Draht zum Löten, Wackelkontakte und andere Fehlerquellen

Hallo Gemeinde,
bei meinem Projekt kommt derzeit Frust auf... Ich habe zw. Elegoo Nano, DRV8835 und den anderen Bestandteilen Kupferdraht verwendet, das ist aus einer Telefonleitung oder so.. ist 0.6 mm stark. Teilweise verlötet, teilweise gesteckt mit selbstgemachten "Steckern".

Kann es sein, dass dieser Draht mit der Zeit oxidiert oder patiniert und dann nicht mehr leitet? Habe das Gefühl, dass sowohl Lötstellen als auch Steckverbindungen nachgeben. Irgendwas funktioniert ständig nicht. Was wäre da zu beachten, oder soll man lieber gleich anderen Draht nehmen? Dieser ist mir auch viel zu dick und zu steif. Habe noch stellenweise diese Litzendrähte fürs Breadboard aufgeschnitten und eingebaut, das handling mit denen ist aber auch nicht so gut, sie reissen schnell und bleiben ungern "kleben" am dicken Draht...

Danke!

Der Draht selbst eher nicht, da er aus Kupfer besteht.

Das schon eher. Ich kenne dein Lötstellen nicht, aber da ich auch teilweise diese Draht verwende, weiß ich, dass es bei guten Lötstellen keine Probleme gibt. Allerdings nur in Platinen gesteckt, reicht def. nicht aus. Das gibt immer Wackelkontakte. Somit immer richtig und gut verlöten.

Das ist keine gute Idee. Aus Kostengründen sind die oft aus Eisen, manches mal sogar aus Aluminium. Daher fast nicht lötbar.

Wenn du die anlötest und ein paarmal hin und her bewegst, dann brechen die an den Lötstellen ab. Überhaupt Litzendrähte. Wenn ich Litzendrähte anlöte, dann stabilisiere ich sie an der Lötstelle mit Heißkleber. Dann bewegt sich der Draht nicht mehr an der Lötstelle, sondern nur an dem flexiblen Bereich. da brechen sie nicht ab.

Es könnte auch noch an etwas anderem liegen:

gaaanz wichtig !

Die Kabel zu den Motorspulen nur bei abgeschalteter Stromversorgung anschließen / abklemmen.

Ebenfalls wegen der Induktivität entsteht beim Kontakt unterbrechen eine hohe Spannungsspitze. Diese Spannungsspitze würde den Schrittmotortreiber zerstören .

Auch beim Anschließen. Es ist sehr wahrscheinlich dass man beim Anschließen eben doch den Kontakt schließt und noch einmal für eine hunderstel Sekunde unterbricht und schon ZACK
Schrittmotortreiber kaputt.

Deshalb Motorkabel des Schrittmotors immer bei abgeschalteter Spannungsversorgung anschließen ( abklemmen
und
Für absolut wackelfreien Kontakt sorgen.
Wackelkontakt ZACK Schrittmotortreiber beschädigt/kaputt.

Was gut funktioniert aber halt nicht so kompakt ist sind Wagoklemmen

Die gibt es im Baumarkt oder auch online.
Da kann man auch Jumperwire einführen. Der Klemmmechanismus hält die Leitungen sehr gut fest.
Ich benutze oft Lochrasterplatinen auf denen dann Buchsenleisten gelötet sind.

Mit Stiftleisten kann man sich super-low-cot Stecker bauen


Ich benutze als Biegeentlastung einen quer eingelöteten Draht
vgs

Ich weiß nicht, wie gut Du löten kannst. Es muß gelernt sein und richtig gemacht werden. Man kann schlechte Lötverbindungen herstellen.

selbstgemachten "Steckern" hlingt für mich sehr unsicher.

Für Verdratungen auf Platinen verwende ich zweiadrige Telefonkabel welche eine dicken Kupferkern haben, der verzinnt ist. Alternativ kannst Du auch Ethernetkabel auseinander nehmen.

Für Datenverbindungen Flachbandkabel und für Spannungsversorgung dichere Litzen.

Grüße Uwe

ok, danke für die zahlreichen Hinweise. Der Draht ist also schon mal nicht so falsch. Ich werde mal ein Netzwerkkabel aufschneiden, mal sehen was da drin ist.

@StefanL38 mein Vorhaben ist tatsächlich deutlich kleiner, die WAGO Klemmen würden den Rahmen sprengen(davon habe ich aber welche). Ich hab auch kein Schrittmotor-Treiber, aber den Hinweis nehme ich mir für die Zukunft zu Herzen.

