Loch- oder Streifenraster?

Hallo allerseits!

Ich bin gewohnt, mit Streifenrasterplatinen zu arbeiten. Ich habe dutzendweise Schaltungen damit realisiert.

Weil ein Bekannter mit Lochrasterplatinen arbeitet und ich wissen wollte, ob das vielleicht praktischer ist, baue ich derzeit eine Schaltung mit so einer Platine auf.

Es ist tatsächlich praktischer. Allerdings nur zum Planen der Platine. Da man nicht auf die Streifen achten muss, kann man quasi beliebige Leiterbahnführungen anstellen und muss sich nur hin und wieder mit Brücken beschäftigen.

Ganz übel ist es aber auf der Unterseite der Platine. Anstatt dort Streifen zu haben, muss ich jetzt jede Leiterbahn „von Hand“ legen und löten. Das ist eine miese Strafarbeit.

Ich wüsste gerne, wieso Ihr mit dem Einen oder Anderen arbeitet und vor allem, ob Ihr spezielle Software einsetzt (früher habe ich eine Zeit lang mit „Lochmaster“ gearbeitet). Ich wollte die aktuelle Platine mit Fritzing machen, habe das aber abgeblasen, weil ich hierzu eine virtuelle Maschine starten muss, die ein neueres Betriebssystem enthält, als das, womit ich sonst arbeite.

Kommentare aller Art sehr willkommen!

Gregor

Ich würde das von der Größe der geplanten Schaltung abhängig machen. Wenn es nur eine handvoll Bauteile sind und der Platz keine Rolle spielt würde ich zum Streifenraster greifen. Wird es größer oder man will die kleinstmögliche Platinengröße benutzen, wäre Lochraster wohl geeigneter....

Gruß

Ich verwende oft den Kompromiss zwischen Lochraster und Streifenraster.
Beispiel: Ebay(191754203889)

Lochraster mag ich nicht.
Und auf normalem Streifenraster lassen sich schlecht zweireihige Pfostenleisten unterbringen

Und ich nehme immer nur Lochraster. Und nen Fädelstift, das macht das Leben auch leichter. Natürlich nur, wenn es die Schaltung erlaubt.

Klaus_ww:
Und ich nehme immer nur Lochraster. Und nen Fädelstift, das macht das Leben auch leichter. Natürlich nur, wenn es die Schaltung erlaubt.

Fädeln ist etwas, was ich auch gerne probieren möchte. Gibt es denn das Zeug dafür noch? Wo? Ich dachte, das sei tot und begraben.

Gruß

Gregor

combie:
Ich verwende oft den Kompromiss zwischen Lochraster und Streifenraster.
Beispiel: Ebay(191754203889)

Stimmt ja, die gibt es auch. Ich habe sogar eine oder zwei solcher Platinen auf Lager. Aber auch da muss man (glaube ich) ziemlich viel Zeit mit Planung verbringen.

combie:
Lochraster mag ich nicht.

Geht mir jetzt genauso.

Gruß

Gregor

Darf ja jeder machen wie er will.
Meinen Fädelstift habe ich selbst gebaut. Alter Druckbleistift als Basis, Rollenhalter angeflanscht und los geht's. Man braucht aber nicht unbedingt einen Stift, geht auch Freihand oder mit Pinzette.

Klaus_ww:
Darf ja jeder machen wie er will.
Meinen Fädelstift habe ich selbst gebaut. Alter Druckbleistift als Basis, Rollenhalter angeflanscht und los geht's. Man braucht aber nicht unbedingt einen Stift, geht auch Freihand oder mit Pinzette.

Und woher bekommst Du den Draht dafür? Als Alternative zur jetzigen Lötquälerei käme mir das sehr gelegen!

Gruß

Gregor

Streifenraster. Mit einem Handbohrer werden dann Brücken geschaffen.

