Multiplexer und Kondensator

Ich seh in letzter Zeit immer wieder, dass am Multiplexer, zwischen GND und VCC ein
Kondensator verbaut ist.

zB. hier:
gitHub/TSynth_Schematic_V1_1.pdf

Diese Detail wird allerdings in den meisten Tutorials und Probeschaltungen zum Thema Multiplexen weggelassen...

Wozu dient also dieses scheinbar kleine aber wichtige Detail am GND/VCC und warum taucht das in den
Tutorials meist nicht auf oder wird besprochen ?

Ist doch doof, wenn man was lernen will und das dann durch Zufall entdecken muss, oder nur weiß
wenn man Elektrotechnik gelernt hat...

Grundregel: Alle IC erhalten einen Keramik-Kondensator zwischen GND und Vcc.
Ursache: Weiter entfernte große (Elektrolyt) Kondensatoren sind evtl. nicht schnell genug, Spannungsschwankungen am IC abzupuffern.
Ob und wie groß einer tatsächlich nötig ist, kann keiner, der Elektrisch studiert hat, tatsächlich verbindlich ausrechnen. (100 nF wird genommen, weil das eine übliche Größe ist, früher haben auch 47nF gereicht.)
Aber es gibt Erfahrungen, dass solch ein Kondensator erforderlich ist oder helfen kann.
Es schadet auf keinen Fall.
So ein Teil wegzulassen, wäre am falschen Ende gespart.

(Meine eigene begrenzte Erfahrung)

Lesestoff

Das war sehr infomativ. Vor allem der Lesestoff, verdeutlicht das Problem und die Anwendung gut.

Jetzt hab ich hier 100nF Keramik und auch Folie mit verschiedenem Rastermaß.

Michael sagt, Keramik.
im Artikel steht, Folie geht auch, aber geschichtet, nicht gewickelt, damit sich der Kondensator
nicht wie eine Spule verhält.

ich werde aus Name und Datenblatt des Folienkondensators allerdings nicht schlau.

Im Name steht
WIMA MKS-Folienkondensator 0,1 μF, 63 V/40 V, RM 2,5 mm, radial

was mich an eine Wickelung denken lässt,

Das Bild im Datenblatt sieht allerdings geschichtet aus.
WIMA Datenblatt MKS Kondesator

Es gibt auch IC Sockel mit eingebauten Kondensatoe auch wenn nur für TTTL /CMOS die die Versorgungsspannung an den Diagonalen Ecken haben (zB 7 und 14 oder 8 und 16)

Zu den genannten Kondensator.
Da ist auch ein Schnittbild des Kondensators:

Da siehst Du daß die einzelnen Pet-Folien (rot) einseitig metalisiert (schwarz) sind und gestapelt sind dann abwechselnd mal links und mal rechts an der Verbindungsfläche (grau) verbunden. Das ist dann nicht gewickelt. Ein Keramikkondensator ist gleich aufgebaut.
Grüße Uwe

Nimm deine Folien Dinger für Audio Anwendungen, und die Keramischen als Abblocker in der Digialwelt.

ach @Combie... die Antwort oben war gut. ....aber nimm die Folien Dinger weg, die Pupsen mir in den Kaffee,

erklärt überhaupt nichts...

Die keramischen Kondensatoren sind bei gleicher Kapazität kleiner.
Grüße Uwe

uwefed:
Die keramischen Kondensatoren sind bei gleicher Kapazität kleiner.
Grüße Uwe

Ok verstehe. Was ich allerdings gern noch wüsste ist, warum Combie explizit Audio-Anwendung
angesprochen hat. Gibt es da spezielle Anforderungen oder eben weniger Anforderungen an die
verbauten Teile ? Oder hat das einen anderen Grund?

und

Unglücklicher Weise ist der Folienkondensator kleiner und bei dem Qlouni Keramik, den
ich hier habe, ist kein Datasheet bei, da der aus einem Set von Amazon ist.

Da steht zwar 50V, aber ich vermute das sagt nun nicht all zu viel aus...

Also

QLOUNI Keramik Kondensator 50V monolithische Kondensator 100 nF Rastermaß 5mm
vs.
WIMA MKS-Folienkondensator 0,1 μF, 63 V/40 V, Rastermaß 2,5 mm, radial

soll ich denn jetzt trotzdem davon ausgehen, das der keramische Kondensator die größere
Kapazität hat und den nehmen?

QLOUNI Keramik Kondensator 50V monolithische Kondensator 100 nF Rastermaß 5mm
vs.
WIMA MKS-Folienkondensator 0,1 μF, 63 V/40 V, Rastermaß 2,5 mm, radial

soll ich denn jetzt trotzdem davon ausgehen, das der keramische Kondensator die größere
Kapazität hat und den nehmen?

