GPS -> GPRS/GSM

Hallo!

Ich suche nach einer Möglichkeit GPS-Daten über GPRS zu übertragen.
Dieses Thema bin ich vor zwei Tagen recht unbedarft angegangen und werde seit dem von Informationen erschlagen :wink:

Es wäre schön, zu dem Thema mal die Meinung der Experten hier zu hören.
Bisher hab ich 3 Möglichkeiten rausfinden können:

  • "fertigen" GPS-Tracker kaufen (langweilig)
  • Arduino mit GPS ans Telefon (z.B. Siemens)
  • Arduino mit GSM/GPRS/GPS-Shield

Gibt es vielleicht noch eine andere Möglichkeit die ich noch nicht bedacht habe?
Achso, vielleicht nicht ganz unwichtig: ich benötige >700 Stück. Das hält mich unter anderem auch davon ab, die "fertigen" Dinger in irgendwelchen dubiosen China-Shops zu kaufen :wink:
Aber natürlich machts das unmöglich, bei jedem Teil viel zu basteln. So ein Zwischending wäre nicht schlecht :wink:

Was meint ihr... kann man das Projekt mit Arduino realisieren? Auch unter betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten?

Danke schon mal für eure Hilfe!

Grüße,
Sebastian

P.S.: die Teile werden alle für den "Eigenbedarf" sein um damit Geräte zu sichern. Also nicht zum Weiterverkauf.
P.P.S.: ich studiere Informatik, allerdings erst 1. Semester :-); bin technisch kein DAU; GPS-Kenntnisse ausm Modellbau

Wozu genau brauchst Du 700 solche Teile? "Geräte sichern" ist ja eine recht unscharfe Beschreibung.

Und vor allem: was ist der Preisrahmen in dem es bleiben muß? 700 Arduinos + 700 Telefone / GSM Modems / GSM shields + 700 GPS module + 700 Sim Karten + 700 * Zusammenbauen + 700 * Software einspielen + 700 * Testen + 1 * Hardware / Software Entwickeln, das wird relativ schnell >100 000 Euro kosten. Das ist mit Sicherheit kein Hobbyprojekt. In so einem Fall würde ich immer die langweiligste Lösung die funktioniert bevorzugen :wink:

Ob das betriebswirtschaftlich sinnvoll ist kann man nicht an den Kosten allein festmachen. Die Frage ist für wie teuer Du die Teile einkaufen müsstest und was für Alternativen es sonst noch gibt. Ohne weitere Details kann man das nicht entscheiden.

Gruß, Udo

OK, hast recht. Ich versuche den Einsatzzweck mal etwas genauer zu beschreiben. Es handelt sich um elektrische Geräte die auf Baustellen stehen und nachts nicht abgeschlossen/gesichert werden können. Dieses über eine Dauer >2 Wochen (ohne Kontrolle).

Tja der Preisrahmen... das ist so eine Sache. Das das nicht ganz günstig wird ist uns klar. Welche Summe genau investiert werden soll/kann steht noch nicht fest. Es soll auch erst die technische Machbarkeit im Vordergrund stehen.

Langweilige und günstige Lösung wäre ja prinzipiell OK, dann aber eben nur von seriösen Händlern.
Bisher komme ich immer wieder auf die Arduinos. Aber falls jemand Alternativen kennt, her damit. :wink:

Die "betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkte" hatte ich angesprochen, da ich nicht abschätzen kann, wieviel Zeit der Aufbau eines einzelnen Boards in Anspruch nimmt. Ist das nur Board+Shield zusammenstecken, anschliessen, flashen, gut? Oder dauert das pro Stück ne halbe Stunde? Ein nicht unerheblicher Faktor.
Aber wenn ihr mir hier sagt, dass mein Projekt grundsätzlich möglich ist und das es keine (besseren) Alternativen gibt, dann werd ich mir mal ein Probe-Board bestellen und das durchspielen. Vorher ist mir das irgendwie noch zu gewagt.

Gruß,
Sebastian

Board und Shield zusammstecken reicht sicher nicht. Du brauchst noch Software --> leicht.
Du brauchst weiterhin: Stromversorgung und Gehäuse. Da fängt es an schwieriger zu werden.