Die Schaltung erfolgt direkt "Frei-Schnauze" oder wird mit Zettel und Stift aufgezeichnet. Lochmaster kenn ich nur noch von ganz früher. Fritzing ist eine der schlechteren LayoutProgramme. Finde es einfach unflexibel und steif.

http://www.reichelt.de/Verdrahtungssysteme/2/index.html?&ACTION=2&LA=3&GROUPID=3377

sschultewolter:
Streifenraster. Mit einem Handbohrer werden dann Brücken geschaffen.

Du meinst sicher die Unterbrechungen, nicht die Brücken. Ich unterbreche Streifen mit meinem Pr*xxon und einem Fräs-„Kügelchen“. Damit kann ich Leiterbahnen so unterbrechen, als würde ich mit einem Filzer malen.

sschultewolter:
Verdrahtungssysteme bei reichelt elektronik

Danke!!!

Gregor

Ja, Unterbrechungen :wink:

Habe Dremel mit solchen Fräs-"Kügelchen" auch da, mache es meist nicht, weil der Handbohrer (Eigenbau: Feinmechanikerfeilenschaft + Bohrer) schneller und handlicher ist.

Solche sachen auf Hartpapier sind meist nur die 2. Prototpyen (1. Prototyp auf Steckbrett). Dauerhaft ist das ganze meist nicht. Da bestelle ich mir lieber 1x im Monat geätzte Platinen beim Chinesen. Das ist so günstig, dass ich nicht mal mehr daran denke, das EisenChlorid im Keller anzupacken.

sschultewolter:
Da bestelle ich mir lieber 1x im Monat geätzte Platinen beim Chinesen. Das ist so günstig, dass ich nicht mal mehr daran denke, das EisenChlorid im Keller anzupacken.

Wie/wo bestellt man denn beim Chinesen ?

Grüße Harry

gregorss:
Anstatt dort Streifen zu haben, muss ich jetzt jede Leiterbahn „von Hand“ legen und löten. Das ist eine miese Strafarbeit.

Finde ich nicht. Dafür ist man eben auch flexibler mit der Bahnführung

Kurze Bahnen kann man sehr einfach und schnell mit Lötzinn machen wenn man genau Einschätzen kann wie flüssig das Lötzinn ist. Für absolute Anfänger ist das aber nichts.

Und bei den Bahnen zieht man sich eine Reihe längerer Drahtstücke bevor man anfängt. Dann einfach an einer Seite anlöten, abschneiden und die zweite Seite anlöten.

An Software habe ich das gefunden:
http://cc2.savs.hcc.edu.tw/~chuavv/articles/blackboard/blackboard-en.html
Ist nicht perfekt, aber gut brauchbar. Die Entwicklung wurde inzwischen leider eingestellt (deshalb auch der Link. Die Original Seite gibt es nicht mehr. Nur noch ein eclipse Projekt auf github). Aber man kann seine Schaltung 1:1 drucken :slight_smile:

Serenifly:
Finde ich nicht. Dafür ist man eben auch flexibler mit der Bahnführung

Das mit der Bahnführung ist ein starkes Argument. Vielleicht finde ich es derzeit nur so ätzend, weil ich keine Übung habe. Ich habe mir mal einen Fädelstift auf meine Einkaufsliste gesetzt. Mol gugge ...

Gruß

Gregor

gregorss:
Ich habe mir mal einen Fädelstift auf meine Einkaufsliste gesetzt.

Braucht man nicht ist aber nicht unbedingt schlecht.

Ich habe die Bahnen immer mit Silberdraht gemacht. Ein Stück abschneiden und mit zwei Zangen in die Länge ziehen. Dann hat man schöne gerade Verbindungen. Bei sehr kurzen Strecken wird das problematisch, aber die kann man dann eben mit Lötzinn machen. Dabei erst mal einzelne Punkte machen und etwas kalt/fest werden lassen. Dann die Punkte mit mehr Lötzinn dazwischen verbinden.

Ich unterbreche Streifen mit meinem Pr*xxon und einem Fräs-„Kügelchen". Damit kann ich Leiterbahnen so unterbrechen, als würde ich mit einem Filzer malen.

