Allgemeine Frage zu IC's

Hallo Zusammen,
ich habe mir soeben ein Satz adressierbarer LEDs gekauft. Es handelt sich im Detail um diese: Link.

Nun weiß ich von der Verkaufsseite, dass die LED bei max. Helligkeit 60mA zieht. Brauche ich hier einen Vorwiderstand? Um die Frage allgemein zu formulieren. Wie kann ich erkennen, wann ich Vorwiderstände benötige? Ich weiß ja nicht wie der IC im inneren aussieht.

Auch das Datenblatt hilft mir nicht weiter. Hier wird nur beschreiben, dass ein Kondensator vorgeschaltet werden sollte. Ob vor den Datenpin und oder die Spannungsversorgung ein Widerstand muss, finde ich nur in Foren heraus. Aber irgendwo haben ja auch die Leute das Wissen her.

Schaut man sich LED-Ketten an, in denen diese ICs verbaut sind, gibt es vor jeder LED einen Widerstand.

Viele Grüße

Wie du diese Leds anschließen musst, kannst du im Datenblatt nachlesen.

Diese werden mit 5Volt betrieben und das ohne Vorwiderstand.
Die Helligkeit der Led wird intern durch den Controller per PWM geregelt.

Allerdings sollte an jede ein Kondensator an die Spannung angeschlossen werden.
Ein Widerstand kommt nur in die Datenleitung wenn die Led versehentlich ohne Spannung betrieben wird, aber die Datenleitung bekommt Daten.

Welche Lichtketten?

Hier steht alles im Datenblatt doch drin. An VDD und VSSwerden 5V bzw. GND angelegt.
Kondensator muss nicht an jedem IC an VDD/VSS. Am Anfang jedoch sinnvoll. Widerstand solltest du einen einplanen (150- 330 Ohm). DIeser kommt nach deinem Controller und vor der ersten DIN. Schützt die Leds, wenn Signale anliegen, aber keine Versorgungsspannung

Hi

IMMER solltest Du das Datenblatt zur Elektronik zu Rate ziehen.
Hier ist's 'nur' eine ganz normale WS2812B - Die nimmt pro Farbe 20mA (bei drei Farben macht Das 60mA max) - bei 5V.

Der Datenpin wird, wie sschultewolter schon schrieb, nur 'gerne separat geschützt' mit einem Widerstand in geringer Größe.
DAS soll verhindern, daß der µC auf der ERSTEN WS2812B durchbrennt, wenn zwar ein SIgnal am Daten-Pin anliegt, aber die Versorgungsspannung noch nicht oben ist (die Body-Dioden würden das Data-Signal zu Vdd WS2812B ableiten und dabei sterben).
BZW. würde die Ausgangsstufe des µC sterben, Dioe diesen Data-Pin ansteuert, wenn Diese zig mA in den Data-Pin rein schiebt und dieser Strom direkt zu GND abfließen kann (aka der Chip noch nicht 'oben' ist).

Ggf. würden auch 'Doofheits-Dioden' hier Ihren Dienst erbringen - aber ein simpler Widerstand zur Strombegrenzung ist wohl wesentlich günstiger.

MfG

PS: Doofheits-Diode ist eigentlich eine Diode über einen Spannungswandler (aka 7805) in Gegenrichtung - diese Wandler sterben DIREKT, wenn auf der OUT-Seite eine höhere Spannung als auf der IN-Seite anliegt!
Die 0,7V einer SI-Diode vertragen die Wandler - oberhalb ist's aber schnell gestorben!
(mit dieser Diode KANN der Wandler nicht sterben, da die maximal 0,7V dem Chip NICHTS anhaben können - gegen die Doofheit des Verpoolt Anschließen ist diese Diode (oder wenn Spannung von Extern auf den OUT kommen kann).

MfG

@postmaster-ino: Ich stimme Dir grundsätzlich zu, möchte aber den einen oder anderen Punkt anders formulieren.

postmaster-ino:
IMMER solltest Du das Datenblatt zur Elektronik zu Rate ziehen.

Ja, aber ich finde manche Datenblätter eher gruselig als informativ und Elektronikanfänger sind auch garantiert nicht die Zielgruppe. Ohne Unterstützung durch Anleitungen und Programmbibliotheken hätte ich mich an WS2812 nicht herangewagt.

postmaster-ino:
DAS soll verhindern, daß der µC auf der ERSTEN WS2812B durchbrennt, wenn zwar ein SIgnal am Daten-Pin anliegt, aber die Versorgungsspannung noch nicht oben ist (die Body-Dioden würden das Data-Signal zu Vdd WS2812B ableiten und dabei sterben).

Bei langen Streifen benötigt man mehrere Einspeisungspunkte für die Stromversorgung. Benutzt man dafür mehrere Netzteile, so gehört ein Widerstnd auch zwischen DOUT und DIN bei der Trennstelle zwischen den Netzteilen, da die Netzteile ja getrennt eingeschaltet werden könnten.

magie004:
Aber irgendwo haben ja auch die Leute das Wissen her.

Menschen sind unterschiedlich. Augusta Ada Byron King, Countess of Lovelace war eine besondere Frau, weshalb sich Limor Fried nach ihr benannte, ebenso wie ihre Firma Adafruit.

Wenn Firmen ein Produkt entwickeln und verkaufen wollen, schreiben sie ein Datenblatt dazu. Manche Menschen finden solche Datenblätter inspirierend, weshalb es den Adafruit NeoPixel Überguide gibt, zusammen mit einer Programmbibliothek.

Von diesen hervorragenden Vorarbeiten fühle ich mich dann wiederum ermutigt, solche Dinge auszuprobieren, wobei ich natürlich zwangsweise Erfahrungen sammle, die ich in diesem Forum weitergeben kann.

