Verkauf von Projekten: Was beachten?

Hallo zusammen!

Ich bin seit einer Woche begeisterter Nutzer eines Arduino One. Ich habe nun zwei Projekte in der Pipe, die später gewerblich genutzt werden sollen. Einmal über eine iOS-App und einmal direkt über eine Eingabe am Arduino:

  • ein Garagentoröffner via Bluetooth und
  • eine pneumatische Steuerung.

Frage: Was muss bzgl. Open Source beachtet werden?
Gibt es Erfahrungen mit CE, GS, WEEE ...?

Danke fürs Feedback :slight_smile:

Wenn Du so fragst: laß es lieber bleiben.
Zu beachten sich die einschlägigen Normen und CE-Direktiven, die nationale und europäische Gesetzgebung und Garantie und Gewährleistung usw.
Grüße Uwe

Es ist am Ende doch egal womit du die Hex erzeugst. Wenn du den Bootloader runterschmeisst du dein Programm fertig hast kannst du es in echtes "C" überstetzten und dann mit AVR STudio weiter bearbeiten. Dann bist du sowieso raus aus der cc. Die Hex ist sowieso kaum herrauszufinden womit sie erstellt worden ist.
Das Porblem der ganzen Sache sind die Punkte die mein Vorschreiber schon schrieb. Das das Programm auch 100% sicher ist und auch wirklich zu allen Zeiten läuft ohne das der AVR abschmiert.

Gruß
Der Dani

Mich würde es aber auch mal interessieren, welche Punkte man (in Deutschland) beachten muss, wenn man eigene Projekte (keine Bausätze) gewerblich verkaufen will.

Mal an Udo Klein wenden der hat das ja mit seinem Blinkenlighty und seinem Shield ja gemacht
Gruß
Der Dani

Nicht ganz, Udo hat ein Shield FÜR den Arduino entwickelt, aber nicht den Aruino selbst in ein kommerzielles Produkt integriert oder den Arduino zum Teil davon gemacht. Udo kann aber sicher Auskunft über Dinge wie CE Siegel u.ä. geben.
Außerdem ist es z.B. auch ein Unterschied ob etwas als Bausatz, bzw. elektronisches Bauteil angeboten wird, das später ein Teil eines fertigen Produktes ist, oder ob es tatsächlich ein vollständiges Produkt ist.

Ich würde schon aus Kostengründen keinen Arduino in ein fertiges Produkt bauen, für einen Prototyp ist das aber sicher eine gute Idee.
Ansonsten schau mal hier:
http://arduino.cc/en/Main/FAQ
Vor allem der Abschnitt "Can I build a commercial product based on Arduino?"

Yes, with the following conditions:

Physically embedding an Arduino board inside a commercial product does not require you to disclose or open-source any information about its design.
Deriving the design of a commercial product from the Eagle files for an Arduino board requires you to release the modified files under the same Creative Commons Attribution Share-Alike license. You may manufacture and sell the resulting product.
Using the Arduino core and libraries for the firmware of a commercial product does not require you to release the source code for the firmware. The LGPL does, however, require you to make available object files that allow for the relinking of the firmware against updated versions of the Arduino core and libraries. Any modifications to the core and libraries must be released under the LGPL.
The source code for the Arduino environment is covered by the GPL, which requires any modifications to be open-sourced under the same license. It does not prevent the sale of derivative software or its inclusion in commercial products.

In all cases, the exact requirements are determined by the applicable license. Additionally, see the previous question for information about the use of the name “Arduino”.

Der spannende Teil scheint also nicht wirklich die Hardware zu sein, außer man leitet die eigene Entwicklung vom Arduino-Design (Eagle-Files) ab. Hardware verbauen scheint sogar völlig problemlos zu sein, abgesehen von den Kosten :slight_smile:
Interessant wird es bei der Software. Was Du selbst schreibst an Code ist Deine Sache, in der Regel vererbt sich die Lizenz einer IDE oder eines Compilers nicht auf die damit geschriebene Software. ABER!! Sobald Du Bibliotheken der IDE und der Arduino-Umgebung einsetzt greift die LGPL (abgeschwächte Form der GPL speziell für kommerzielle Produkte). Du mußt Deinen Sourcecode nicht zur Verfügung stellen, aber die binären Objekte Deiner eigenen Software, damit sie mit aktuelleren Versionen der Arduino Core Libs verwendet werden können. Vereinfacht ausgedrückt Du mußt mindestens auf Anfrage einem Kunden Deines Produktes wohl mindestens das HEX File Deiner Firmware zur Verfügung stellen.
Aufpassen muss man zusätzlich, bei der Verwendung von Libs die von Dritten zur Verfügung gestellt werden, da ist immer entscheidend unter welcher Lizenz die stehen und was man zusätzlich ggf. zur Verfügung stellen muss.
Es macht auch einen Unterschied ob man eine Lib z.B. verändert oder nur verwendet.