Die selbstgemachten Stecker sind aus dem 3D Drucker und eigentlich nicht so schlecht, sie sind halt übersichtlich und funktionieren vom Prinzip her. Vllt kann man sie noch verfeinern.
Der markierte(orange umrandet) Draht ist der fest verbaute und angelötete, dann habe ich die Möglichkeit von vorne, hinten, oben, unten anzustecken (jeweils oder). Da gibts definitiv Wackler, müsste vllt. noch mit weniger Toleranz drucken.

Jetzt hast du doch schon die Erfahrung gemacht:
Wenn da keine ordentliche Anpresskraft dahinter ist, dann wird das wackelkontaktig.

Dein Stecker deutet darauf hin, dass du da während des Projektes ziemlich oft Verbindungen dazu nimmst bzw. wegnimmst = experimenteller Aufbau. Aber wirklich wissen tun wir es nicht weil du nichts dazu geschrieben hast.

Wenn du mal beschreibst was du da insgesamt machst, wie viel Platz du da zur Verfügung hast und Fotos von deinem Projekt postest, dann kann man darauf passend zugeschnittene Vorschläge machen.

Es gibt kompakte Steckverbinder als 2,3,4,5,6,8,10 polige Steckverbinder inclusive Verpolungsschutz

Oder du nimmst Flachbandkabel mit Schneidklemmtechnik

Für flexible Kabel nutze ich gern:
https://a.aliexpress.com/_EIVSI5n
Erweiterbar, kürzbar nach Belieben.

Wenn es dicker wird, gefallen mir diese:

Stabiler als die billigen Chinaschraubklemmen, auch anreihbar, sind alles 2er oder 3er Stücken

Drähte zum Löten nehme ich aus CAT-Kabeln aus Resten von der Baustelle.

Das klingt nach Kältefalle. Die Leistung des Lötkolbens reicht nicht aus, den Draht zu erhitzen, dass das Zinn eine Verbindung mit dessen eingeht.

Dein Zinn hat eine Flussmittelsehle? Ohne Flussmittel sind Verbindungen schwierig.

oder wenn man den Draht nicht lange genug erwärmt bzw keinen frisches Lötzimm ( mit Flussmitelseele ) dazugibt.

Aber nimm kein säurehaltiges Flussmitel für Spenglerbedarf. Wenn Du zusätzliches Flussmittel brauchst dan nimm solches für Elektronik das explizit nicht wegzuwaschen ist.

Grüße Uwe

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Bei den Steckern von Pollin werde ich mich umschauen, die schauen größenmäßig gut aus.

So ist es, ich habe jetzt eine lange Zeit an der Elektronik rumgebastelt, davor am 3D-Druck für das Chassis, nun gibt es wieder Optimierungsbedarf am Chassis - daher ständig rein raus.

Das kann sein, werde mal darauf verstärkt achten. Der Lötkolben sollte nicht das Problem sein, der schmort mir die Isolierung weg, wenn ich nicht auf anhieb meine Lötstelle schön hinkrieg und öfter hin lange
Flussmittel habe ich den Stift von Stannol, da weiß ich nun auch wie der funktioniert :sweat_smile: und da fehlt nix.

Zu heiß heißt nicht das es die Wärme halten kann.
Zu heiß, und das Flussmittel verdampft zu schnell.
Standard Isolierung schmilzt vor Lötzinn.
Ich selber habe schlechtere Erfahrung mit Flussmittel Stiften, ein „honigartiges“ Flussmittel wie
https://a.aliexpress.com/_EzspCGV
lässt sich besser verarbeiten. Verdampft nicht so schnell. Aber ein Flussmittel im Zinn vereinfacht vieles.

Das genannte Flussmittel AMTECH NC-559-ASM
ist laut Datenblatt nicht mit bleifreiem Lot kompatibel.

Wobei auf den Bilder des Angebots in #11 ein Widerspruch ist:
Da steht "Halogen Soldering Flux" und dann "Halogen free" bzw "No Halogen".

Grüße Uwe

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Oh. In welcher weise macht sich die nicht Kompatibilität bemerkbar. :thinking:
Funktionieren tut es prächtig.

Weiß ich nicht. Lese nur das Datenblatt.
Das NC560 ist geeignet.
https://www.inventecusa.com/assets/nc-560-lf.pdf
Grüße Uwe

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