Du hast gesagt "Baustelle". Also nehme ich mal an Du willst Baumaschinen sichern. --> Deine Konstruktion sollte keine Steckverbindungen haben die durch Vibrationen aufgehen. Sowas würde ich ganz sicher nicht mit einem Arduino + Shields probieren wollen. Was das Gehäuse angeht: unter IP68 würde ich da auch nicht anfangen wollen.

Nächstes Problem ist die Stromversorgung. Vermutlich kommst Du um Akkus und entsprechende Lader nicht rum. Also muss das Gehäuse einfach zu öffnen sein oder es muß ein Steckverbinder dran der auch auf einer Baustelle überleben kann.

Ich würde in so einem Fall von 3-5 verschiedenen Quellen je ein Produkt einkaufen und testen. Und zwar 1 Monat im echten Betrieb. Weiterhin würde ich jemanden der nicht ganz doof ist damit beauftragen das System probehalber auszutricksen um zu sehen ob das System überhaupt geeignet ist die Maschinen wieder zu finden. Insbesondere sobald bekannt wird, daß das System existiert. Wie stellst Du sicher, daß das System nicht einfach beim Diebstahl zerstört wird?

Soll heissen: zunächst ist das System vermutlich "sicher". Sobald aber der erste Dieb geschnappt wird und der Beweis anhand des Systems erbracht wird, wird sich rumsprechen dass es existiert. Ab dem Zeitpunkt wird das System zunehmend wirkungsloser.

Ich will Dir den Ansatz nicht ausreden, aber nur ein paar Arduino Shields zusammenstecken und sich freuen wird bei der Anwendung nicht reichen.

Vieleicht willst Du Dich erst einmal hier schlau machen bevor Du die GPS/GSM Lösung angehst: Security Engineering - A Guide to Building Dependable Distributed Systems

Udo

Arduino ist super für Prototypen und Einzelstück-Basteleien. Bei 700 Stück bist Du mit einer Fertiglösung ganz sicher besser bedient.

Ich denke mit dem Arduino werden die Materialkosten so um die 250,- liegen. Ja, Zusammenstecken/Anschließen/Flashen ist supereinfach und schnell gemacht. Eine selbstgestrickte Lösung mit der man sich auch traut in die "Massenfertigung" zu gehen (Software,Gehäuse,Stromversorgung,Testen) dürfte dennoch sicher ein paar Monate in Anspruch nehmen und 700 Dinger selbst zusammenbauen macht selbst bei angenommenen 15Minuten/Stück schon über 20 Arbeitstage.

Da Du Informatik studierst und offensichtlich Lust auf Basteln hast, solltest Du es trotzdem ruhig wagen das Ganze mal zum Spaß durchzuspielen :wink:

Danke für eure Antworten.
"Kurz" noch mal zum Ziel des Ganzen: Der Diebstahlschutz ist nur eins von mehreren Dingen, die wir erreichen möchten. Ich wollte euch nicht mit Details zur Auftragsbearbeitung, Lagerlogistik etc. nerven, daher hab ich das weggelassen. Soll heissen, selbst wenn der Diebstahlschutz - aus welchen Gründen auch immer - nicht funktionieren würde, wäre das Projekt damit nicht automatisch tot. Sorry, wenn ich mich da falsch ausgedrückt habe.
Zur Stromversorgung: da ist kein Problem. Eventuell ist eine failsave-Lösung zu programmieren, falls der Strom mal ausfällt, aber das ist vorerst nicht so wichtig.

Arduino ist super für Prototypen und Einzelstück-Basteleien. Bei 700 Stück bist Du mit einer Fertiglösung ganz sicher besser bedient.

OK, ich sehs inzwischen ein :wink: Aber leider fehlt mir die Alternative "Fertiglösung". Oder ich suche falsch.

Ich würde in so einem Fall von 3-5 verschiedenen Quellen je ein Produkt einkaufen und testen. Und zwar 1 Monat im echten Betrieb.

Gute Idee. Danke.

Da Du Informatik studierst und offensichtlich Lust auf Basteln hast, solltest Du es trotzdem ruhig wagen das Ganze mal zum Spaß durchzuspielen Wink

Die Lust ist vorhanden, klar. Aber ich möchte auch nicht in die falsche Richtung investieren. Eure Hinweise sind ja nicht unbedingt sooo positiv.

