Alarmanlage die 100.000ste

Hallo,

ich würde gerne eine relativ simple Alarmanlage bauen.

Ziel:

Per Kippschalter (innen an der Eingangstür) soll eine über einen Arduino realisierte Alarmanlage ein- und ausgeschaltet werden können. Wenn im Wohnzimmer über einen PIR-Sensor Bewegung registriert wird, soll eine unter einem Carport versteckte Sirene über eine festgelegte Zeitdauer wie verrückt brüllen. Alternativ soll der Alarm über Deaktivierung der Anlage ausgeschaltet werden können.

Sämtliche Diskussionen über millis und FSM sind mir bekannt und nicht das Problem.

Mich interessieren vielmehr folgende zwei Dinge:

  1. Seht ihr bei der Anbindung des PIR-Sensors über eine Netzwerkleitung ein Problem? Sprich der Sensor soll an einer Netzwerkleitung hängen, die im Keller endet und die dort direkt am Arduino hängen soll. Länge geschätzt ca. 20m.

Im Keller würde ich dann zusätzlich zum Arduino so was verbauen, wobei der Lautsprecher wie eingangs erwähnt versteckt unter einem Carport verbaut werden soll.

  1. Was würdet ihr bei dem in der Eingangstür zu verbauenden Kippschalter gegen Einstreuungen machen um Fehlararme zu vermeiden? Sind nämlich auch ca. 10m bis in den besagten Kellerraum. Gibt es eine "Standardvorgehensweise" bei längeren Leitungslängen?

Gruß Chris

Ich würde hier dann auf RS485 gehen und dann ein Bus aufbauen Attiny85 am PIR als Salve Arduino im Keller Master Attiny85 an der Tür evtl dann auch mit LED.
Aufbau:

|--------------------------|-----------------------------|
Node Tür=> RS485 Arduino => RS485 Node WZ => RS485
Anfang des Bus Ende des Bus
(AAHHH ich liebe ASCII Zeichung).

Es ist mit der Lib von Nick Gammon einfach umzusetzen
RS485 "Protokoll"
Ich habe hier mal was gemacht das man umbauen könnte dafür:
RS485 Attiny und Arduino
Gruß
DerDani

Abhängig von dem Ausgangssignal des PIR-Sensors kannst du diese Kabellängen auch per I2C-Bus (mit Extender) aufbauen. Das sind Bausteine die recht einfach zu handhaben sind und keine zusätzliche CPU auf der Slave-Seite benötigen. Liefert der PIR nur ein reine digitales Signal ist auch hier der I2C-Bus ausreichend.

Einen Vorteil an intelligenten Nodes ist man könnte da noch ein bisschen Programm/Intelligenz draufpacken um auch andere Sachen vor Ort machen ohne das Hauptprogramm anpacken zu müssen. Oder einen Node in die Garage/Carpot der auch noch Aufgaben erledigt "Nachtlicht/Bewegungsmelder/Tempsenorik/Wetterstation" Im Keller noch z.B. ein Ethernetshield drauf etc. Beim RS485 Bus ist die erweiterbarkeit und die Nutzlänge praktisch. Preislich ist das alles auch im Rahmen.
Gruß
DerDani

@volvodani
Ich gebe dir absolut Recht, nur von Chris72622 kam die Anmerkung:
"...ich würde gerne eine relativ simple Alarmanlage bauen."

Daher mein Hinweis auf eine relativ einfach zu realisierende Lösung mit "I2C". Auch hier kann man später erweitern und intelligente Clients mit CPU einsetzen. In diese lassen sich dann auch wieder Funktionen integrieren, die andere Arbeiten erledigen.

Also auch hier sind weitere Optionen möglich. Und die Kabellänge ist hier noch kein Problem, selbst wenn für einfache Schaltvorgänge 100 Meter benötigt werden, funktioniert das noch.

Hallo Chris72622,

erstmal stellt sich die Frage wie dein Infrarotbewegungsmelder funktioniert. Arbeitet dein Bewegungsmelder als Schalter ist die Leitungslänge quasi zu vernachlässigen.

Beachte bei deiner Sirene das akustische Signalgeber von Einbruchmeldeanlagen nur eine bestimmte dauer aktiv sein dürfen (Lärmschutz). Ich glaube 3 Minuten bin mir aber nicht ganz sicher. Deine Nachbarn werden es dir danken. Für optische Signalgeber (Blitzleuchten) gibt es keine Beschränkung.
Mittlerweile werden akustische Signalgeber wohl auch eher im Innenbereich z.B. in der Nähe der Zentrale eingesetzt. Ohnehin ruft kaum jemand die Polizei wenn irgendwo ein Alarm losgeht. Willst du also den Einbrecher erschrecken macht es mehr Sinn dort Krach zu machen wo sich der Einbrecher aufhält.
Beachte auch das Heizkörper und großflächige Fenster zu Fehlauslösungen deines Infrarotsensor führen können.

