Moin, ja, die Schallgeschwindigkeit schenkt mir ca. 3ms pro m Lautsprecherabstand.
Die Messung allein ist ja nicht alles. Momentan habe ich lahme WS2812 dran, alle in Serie. Im Leerlauf kann ich die mit ca. 130 fps beschreiben (definiert durch die Anzahl der LEDs).
Ich habe also 7,6 ms pro Frame, wenn ich nichts anderes mache. Alles, was ich mache (z.B. Simplex Noise Berechnung und die Animation überhaupt), gibt es nicht umsonst und schlägt sich sofort in einer geringeren Framerate nieder.
Wenn der Mensch bestenfalls 30 Lichtbilder pro Sec unterscheiden kann
Das hat combie geschickt forumliert. UNTERSCHEIDEN mag schon sein. Aber je mehr es sind, umso weicher und flüssiger wird der Eindruck. Auch, wenn man die Frames (schon lange) nicht mehr unterscheiden kann, sehen mehr davon dennoch deutlich besser aus. Was glaubt ihr, warum bessere Fernseher 100 fps oder gar 200 fps ausgeben und ziemlich aufwändig zig Zwischenbilder berechnen. Schaut Euch im Technikmarkt um die Ecke mal einen schnellen Kameraschwenk mit 50 und mit interpolierten 200 Bildern pro Sekunde an. Danach reden wir weiter über den Sinn von möglichst vielen fps.
Ich habe desweiteren nicht gesagt, dass es eine sichtbare Latenz gibt, ich sagte ich will sie unter allen Umständen vermeiden. Die Sache ist die: selbst im einstelligen ms Bereich FÜHLT man einen Unterschied. Bei diesen LEDs zum Sound Geschichten gibt es immer einen Punkt im Raum (bzw. Abstand zum Lautsprecher), wo es PERFEKT passt. Ich habe das mehrfach mit Freunden getestet - sie sollten sich im (großen) Zimmer dahin stellen, wo sie den Eindruck haben, "dass sie jetzt die Musik sehen". Sie standen alle im selben Abstand.
Wer das bezweifelt, gehe mal irgendwohin, wo 10 geübte Trommler im Kreis spielen. Klingt geil, oder? Jetzt sucht die Position, wo es perfekt klingt, wo der Rhythmus praktisch einrastet. Es ist die Mitte des Kreises, wo ihr den gleichen Abstand zu jeder einzelnen Schallquelle habt. 2m daneben klingt auch gut, aber eben nicht perfekt und das spürt man. Aus diesem Grunde lernen Djembe Spieler als erstes, sich gegenseitig auf die Hände zu schauen, um dieses Delay rauszukriegen.
(Ich habe neulich eine Studie gesehen, wo sie mit Highspeed Kameras eine Jamsession aufgenommen haben. Die Musiker wurden gebeten, (das Gleiche) miteinander zu spielen, bis sie "eins" werden, bis sie nicht mehr die Musik spielen, sondern die Musik sind. Jeder einzelne konnte ganz klar den Moment benennen, ab dem es WIRKLICH gegroovt hat. Die zeitliche Abweichung der einzelnen Spieler zueinander lag in diesem Moment bei UNTER 1 ms! Wie das physiologisch funktioniert, kann bisher nicht befriedigend erklärt werden (die menschlichen Sinnesorgane samplen jedenfalls nicht so schnell), aber jeder Musiker kann den Unterschied zwischen einem guten und einem perfekten Rhythmus fühlen. Die grinsen dann immer, wenn das passiert. Und das Publikum fängt i.d.R. spätestens an diesem Punkt an, zu tanzen)
Zusammenfassung: Je geringer die Latenz zwischen (verschiedenen) Sinneseindrücken umso geiler der Effekt.
Ein Audio Delay (wie z.B. bei Großveranstaltungen verwendet, um Laufzeitunterschiede des Schalls auszugleichen), wäre auch eine Lösung (bzw. ein Workarround), aber vorher möchte ich die vorhandene Hardware ausreizen.
Beste Grüße,
Helmuth