Wenn also jemand etwas ohne Dokumentation oder Anleitung kauft, das ich kenne, und dann Antworten von mir bekommt, dann wirke ich nur so groß, weil ich auf den Schultern von Giganten wie Lady Ada stehe. Wenn ich mir die Fotos ansehe, natürlich nur im intellektuellen Sinne, versteht sich.

Woher ich das mit Lady Ada weiß? Ich war im Heinz Nixdorf MuseumsForum in der Sonderausstellung "Am Anfang war Ada. Frauen in der Computergeschichte."

agmue:
... dann wirke ich nur so groß, weil ich auf den Schultern von Giganten wie Lady Ada stehe.

Sehr schön formuliert.
Ich denke, wir alle stehen auf den Schultern von anderen (zum Beispiel auch jenen, die den Compiler geschrieben habten etc.).
Deshalb müssen wir uns nicht mit allen Details beschäftigen und die Komplexität wird verringert.
Und gerade das sind die Stärken eines "Systems" wie Arduino. (Dass es auch Schwächen gibt ist klar).

Natürlich ist die Beschäftigung mit Grundlagen wichtig, es ist aber auch eine Frage von Reihenfolge und Ausmaß (vor allem bei so einem komplexen Gebiet).
Auch beim Erlernen einer neuen Fremdsprache beschäftigt man sich nicht zuerst mit allen Details der Gramatik etc. Das würde wohl (fast) niemand durchhalten.

Und gerade bei Leuten mit wenig Vorerfahrung ist es extrem wichtig, dass sich die ersten Erfolgserlebnisse zeitnahe einstellen.
Habe in den vergangenen Tagen einen kleinen "Make-Workshop" gemacht. Die Leute waren durchwegs "blutige" Laien.
Wir haben kleine "Lichtobjekte" mit jeweils ein paar WS2812 gemacht, Löten und Programmieren inclusive.
Natürlich hätte ich sagen können:

  • Jetzt beschäftigen wir uns mal ein paar Stunden (oder Tage/Wochen/Monate) mit den Grundlagen von C++, damit alle genau verstehen, wie so ein Programm für die WS2812 funktioniert (inclusive Library - übrigens die von Adafruit).
  • Danach hätten wir uns ein paar Stunden (Wochen/Monate) mit den Grundlagen von Elektronik beschäftigen können und ausführliche Löterfahrung sammeln können.
  • Dann schauen wir uns die Datenblätter aller Bauteile an, die wir verwenden (schätzungsweise eine vierstellige Seitenzahl) und versuchen das gut zu verstehen.
  • So und danach sind wir bereit für dieses Projekt.
    Aber auf diesem Weg hätte mich wohl niemand begleitet. :slight_smile:

Wir hatten insgesamt (nur) 3 Stunden Zeit. Und es ging darum, Leuten, die keine Vorerfahrung haben, einen Einstieg in dieses (für sie fast völlig neue) Gebiet zu geben.
Es hat gut funktioniert. Es entstanden unterschiedliche individuell gestaltete "Lichtobjekte".
Und ein paar haben am Schluss gefragt, wie und wo sie weitere Infos, Inspirationen und vor allem die Hardware bekommt können. Das hatte ich gehofft bzw. erwartet und hatte entsprechende Infos vorbereitet. :slight_smile:
Und genau das war das Ziel. Interesse wecken und "das Feuer" weitergeben. :slight_smile:

uxomm:
Sehr schön formuliert.

Selbst das ist nicht von mir, sondern eine im englischen Sprachraum wohl gängige Formulierung.

uxomm:
Interesse wecken und "das Feuer" weitergeben. :slight_smile:

Genau so bin ich mal eingefangen worden: Eine Modelleisenbahnausstellung, ein auffällig leerer Tisch, ein Roboter, der einer schwarzen Linie folgte und ein paar blinkende LEDs. Nachdem wir festgestellt hatten , daß wir uns kannten, hörte ich: "Das kannst Du auch, da steckt ein kleiner Mikroprozessor drin." Schon saß ich am Tisch und er hat mir gezeigt, wie es geht.

Unsere ganze Zivilisation baut ja darauf, daß andere Wissen wie Sachen gemacht werden, die wir dann einfach benutzen können. Manchmal bin ich einer von den anderen, aber meist sind andere die anderen die wissen; oder könnte irgendjemand von Euch etwas zu essen kochen ohne Elektrizität, Gas und Supermarkt?

Mit Arduino ist es nicht anders.

Grüße Uwe

Hi

Arduino on the rocks ... oder als Omelette? Nicht mein Fall :wink:
Wir müssen weder mit dem Knüppel durch den Wald streifen und hoffen, unser Opponent hat einen kleineren Knüppel oder ist das zu erlegende Wild.
Auch müssen wir Dieses nicht mit Faustkeilen zerlegen und dann in der Mittagssonne auf 'heißem Stein' magenfreundlich zubereiten.

Gleiches beim Arduino - aber hier KÖNNTEN wir den Käfer byteweise sagen, was Er machen soll. - Quasi per Faustkeil auf tiefster Ebene.
Meiner Meinung schadet Es aber nicht, zumindest Mal gehört zu haben, daß der µC intern doch etwas anders tickt als wir Das in der Hochsprache hinschreiben - eben, daß man sich vorstellen kann, daß hinter einem geschriebenem Wort hunderte von Befehlen versteckt sein können.

... wobei Das nun mit dem Topic eigentlich gar Nichts mehr zu tun hat - wenn ein µC zwar auch ein IC ist.

MfG