Gruß
Django

Danke für den ganzen Input. Muss mich nun erstmal grundsätzlich in die Bus-Thematik, bzw. I2C einlesen. Der PIR-Sensor verhält sich wie ein Schalter.

Gruß Chris

Chris72622:
Danke für den ganzen Input. Muss mich nun erstmal grundsätzlich in die Bus-Thematik, bzw. I2C einlesen. Der PIR-Sensor verhält sich wie ein Schalter.

Dann geht es direkt, wie Django83 schon geschrieben hat.

Mit "I2C" hast du den Vorteil, du sparst Ports am Arduino und kannst über diesen Weg u.a. mehrere Schaltvorgänge und evtl. auch per Led Informationen anzeigen.

HotSystems:
Abhängig von dem Ausgangssignal des PIR-Sensors kannst du diese Kabellängen auch per I2C-Bus (mit Extender) aufbauen. Das sind Bausteine die recht einfach zu handhaben sind und keine zusätzliche CPU auf der Slave-Seite benötigen. Liefert der PIR nur ein reine digitales Signal ist auch hier der I2C-Bus ausreichend.

Ein PIR direkt an I2C? Der kann doch nur an/aus, ist nicht adressierbar. Oder wie meinst Du das?

agmue:
Ein PIR direkt an I2C? Der kann doch nur an/aus, ist nicht adressierbar. Oder wie meinst Du das?

Natürlich nicht direkt, sondern über einen Expander (PCF8574).
Der kann dann auch noch weitere Eingänge (gesamt 8 ) verarbeiten.

Also anstelle eines ATtiny ein passiver Baustein - alles klar, danke :slight_smile:

Ein PIR hat doch normalerweise einen Open Collektor Ausgang. Den kann man doch einfach über einen (langen) Kabel abfragen wenn der Pullupwiderstand etwas niedriger dimensioniert ist.

Einen I2C Expander zu nehmen finde ich nutzlos und fehlerträchtig.

Grüße Uwe

Der PIR-Sensor ist so einer.

Hatte ihn bereits mal in einem anderen Projekt verbaut. Wenn ich mich nicht täusche, gibt er für einen kurzen Moment 5V aus, wenn er Bewegung registriert hat.

Hab grad leider keinen besseren Link zur Hand, aber ich denke dieser oder ähnliche Sensoren sind Euch geläufig.

Gruß Chris

uwefed:
Einen I2C Expander zu nehmen finde ich nutzlos und fehlerträchtig.

"nutzlos" ist der Expander nur, wenn man nicht mit I2C arbeitet oder nur einen PIR-Sensor anschließen möchte.
"fehlerträchtig" ist es nur, wenn man sich bei der Verwendung nicht an die Vorgaben im Datenblatt hält.
Hält man sich an die Vorgaben, ist I2C eine einfache und sichere Möglichkeit einen (kurzen) Bus zu realisieren.

Ich verwende I2C mit den entsprechenden Bausteinen schon seit einigen Jahren problemlos bei mir im Haus zur Schaltung und Steuerung diverser Lampen, Pumpen und Anzeigeoptionen. Bei einer Kabellänge (J-Y(ST)Y 2x2x0,6) bis 50 Meter (soll auch länger gehen), ist dies auch kein Problem.

@Chris72622
Soweit ich mich erinnern kann, kann dieses Modul den Ausgang (je nach Einstellung) gegen Plus 5 Volt oder gegen Masse schalten. Wenn du nur diesen Sensor auf die Leitung legst, dann reicht es tatsächlich entsprechend "uwefed" mit einer Leitung. Für evtl. Erweiterungen solltest du über eine Bus-Verkabelung nachdenken. Ich will hier auch nicht I2C in den Himmel heben, aber ich habe für solche einfachen Bus-Verbindungen nur gute Erfahrungen mit I2C gesammelt.

Hallo Chris72622,

nimm doch zum zum Anschließen deines Bewegungsmelder eine 4- oder 8-adrige Leitung. Wenn dein Aufbau funktioniert und du dein Projekt noch erweitern möchtest, wenn du dich mehr mit der Thematik Bus bzw i2c beschäftigt hast, kannst du dann immer noch umrüsten ohne eine neue Leitung verlegen zu müssen.

Gruß
Django