Räucherofen Steuerung

Okay, verstanden. Das würde mir nichts ausmachen, da er eh nur rumfliegt und zum rumexperimentieren da ist :wink:

Wie sieht das eigentlich mit den Temperatursensoren aus. Der DS18B20 1wire temperatursensor soll ja ganz einfach auszulesen sein. Kann aber "nur" Temperaturen von max +125 Grad ab. In dem Räucherofen können es aber auch mal 130 oder 140 Grad sein. Das würde ihn ja auf kurze oder lange Zeit sein zerstören. Jetzt gibt es die K-Type sensoren, die mehrere hundert Grad vertragen. Soetwas müsste ich dann benutzen denke ich. Aber wie läuft das dann mit dem Auslesen ? Geht das auch so problemlos wie mit den 1-wire sensoren ?

Für Thermoelemente brauchst du noch ein Messverstärker, da die nur eine Spannung im mV-Bereich liefern. Besser einen NTC nehmen. Dafür reicht ein einfacher Spannungsteiler. Da gibt es welche bis 150°. Ist dann halt mit der Toleranz nach oben auch nicht so toll.

Wie gesagt, normal läuft alles bei 100-120 Grad ab. Die 140 erreichte er damals immer nur, wenn die alte regelung mal wieder ausgetickt ist. Könnte ich also den 1-wire fühler nehmen ? Wenn das ganze so genau einzustellen sein wird, das eine Temperatur von 110 oder 120 Grad nicht überschritten wird, dann sollte er es doch überleben, richtig ?

Gibts den DS18B20 auch in einer Metallgehäuseausführung ? Am besten mit Gewindestange, sodass man ihn auch richtig befestigen kann

Es gibt wasserdichte, mit Kabel, aber ohne Gewinde:
http://www.ebay.de/itm/Temperaturfuhler-Kabel-DS18B20-Digital-Temperatursensor-Thermometer-Wasserdicht-/360595005650?pt=Mess_Prüftechnik&hash=item53f52320d2

Fühler sind doch eigentlich immer ohne Gewinde. Es sei den man kauft irgendetwas spezielles für viel Geld. Optisch kommen die DS18B20 den typischen Heizungsfühlern PT100 nahe. Dort kommt lediglich kein Schrumpfschlau zum Einsatz.

Zum Verbau, ich weiß nicht genau, wie diese Hülsen heißen, aber es gibt entsprechende Einsätze, wo die PT100 bzw hier DS18B20 eingelegt werden und mit einer metrischen Verschraubung von hinten befestigt werden. Das wäre etwas für deine Richtung.

Es gibt auch billige NTCs zum Schrauben:
http://www.conrad.de/ce/de/product/500478/HeissleiterK-45-Epcos-HEISSLEITER-TEMPERATURKOMP-MESSUNG-K-1-St

Gehen denn die DS18x20 wirklich kaputt bei ueber 125 C - sagen wir mal 140 Grad ?
In den Datenblättern steht doch nur was von Operating Temp. and Storage Temp...wenn er ab dann nicht mehr misst sondern erst wieder darunter ist ja alles gut.
Getestet habe ich das allerdings auch noch nicht (ausser 1 x wo er sehr heiss wurde - aus dem Gedächtnis heraus falsch bedrahtet. Weiss aber nicht, WIE heiß das war :wink:

Also für einen DS 18B20 wäre mir die Temperatur auf Dauer zu grenzwertig.
Für Thermoelemente gibt es für den Arduino eine passende Lösung: Thermocouple Amplifier MAX31855 breakout board (MAX6675 upgrade) : ID 269 : $14.95 : Adafruit Industries, Unique & fun DIY electronics and kits
Von der Temperaturbeständigkeit käme ansonsten noch ein PT100 oder PT1000 in Frage. Ein Touchscreen mag zwar technisch der letzte Schrei sein, aber denk mal weiter. Man hat schmutzige/fettige/nasse Finger... wie lange wird der Touch das mitmachen, bzw. wann wirst du bei der Bedienung frustriert sein?
Weniger ist dann mehr :slight_smile:
Folientsten, der gekapselte Taster, oder ein Eigenbau aus einem Reedkontakt einem Magneten nd Schaumgummi dazwischen sind auch bei Rauch, Teer und sonstigem Dreck lanzeitstabil. Eine simple LED 7-Segment Ziffernanzeige mit Zifferngröße ab 20mm, die sich auch be Sonnenlicht, aus größerer Entfernung und seitlich ablesen lassen.
Zur Sicherheit würde ich als "Notaus" eine Thermosicherung, wie sie z.B. für Frittösen üblich ist, im Heizkreis verbauen. Ein lauter Pizo oder ein Alarmhorn sind weit zu hören und sparen viele Wege, nur um zu gucken, ob alles in Ordnung ist. Später, wenn du mit Programmieren fitter bist, kannst du auch noch eine SMS-Benachrichtigung nachrüsten, wenn du magst 8)

Gruß Gerald

A.R.Ty:
Gehen denn die DS18x20 wirklich kaputt bei ueber 125 C - sagen wir mal 140 Grad ?