Wie mein Vorredner schon sagte, fürs Prototyping ist die Arduino-Plattform ideal. Wenn du dir die entsprechenden Shields besorgst, kannst du unmittelbar mit der Software loslegen, da die Hardware geprüft ist und funktioniert. Nichts ist schlimmer, als als einen Softwarefehler zu vermuten und irgendwo fehlt dann eine Lötverbindung. Das kann einige Manntage dauern, bis man einen Software-Fehler komplett ausschließen kann...
Mit dem Arduino und den entsprechenden Shields kannst du die Fehlerquelle Hardware ausschließen, der Schritt zum Endprodukt ist dann nicht mehr weit: eine neue Platine entwerfen, die der Bedrahtung der Shields folgt, wo aber alle Komponenten, einschließlich des Mikrocontrollers, des Quarzes, dem GPS-Empfänger, GPRS-Modul etc. direkt aufgelöttet sind. Da kann man dann immer noch abwägen, ob eine SMD- oder THT-Bestückung sinnvoller ist.
Die designte Platine gibt man dann zu einem Platinenfertiger, manch einer übernimmt auch gleich die Bestückung (hier aber nahezu durchweg SMD-Technik). Und bei einer Serie von 700 Stk lassen sich schon ganz ordentliche Konditionen aushandeln.

Für den Anwendungsfall würde ich erst einmal RFID evaluieren. Für Logistikzwecke gibt es RFID Tags mit sehr hoher Reichweite. Die kosten zwar etwas, aber dafür sind die Lösungen schon erprobt.

Udo

Aber ich möchte auch nicht in die falsche Richtung investieren. Eure Hinweise sind ja nicht unbedingt sooo positiv.

Für mich sind in diesem Thread viele Widersprüche:

Student-Projekt mit 700 Einheiten-Eigenbedarf-betriebswirtschaftliche Gesichtspunkte

Wenn man ein Projekt mit 700 Einheiten realisiert, geht es wohl nicht nur um etwas Spass beim Basteln haben. Neben viel Arbeit für die Realisierung, gibt es nicht zu unterschätzende Materialkosten und jemand wird dabei auch etwas verdienen.

Wenn ich dann die Aussage höre, dass man nicht in die falsche Richtung investieren will, glaube ich nicht dass das wirklich ein Projekt für einen 1.Semester-Studenten ist. Bei einem Projekt von diesem Umfang muss man Geld investieren und auch etwas Risiko auf sich nehmen. Für eine Machbarkeitsstudie muss, falls man nicht sofort die ganze Anzahl realisieren will, auch etwas Geld vorhanden sein.

Ein Projekt von dieser Art benötigt etwas Vorarbeit. Da kann man nicht nach 2 Tagen das Forum um Lösungen bitten. Die vorgeschlagenen Lösungsansätze musst du selber oder in einem Projektteam seriös analysieren und kalkulieren.
Auch ich helfe gerne im Forum, aber der Grossteil der Projektarbeit muss vom Projektverantwortlichen gemacht werden. Und Schlussendlich sollte sich dieses Projekt finanziell lohnen. Und davon wird das Forum hier keinen Cent sehen.
Sorrry, wenn ich das so direkt sage: aber ich glaube nicht, dass du das Projekt alleine schaffen wirst. :frowning:

Ich sehe keine Widersprüche. Offensichtlich ist das ein Projekt in der Größenordnung 100 000 - 1 000 000 Euro. Deshalb will man dabei gerne kräftig sparen. Und zwar auf die übliche Weise, unerfahrene Kräfte und Optimismus. Sowas gibt es öfters. Das Problem bei erfahrenen Kräften ist, daß diese sofort die richtige Größenordnung einschätzen und auch liefern, dafür aber dummerweise Geld wollen.

Das Problem das hier gelöst werden muß ist überhaupt nicht technischer Natur. Wenn hier angefangen wird mit Arduinos zu basteln, dann geht das garantiert in die Hose weil der Fokus auf die Technik gelegt wird obwohl das eigentliche Problem woanders ist.

Wie auch Webmeister gesagt hat: das braucht jemanden der das als Projekt managed und keinen Informatiker der ein paar Arduino Teile zusammesteckt.

Udo

Ich schliesse mich Webmeister an.