100nF sind 0,1µF.
Praktisch ist die Tolleranz bei Kondensatoren riesig (auch über 20%) was aber bei den allermeisten Anwendungen keinen Einfluß auf die Funktion hat.
Außerdem ist dazu zu sagen daß Keramik kein genaue Stoffbezeichnung des Isolators ist wie es PET ist.

Kerko.jpg
Ich weiß nicht wieso zB bei einem solchen Kondensator die Beinchen nach außen gebogen sind um ein größeres Rastermaß zu haben. Kann mir nur vorstellen daß auf bestimmten Platinen das ein Vorteil sein kann da man mehr Leiterbahnen dazwischen hindurchbekommt.

Unabhängig von alledem: Nimm die Kondensatoren die Du da hast.

Grüße Uwe

Kerko.jpg

uwefed:
100nF sind 0,1µF.

Ja, das wusst ich schon, deswegen, weiß ich ja auch, das die beiden genannten gleich sind.

uwefed:
Unabhängig von alledem: Nimm die Kondensatoren die Du da hast.

Na, das ist ja das Problem, ich hab doch BEIDE da und versuch die beste Auswahl zu treffen.
Und ich würde lieber den mit dem kleineren Rastermaß nehmen, also 2,54 - weil ich den genau an
die Pins vom 4067 setzen kann.

Und das ist der WIMA Folie... Da aber bisher alle für Keramik gestimmt haben, reden wir hier
noch .. - aber ich lerne dabei auch was dazu :wink:

Also wenn die Beinchen Deines Keramikkondensators so gebogen sind, wie die auf dem Foto von Uwe, dann kannst Du die Beinchen auch mit ner kleinen Flachzange ins 2.54mm Raster biegen.
Hab ich schon des öfteren gemacht, wenn ich grad keinen mit dem richtigen Rastermass da hatte, und nicht extra wegen einer oder zwei anwendung, andere Kondensatoren bestellen wollte.

LG Stefan

Ja, sieht ein bisschen anders aus, aber natürlich kann ich die Beinchen umbiegen.

Ist mir jetzt aber noch nicht wirklich ein
technisch Einwand freier Grund, nicht auch
den zu nehmen, der schon das RM hat, was
ich gern nutzen würde...

Dann verwende hoch wissenschaftlich eine Würfeln - beschwöre zuvor noch die Regen-Götter und lasse das Los entscheiden.

Wie man für so Nebensächlichkeiten so viel Zeit aufbringen kann ... effektiver wäre Es, wenn Du Deine Schaltung Mal zusammen bringst - komplett abgelöst davon, welcher Kondensator Es nun geworden ist - hier darf sogar dann die modebewusste Frau mit entscheiden, ob's der Rote, oder doch eher der Orange sein soll - vll. doch eher was Schlichtes in Grau??
Steigert direkt den WAF und optimiert in eine bisher völlig unbeachtete Richtung!!
Elektronisch ist's wohl eher in Richtung Glaubenskrieg - aber warum nicht auch hier völlig sinnbefreit-minimiert über Dinge entscheiden ...

just my 2 Cent 2 Block-Kondensator

MfG

Die Schaltung ist,doch schon lange längst fertig.

Und was ist so schlimm daran wenn ich es
genau wissen möchte? Gerade die Frage
warum Folie für Audio besser sein sollte ist
immernoch ungeklärt... wenn die Unterschiede aber wirklich so marginal sind, dann kann man das ja auch begründet sagen, oder nicht...

Ich tue mich eben schwer mit Aussagen, wie:
“nimm das weil es Standard ist“ oder “mach
es so, weil es alle so machen“

...

masterheavy:
warum Folie für Audio besser sein sollte ist

Ich tue mich eben schwer mit Aussagen, wie:
“nimm das weil es Standard ist“ oder “mach
es so, weil es alle so machen“

Das Folie für Audio besser ist, wurde so nicht gesagt.

Die Problematik bei Kondensatoren ist deren Altern durch physikalische Einflüsse wie Spannung, Temperatur, Frequenz.
Die Anfälligkeit ist bei Folien größer als bei Keramik.
Schau Dir gestorbene Mainboards oder Netzteile an.

Dazu kommen dann noch Sachen, wie ein Eigenleben.

Das Keraikkondensatoren davon nicht ganz verschont sind ist auch bekannt, aber vielleicht als Einstieg:
https://www.mikrocontroller.net/topic/173410
Nicht bis zum Ende lesen.

Die Anfälligkeit ist bei Folien größer als bei Keramik.

Falsch.

Schau Dir gestorbene Mainboards oder Netzteile an.

Das sind Elkos. Davon ist hier keine Rede.
Eine ganz andere Baustelle.