Wenn Du ganz sicher gehen willst und Dein Projekt im Idealfall gar keine Lib benötigt, steig z.B. auf das AVR-Studio um und verwende ein selbst designtes Board und einen Programmer ohne den Bootloader. Bei den verwendeten Libs würde ich sonst im Zweifel immer den Urheber anschreiben und nachfragen. Wenn man eine "schriftliche" Erlaubnis hat, ist man auf jeden Fall abgesichert.
Mario.

Es ist am Ende doch egal womit du die Hex erzeugst. Wenn du den Bootloader runterschmeisst du dein Programm fertig hast kannst du es in echtes "C" überstetzten und dann mit AVR STudio weiter bearbeiten. Dann bist du sowieso raus aus der cc. Die Hex ist sowieso kaum herrauszufinden womit sie erstellt worden ist.

Ich möchte ja nicht pedantisch sein, aber so einfach ist das mit den Lizenzen nicht. Bei der Arduino-Software kommt das in vielen Fällen hin, weil die Bibliotheken meist unter LGPL verbreitet werden (oder etwas noch weniger Bindendes), sollte aber eine Bibliothek unter GPL veröffentlicht sein, ist es mit der oben beschriebenen Prozedur nicht getan. Es ist sicher schwierig, herauszufinden, mit welcher Bibliothek etwas erstellt wurde, aber unmöglich ist es nicht. Es wurden auch in Deutschland schon Prozesse deswegen geführt und in allen mir bekannten Fällen von den GPL-Verletzern verloren (OK, war in allen Fällen Code der unter Linux lief, aber das ist nicht relevant).

Übrigens ist Arduino-Code bereits "echtes C", genauer echtes C++. Ob der Code mit der Arduino IDE übersetzt wurde oder mit AVR Studio tut hingegen gar nichts zur Sache.

Hallo,

die von ZDFuino genannten Projekte sind ja Projekte welche sicherlich in der breiten Masse eingesetzt werden sollen.Was ist wenn die Projekte speziell für einen Kunden angefertigt werden und in der Dokumentation dann der Code offen liegt für den Kunden? Also die Bibliotheken welche unter GPL veröffentlicht wurden? In einem solchen geschilderten Fall kann ja eigentlich auch nur die Dienstleistung zur "Einrichtung" verkauft werden wie bspw. beim Einrichten einer Joomla HP.

Arnold

Ich empfehle dir deine Eigenentwicklungen, wenn kommerziell eingesetzt, komplett mit dem AVR-Studio zu erstellen und auf fremde Libs zu verzichten.
Eine weitere Möglichkeit wäre auch, sich mit dem Lib-Ersteller in Verbindung zu setzten um mit ihm eine "Gebühr" zu verhandeln. Dann hat der Lib-Entwickler auch ewas davon, dass du seine Arbeit verkaufst und du bist auf der sicheren Seite.
Wie komplex deine Steuerungen sein sollen, weiß ich nicht, aber man kann seine eigenen Libs an anderen Orientieren und nur die notwendigen Informationen verwenden...

Ansonsten schließe ich mich uwe an:

uwefed:
Wenn Du so fragst: laß es lieber bleiben.
Zu beachten sich die einschlägigen Normen und CE-Direktiven, die nationale und europäische Gesetzgebung und Garantie und Gewährleistung usw.
Grüße Uwe

Es gibt von Stromanbietern einen Stromzähler mit Webinterface und genauer Abrechnung, da über das Internet Synchronisiert. Auf der Website ist unter Lizenz folgender Text zu finden:

Lizenz-Information

Zur Realisierung dieses Produkts wurden die folgenden Open-Source-Software-Produkte mit den jeweiligen Lizenzen verwendet:

C/C++-Standardbibliotheken (gcc-Compiler) (GNU Lesser General Public License, Version 2.1)
Copyright (c) Free Software Foundation
C/C++-Standardbibliotheken (uClibc) (GNU Library General Public License, Version 2)
...

Wir senden Ihnen auf schriftliche Anfrage mit beilie gender beschr eibbarer CD-ROM und dem entsprec henden Rück porto (Deutschland: Kompaktbrief 0,90 Euro) den vollständigen korresp ondiere nden Quelltext gerne zu. Bitte richten Sie Ihre Anfrage an:

Firma XYZ
Kennwort: GPL-Quelltext für Modul XYZ
Straße 1
2 Ort

Im Verhältnis zu den Lizenzgebern der GPL und LGPL-Bestandteile gilt folgender Haftungsausschluss:
"This program is distributed in the hope that it will be useful, but WITHOUT ANY WARRANTY; without even the implied warranty of MERCHANTABILITY or FITNESS FOR A PARTICULAR PURPOSE. See the GNU General Public License respectively the GNU Library General Public License and the GNU Lesser General Public License for more details."

