicht der Schaltungsprofi, aber im wesentlichen geht es um die sogenannte "Elektromagnetische Verträglichkeit", abgekürzt EMV:

Und das ist längst keine freiwillige Sache mehr, sondern seit 1992 Gesetz:

michael--g:
Gibt es aber nicht irgendeine Möglichkeit, störungen solcher induktiven Lasten grundsätzlich abzuschirmen - oder braucht es individuelle Lösungen für das 3-W-Ventil, die Pumpe, den Motor, was auch immer?

Grundsätzlich ist der Hersteller eines elektrischen Geräts für die Einhaltung der EMV-Vorgaben zuständig, also dass:

  • sein von ihm hergestelltes Gerät keine EMV-Abstrahlungen verursacht, die andere Geräte unzulässig stören
  • sein von ihm hergestelltes Gerät funktioniert, auch wenn andere Geräte zulässige EMV-Abstrahlungen haben

Um Schaltvorgänge mit induktiven Lasten zu entstören, gibt es verschiedene Standardmethoden.

Am übersichtlichsten ist es bei Gleichstrom: Da brauchst Du nur eine sogenannte "Freilaufdiode", also eine Diode, die in Sperrrichtung quer über den Schaltkontakt betrieben wird und die dick genug ist, um wenigstens einige Millisekunden den Strom zu verkraften, der geschaltet wird. Möglichst schnell schaltende Dioden sind vorteilhaft, Universaldioden tun es auch.

Mit einer Freilaufdiode wird beispielsweise auch auf dem Relaisboard die induktive Last "Relaisspule" entstört. Selbst auf den billigsten China-Relaisboards und für die kleinsten Relais mit 5V und 50mA Spulenstrom sind diese Freilaufdioden in der Schaltung Standard.

Mit Wechselstrom ist es nicht so einfach, weil da keine Freilaufdiode möglich ist (Kurzschluss!). Dort ist die einfachste und billigste Möglichkeit der Snubber, auf Deutsch RC-Löschglied:

Ein RC-Löschglied/Snubber aus passiven Bauelementen muß in der Tat an die geschalteten Werte für Spannung und Strom individuell angepaßt sein, wenigstens grob, sonst kann er seine Wirkung nicht richtig entfalten.

Eine weitere Methode bei Wechselspannung sind "Varistor-Löschglieder". Diese können entweder bei der geschalteten Last angebracht werden, oder beim Schaltschütz zum Schalten der Last. Viele solcher Varistoren sind direkt zum Einstecken in das Schaltschütz vorgesehen: Wenn das Schaltschütz nur eine ohmsche Last schaltet, verwendet man das Schaltschütz direkt, wenn damit eine induktive Last geschaltet wird, steckt man ein Varistor-Löschglied in die dafür vorgesehene Fassung am Schaltschütz.

Die andere Methode ist, Wechselspannungen mit Solid-State-Relais (SSR, Halbleiter-Relais) zu schalten. Ein SSR schaltet die Spannung im Nulldurchgang der Wechselspannung und verursacht dadurch schon mal im Schnitt geringe Störungen, auch bei induktiven Lasten mit Phasenverschiebung des Strom- gegenüber dem Spannungsverlauf. Darüber hinaus gibt es SSR-Halbleiterrelais gleich mit Varistor-Löschgliedern direkt im Relaisgehäuse, so dass ein SSR mit Varistor-Löschschaltung optimal zum Ein- und Ausschalten von Wechselstrommotoren mit einem Mikrocontroller geeignet sind.

Ob das in Deinem Fall hilft, bin ich mir nicht sicher, denn das die Störung verursachende Abschalten des Stroms am Mischerventil erfolgt ja nicht durch das Relais, sondern durch die beiden Endschalter im Mischer. SSR Relais von Chinaversendern gibt es jedenfalls recht preiswert, z.B. eBay Nr. 281103499178, laut aufgedrucktem Schaltbild für 3-32V Steuerspannung für 48-480V geschaltete Wechselspannung und sowohl mit Varistor- als auch RC-Löschglied parallel auf der Output-Seite gleich dabei.

Bis vor kurzem haben solche SSR Relais noch richtig Knete gekostet.

Heute sind solche SSR zum EMV-gerechten Schalten induktiver Lasten wohl zunehmend der gängige Standard. Wenn auch nicht bei Conrad, da liegen die Preise für vergleichbare SSR um ein x-faches höher als bei eBay Chinaversendern.

Wie gesagt: Nur für Wechselstrom. Und es gibt diese Relais nicht für verschiedene Schaltspannungen als 5V-, 6V-, 12V-, 24V-Relais, sondern es gibt sie für eine Steuerspannung mit weitem Bereich von 3-32V, aber Du müßtest je nach tatsächlicher Steuerspannung zur Einstellung des "Spulenstroms" einen entsprechenden Vorwiderstand laut Datenblatt auf der Steuerseite des SSR beschalten.

So ein RC-Glied zum Funken-Löschen ist natürlich grundsätzlich nicht falsch. Wenn hier die Werte ein wenig abweichen, ist das kein Beinbruch. Das einzige worauf zu achten ist, ist die Spannungsfestigkeit des C's. Beim R ist das wurscht, hier ist nur auf die Belastbarkeit zu achten (0,5/1/2W).

Was mir aber absolut nicht in den Kopf will, ist: So ein kleiner Motor mit 4-5W, der ja keine nennenswerete Last treibt (nur die Achse des Ventils mit einem "Loch" darin), kann m. E. n. doch keine derartig exorbitanten Spannungsspitzen beim Abschalten des Motors erzeugen, das diese über das Leitungsnetz rückwätrs über ein (stabilisietes !?) Netzteil den Arduino derartig aus dem Tritt bringen.

Wenn dem so wäre, müsste man z.b. jedes mal beim Abschalten u.a. im Radio ein deutlichen Krachen hören oder auch auf dem TV eine Bildstörung zu sehen sein.
Ich hatte mal derartige Probleme mit elektronischen Steuerungen - da war es allerdings ein Motor von einem Aufzug - der nun aber eher im KW-Bereich (!!!) lag.....

Hast du das nun mal mit einer (Auto-) Batterie am Arduino (und auch am Lastteil) mal probiert, um Netzstörungen grundsätzlich auszuschließen ?