Oh ja - vielen Dank für diesen Hinweis.
Ich arbeite meist mit Lochraster, weil eben das Unterbrechen der Streifen für mich "Strafarbeit" ist.
Das mit dem "Fräskügelchen" muss ich unbedingt probieren - manchmal dauert es eben "Jahrezehnte"... :wink:

Klaus_ww:
Darf ja jeder machen wie er will.
Meinen Fädelstift habe ich selbst gebaut. Alter Druckbleistift als Basis, Rollenhalter angeflanscht und los geht's. Man braucht aber nicht unbedingt einen Stift, geht auch Freihand oder mit Pinzette.

Wire Wrap (ohne löten) ist nicht so einfach wie man's sich vorstellen mag.

  1. es braucht dazu Pinns die einen Rechteckigen Querschnitt haben. Diese Teile Gibt es zwar aber zu erhöhten Preisen gegenüber Löt-versionen.
  2. mit dem Wickelwerkzeug wird eine Kaltverschweißung des Drates auf dem Pin erzeugt, also nicht nur herumgewickelt.
    Wickelverbindung – Wikipedia

Das geht dann nicht mit Pinzette oder Freihand wenn es sicher funktionieren soll.

Ich bevorzuge Lochraster weil so eine Schaltung Kompakter aufgebaut werden kann.

Grüße Uwe

Hi Uwe,

ich spreche ja auch nicht von Wire Wrap sondern von Fädeldraht der gelötet wird.
Und es freut mich, dass Du auch Lochraster nimmst :slight_smile:

Ich nehme Lochraster und wo die Anschlussbeinchen nicht zum Verbinden ausreichen dann 0,6mm versilberten Draht. Für Kreuzungen habe ich noch einen Vorrat 0,8mm Textilschlauch zum Drüberschieben über den Draht vor dem Verlöten.
Phase eins ist das Steckbrett, wenns nur ein Einzelstück wird, dann Lochraster oder auch Phase 2. - für mehrere Stücke bestelle ich dann auch Leiterplatten beim Chinesen, da es besser aussieht und zu anderen muß man bei jedem Aufbau auf Lochraster akribisch aufpassen und jede Verbindung einzeln herstellen. Bei einer Leiterplatte hat man 1x den Aufwand der Erstellung, danach braucht man nur noch die Bauelemente "draufwerfen" und nach einer halben Stunde ist ein weiteres Exemplar fertig :grin:
Ich bestelle bei Elecrow.com und bin begeistert! Man bekommt eine kurze Mail bei jeder Statusänderung. Eingang des Files, Checken des Files, Weiterleitung der Daten an den Fertiger, Versand der Leiterplatten mit Übermittlung der Trackingnummer. Ich hatte immer nach 3 Wochen meine Leiterplatten. Doppelseitig, durchkontaktiert, mit Lötstopplack, verzinnten Pads, Bestückungsaufdruck, unregelmäßige Konturen, wie Tannenbäume oder sonstwas wären ebenfalls möglich. Außerdem kann man seine Fläche auch ausreizen, indem man innerhalb der bezahlten Größe noch kleine Adapterplatinen o.ä. platziert und dann selber vereinzelt :wink:

Auch wenn es schon oft geschrieben wurde, ich verwende auch lieber Lochraster. Neuerdings die 2-seitigen aus der Bucht. Man spart sich das Trennen der Leiterbahnen, allerdings ist das Verbinden der Lötstellen auch etwas zeitraubender, aber meiner Ansicht nach, sauberer.

Material ist Epoxyd und die Lötaugen sind durchkontaktiert. Damit lassen sich sehr schöne Projekte fertigen.

Die Verbindungen der Betriebsspannung stelle ich mit versilbertem Kupferdraht (d 0,4mm) her. Alle anderen Leitungen werden mit CuL (d 0,25 / d 0,3mm) hergestellt. Damit kann man auch Brücken herstellen.