Der DS18x20 geht nicht so schnell kaputt wie das billige Kabel drumherum an den vorkenfektionierten Sensoren mit Anschlusskabel. Da ist bereits 100°C grenzwertig, und zwar wegen des Anschlußkabels, das aus einem thermoplastischen Kunststoff besteht. Maximaltemperatur vielleicht 100°C und selbst bei der Temperatur wird das Plastikkabel ganz schnell brüchig.

Zur Messung von Temperaturen bis 140°C müßte er Sensoren mit einer "Silikonleitung" bzw. "Silikonkabel" als Zuleitung haben, die sind temperaturstabil bis 200°C und werden auch bei höherer Temperatur nicht gleich brüchig.

Mit Silikonleitung gibt es entweder PT1000 Sensoren, aber für die benötigt er für Arduino einen Messumformer zur Auswertung, der wieder extra kostet. Oder mit Silikonleitung gibt es NTC-Temperaturfühler. Leider sind in seinem zu messenden Temperaturbereich die Widerstände handelsüblicher NTCs so klein, dass es nichts mit einer einfachen Messschaltung aus NTC und Vorwiderstand werden wird.

Bleibt also aus meiner Sicht PT1000. Wenn er gerne und viel bastelt und sich den Messwandler selbst zusammenlöten und selbst auf den Messbereich kalibrieren möchte: Bei Pollin.de gibt es einen "Bausatz PT1000 Messwandler" genauso wie einen Temperaturfühler "Kabelfühler mit Sensor PT1000, 2 m", der eine bis 200°C verkraftende Silikon-Leitung hat.

Ob die DS18B20 über 125° kaputt gehen?
Ich denke mal nicht, aber ich würde mich nicht drauf verlassen.
Meine Erfahrung bei der eigenen Solaranlage sind folgende. Über 125° wird nur noch 127° oder -127° angezeigt, das weiß ich jetzt nicht mehr genau.
Wie viel meine Anlage drüber war weiß ich auch nicht, jedenfalls hatte ich schon mal so einen "WorstCase".
Nach Abkühlung lief zwar alles wieder, aber ich hab die 18B20 dann doch vorsorglich getauscht, ich weiß nämlich wirklich nicht,
wie hoch die Temperatur wirklich war, aber ziemlich hoch. :-))
Gruß

ich würde auf einen NTC gehen.
Da ist keine Elektronik drin, da ist weniger, was kaputt gehen kann. Und die Eingangsschaltung ist auch überschaubar.
Wie schon gesagt, der Schwachpunkt ist meist das Kabel, nicht der Sensor. Wenn du also an der zu messenden Stelle ein Loch in den Ofen machst, den Sensor (in einer Edelstahlhülle) von aussen reinsteckst, dann bleibt dein Kabel kühl und hält ewig.

Ich empfehle dir, gerade wenn du keine großen Softwareerfahrungen hat, mit der einfachst möglichen Konfiguration anzufangen.
Also Charakter-Display 162 oder 204, Tasten als Eingabe (Folientastatur), und einen Arduino (Uno?).
Das ganze steht dann im Freien?
Dann muß es ja WEtterfest, oder zumindest Feuchtefest sein. Da wirst du mit einem Touchscreen nicht glücklich.

Und das mit dem Raspberry Pie: das ist ein Hightech-Projekt, das zwar viel auf dem Pie macht, aber die eigentliche Temperaturerfassung Regelung und Ansteuerung wird mit einem Arduino gemacht.

Noch ne Idee von mir:
Warm nicht auch gleich die Luftfeuchte mitmessen ?
Anhand der Daten könnte man noch den Lüfter steuern, an statt sich auf auf feste Werte zu verlassen.
Man bedenke:
Wenn der Lüfter läuft, wird zusätzlich Energie in Form von Wärme aus der Räucherkiste gezogen, die wieder nachgeheizt werden muss und unnötig Geld kostet.

Ich würde da einfach malso einen oder zwei DHT 22 nehmen. Der misst neben der Luftfechte auch die Temperatur.
Dazu ist dort ein DS12B80 drin.

Betreff max. Temperatur:
in diesem Datasheet http://dlnmh9ip6v2uc.cloudfront.net/datasheets/Sensors/Weather/RHT03.pdf steht weiter unten etwas zu den Betriebsbedingungen unter 8. Attentions of application

Ich würde da einfach maldie Augen zukneifen und ausprobieren. Der DHT 22 kostet ja nicht die Welt ....

Ich weiß ja nicht ob jemand von euch den DHT11 mal am Arduino dran hatte aber was Genauigkeit betrifft, nimm egal welchen nur nicht diesen. Habe 5 Stück davon in der Schublade liegen.
Ok, wenn +-10 Grad egal sind, kein Problem.
Den DHT22 würde ich eher empfehlen, mit dem kann man aber keine Luftfeuchtigkeit messen, so wie ich es in Erinnerung habe.

Na sicher kann er, Herr Fast-Nachbar.