Im Verhältnis zu den Lizenzgebern der übrigen Open Source-Bestandteile ergibt sich der Umfang der Haftung aus den Lizenztexten.

Also:

  1. de.sci.electronics-FAQ V3.60 Stand: 13.7.22 Abschnitt F.20

  2. Elektroschrottverodnung nervt, ist aber nicht das größte Hinderniss.

  3. Den Arduino selber zu integrieren wäre rausgeschmissenes Geld. Die Platine ist zu teuer. Sobald Du mehr als 100 Stück produzierst ist es immer billiger keinen Arduino drin zu haben.

  4. Was Lizensen angeht: "es merkt schon keiner" ist nicht richtig. Aber ich würde NIE ein kommerzielles Produkt auf so einer Platform aufbauen. Stattdessen würde ich die AVR-LIBC nehmen (die macht sowieso die Hauptarbeit) und mich auch an die Lizensbedingungen halten. Es reicht wenn einer irgendwo das merkt und einen Rechtsanwalt kennt und dann hast Du ein fettes Problem.

  5. Das Hauptproblem ist irgendwas zu verkaufen. Ohne Vertriebspartner ist das sehr schwierig. Auch mit Vertriebspartner ist es nicht leicht.

  6. Hatte ich bereits das Hauptproblem erwähnt? Siehe #5. Was sind Alleinstellungsmerkmale Deines Produkts. Wer sind potentielle Kunden? Lies Dir #1 nochmal durch.

  7. Was das Hauptproblem der Entwicklung angeht: hast Du schon ein Gehäuse? Der Arduino auch nicht...

Viel Glück!

-Udo

Ich hacke mich mal in die Diskussion ein: Was ist, wenn man ein Produkt auf Basis einer eigenen Platine baut
und das Atmel Studio mit dem Atmel Assembler nimmt. Sind die Lizenzen in etwa gleich?

Addi

Wenn Du weder Arduino noch den Arduino IDE noch dessen Bibiotheken verwendest dann mußt Du natürlich nicht die Lizenzen unter denen Arduino steht respektieren.
Das ändert nichts, daß das Projekt die Normen, Sicherheitstandarts EU-Direktiven usw entsprechen muß.
Grüße Uwe

Sind die Lizenzen in etwa gleich?

Es gibt kein "in etwa gleich". Entweder sie sind gleich oder sie sind es nicht. Die Wahrheit ist: jeder der sich auf sowas einlässt muß sie durchlesen (oder durchlesen lassen).

  • "Selber lesen gefährdet die Unwissenheit" :wink:

Hallo,

ich weiß es ist schon ein paar Jahre her, seitdem hier das letzte mal geschrieben wurde, aber ich habe mir eben die Frage gestellt, ob es einen Unterschied machen würde, wenn man den Code in Textform zB.
in einem Ebook veröffentlichen würde. Ich meine es gibt mittlerweile so viele Bücher zum Arduino.
Sind alle von denen rechtlich abgesichert?

Und es gibt ja schon Seiten, auf denen das vermarkten von Ebooks relativ einfach geht.
Also was muss man in diesem Fall beachten?

Für eine Antwort wäre ich sehr dankbar

Gruß Marcel

welchen Code? Den, den Du selbst geschrieben hast oder den Code einer Lib? Im ersten Fall kein Problem ... im zweiten Fall greifen wieder die Lizenzbedingungen der Lib.

Beim fertigen HEX wird ja Dein Code mit dem der Lib zu einer Einheit verschmolzen ... deshalb muss man sich in diesem Fall Gedanken um die Lizenzbedingungen machen. Wenn ich in einem Programmcode oder auch in der Beschreibung nur auf eine Lib referenziere, die Lib selbst aber nicht veröffentliche, dann ist es immo kein Problem. Ich kann also z. B. einen Artikel übere eine Lib schreiben und den ohne Probleme veröffentlichen.

Schwierig wird es ggf. nur, wenn auch noch Markenrechts- oder Geschmacksmuster-Ansprüche ins Spiel kommen, weil zum Beispiel der Name der Lib oder ähnliches geschützt sind. Populäres Beispiel: Du kannst gerne über die Telekom schreiben, obwohl deren Firmenname ein eingetrages Markenzeichen ist und Du dieses in Deinem Artikel ja verwendest. Wenn Du den Firmennamen aber im typischen Magenta Farbton der Firma schreibst, wird es haarig, da sich die Telekom diese Farbe als Geschmacksmuster hat schützen lassen. Das wäre aller Wahrscheinlichkeit nach nicht zulässig.