Ich weiß ja nicht ob jemand von euch den DHT11 mal am Arduino dran hatte aber was Genauigkeit betrifft, nimm egal welchen nur nicht diesen

Wenn Abweichungen zwischen mehreren besteht kann man die ja leicht im Programm abgleichen (TARA-Variable z.B.).
Dann sind die auch recht genau (von der baulichen +/- Toleranz mal abgesehen)

. Habe 5 Stück davon in der Schublade liegen.

Habe 2 Stück gleichzeitig in Betrieb :stuck_out_tongue:

TERWI:
Warm nicht auch gleich die Luftfeuchte mitmessen ?

Weil es in der ersten Phase des Räucherns darauf ankommt, das Räuchergut zu trockenen und da die Luftfeuchte nicht so wirklich aussagefähig ist.
Der andere Punkt ist, dass ein DHT22, an dem sich über einige Räuchergänge schön Kondensat angesammelt hat, bestimmt keine brauchbaren Luftfeuchtewerte mehr bringt.

Das mit der Luftfeuchte messen ist eine gute Idee, aber praktisch wegen dem sich beim Räuchern absetzenden Teer sicherlich nicht so der Brüller.
Frei nach Murphy: Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis ist praktisch größer, als theoretisch ]:smiley:
Aber rein hypothetisch wäre doch auch eine calorimetrische Messung denkbar. Je weniger Wasserdampf beim Halten der Temperatur erzeugt wird, desdo kürzer fallen die Heizphasen aus - und deren Dauer und Abstand kannst du über eine Schleife mit Counter ermitteln :grin:
Im Idealfall zumindest, wenn der Ofen nicht durch Windböen unterschiedlich stark abgekühlt wird.
Als Kabel für den Messfühler bietet sich, wie schon gesagt wurde, Siliconkabel an. Aber auch Teflon, Glasseidenkabel oder Eigenkonstrukte mit Capton-Tape als Isolierband sind hitzefest. Kaptontape gibts für unter 3€ die Rolle beim freundlichen Chinesen inc. Versand. In Deutschland zahlst du das 10-fache und du mußt erstmal einen Anbieter finden. Hatte letztes Jahr ein Projekt, wo ich Kapton Tape als Isolator brauchte, weil ich 180-200°C mal für 2 min mittels Zementwiderstand als Heizer erzeugen mußte.

Gruß Gerald

nix_mehr_frei:
Als Kabel für den Messfühler bietet sich, wie schon gesagt wurde, Siliconkabel an. Aber auch Teflon, Glasseidenkabel oder Eigenkonstrukte mit Capton-Tape als Isolierband sind hitzefest.

Macht doch nicht so einen Aufstand wegen des Kabel. Das Kabel einfach AUSSEN verlegen, und nur den Sensor in die heisse Zone stecken. Millionen von Abgasthemperaturfühlern arbeiten so, sowohl im Auto, als auch bei Heizungen.
Und dann tuts plötzlich ein ganz normaler NTC Kabelfühler mit PVC-Leitung.

Ich würde das mit einem DNHT22 trotzdem mal probieren.
Sicherlich ist der Einwand korrekt und auch unbedingt zu berücksichtigen, das sich durch den sicherlich feuchtigkeits- und wahrscheinlich auch fettbehafteten Räucherdunst so einiges am Sensor (auch am DS !) ablagert und auf Zeit die Messwerte verfälscht.

Ich würde es trotzdem einfach mal versuchen - Versuch macht kluch !
Man könnte ja den/die "Sensor(en)" zum Schutz vor "versiffen" z.B. in eine einseitig offene "Schachtel" packen, deren offene Seite mit so was wie einem Stück eines Fettfilters aus einer Dunstabzugshabe abgedeckt ist, so das Temperatur und Feuchtigkeit (aber eben kein Fett o.ä.) dennoch an den Sensor gelangen.
Dann kann man sich ja auch so was wie einen Einschub basteln und die Filter-Matten-Schnipsel vor jeder Räucherei halt eben schnell wechseln.
Ein einzelner DS-Temp-Sensor (zusätzlich) kann logo auch nicht schaden.

.... und dann einfach erst mal mit einem Grundprogramm wie Anfangs beschrieben drauf los, mit Erfahrungswerten für die jeweiligen Zeiten zur Steuerung arbeiten und schauen, wie sich die Sensor-Daten verhalten.
Auch wenn es nicht 100%-Ergebnisse geben wird, so könnte man doch zumindestens Tendenzen verarbeiten und damit die Steuerung optimieren - und damit den Stromverbrauch für das ganze Gewerk reduzieren und / oder sogar den Räuchervorgang zuveröürzen.
Denke mal, dein Räucher-Männchen würde sich sehr darüber freuen, könnte es so doch letztendlich die Produktionskosten minimieren und entweder den Gewinn zu steigern oder den Verkaufspreis zu senken.
.... und das er nicht x-mal am Tag zur Kontrolle der unzuverlässigen Steinzeit-Technik da hinrennen muss sowieso !

Wegen der Verkabelung würde ich mir da auch nicht sonderlich nen großen Kopf machen.
Alles was im warmen/feuchten/fetten Bereich verlegt wird einfach mit Silikonleitung anschließen, sauber verlöten und Löötstellen mit nem Schrumpfschlauch überziehen. Fettich ! :grin: