Schimmelwarner mit DHT22 MLX90614 und 40x4 LCD Display

Hallo,

ich habe mal mit ein bisschen interessanter Hardware herumgespielt und herausgekommen ist ein Schimmelwarner.
Die Idee kam mir schon beim Testsketch zum DHT22. Aus Lufttemperatur und Luftfeuchte läßt sich der Taupunkt berechnen. Hintergrund ist, das kalte Luft weniger Feuchtigkeit aufnehmen kann. Der Taupunkt ist die Temperatur, wo sich aus den gemessenen Werten dann Sättigung ergibt. Die Formel hatte bereits ein netter Mensch bereits in Code "gegossen" :slight_smile:
Wenn nun eine Außenwand kälter ist, als der Taupunkt, dann kondensiert dort die Luftfeuchtigkeit. Die Folge sind feuchte Wände und Schimmel! Durch Stoßlüften kann man die Luftfeuchte verringern und so aus dem gefährlichen Bereich herauskommen. Ein herkömmlicher Temperaturfühler, um die Wand zu messen ginge auch, wäre aber uncool 8)
Zufällig las ich hier im Forum von den berührungslosen IR Sensoren von Melexis. In einem Ebayshop in Amerika gibts die Dinger für ca. 11,50€, samt Link auf einen Testsketch.
Auf einem 20x4 LCD ließ sich alles nur abkürzen und nicht sinnvoll darstellen. Glücklicherweise hat Pollin 40x4 LCD Displays für 12,95€ - sogar billiger, als der freundliche Chinse liefern kann :smiley:
Das Problem ist, das 40x4 Display elektrisch eigentlich zwei 40x2 Displays sind und 2 Enable Pins besitzt. Die LiquidCrystalFast Lib kann damit umgehen.
Nun noch ein bisschen die einzelnen Libs und Codeschnipsel miteinander verwursten und heraus kommt dann ein Schimmelwarner.

// Einbinden des DHT22
#include <i2cmaster.h>
#include "DHT.h"                            // Library für DHT Sensor aufgerufen
#define DHTPIN 7                            // DHT Sensor wird aus PIN 9 ausgelesen
#define DHTTYPE DHT22                       // DHT Type wird auf DHT22 festgelegt
DHT dht22(DHTPIN, DHTTYPE);                 // DHTPIN und DHTTYE in dht22 definiert

#include <LiquidCrystalFast.h>

LiquidCrystalFast lcd(12, 11, 10, 9, 5, 4, 3, 2);
        // LCD pins: RS  RW  EN1 EN2 D4 D5 D6 D7

// make some custom characters:
byte ue[8] = {   // 0 off, 1 set pixel
  0b00000,       // in 5x7 caracter 8. row is unused
  0b01010,
  0b00000,
  0b10001,
  0b10001,
  0b10011,
  0b01101,
  0b00000
};

void setup(){
  // create a new character
  lcd.createChar(0, ue);

  i2c_init(); //Initialise the i2c bus
  PORTC = (1 << PORTC4) | (1 << PORTC5);//enable pullups  
  lcd.begin(40, 4);

dht22.begin();                              // Auslesen des DHT22 beginnt
}

void loop()
{
  float t = dht22.readTemperature();        // Die Temperatur wird vom DHT22 ausgelesen, Wert in "t" schreiben
  float h = dht22.readHumidity();           // Die Luftfeuchte wird vom DHT22 ausgelesen, Wert in "h" schreiben
  float a = 17.271;
  float b = 237.7;
  float taupunktTemp = (a * t) / (b + t) + log(h/100);
  float p = (b * taupunktTemp) / (a - taupunktTemp);
  
    int dev = 0x5A<<1;
    int data_low = 0; 
    int data_high = 0;
    int pec = 0;
    
    i2c_start_wait(dev+I2C_WRITE);
    i2c_write(0x07);
    
    // read
    i2c_rep_start(dev+I2C_READ);
    data_low = i2c_readAck(); //Read 1 byte and then send ack
    data_high = i2c_readAck(); //Read 1 byte and then send ack
    pec = i2c_readNak();
    i2c_stop();
    
    //This converts high and low bytes together and processes temperature, MSB is a error bit and is ignored for temps
    double tempFactor = 0.02; // 0.02 degrees per LSB (measurement resolution of the MLX90614)
    double tempData = 0x0000; // zero out the data
    int frac; // data past the decimal point
    
    // This masks off the error bit of the high byte, then moves it left 8 bits and adds the low byte.
    tempData = (double)(((data_high & 0x007F) << 8) + data_low);
    tempData = (tempData * tempFactor)-0.01;
    
    float celcius = 1.38*(tempData - 273.15);
    float fahrenheit = (celcius*1.8) + 32;

lcd.setCursor(0, 0);                       // Anfang auf Stelle 0, Zeile 0 setzen
lcd.print("Lufttemp.  :");                      // Temp. : auf LCD ausgeben
lcd.setCursor(13, 0);                       // Anfang auf Stelle 9, Zeile 0 setzen
lcd.print(t ,1);                              // Wert aus "t" ausgeben (Temperatur)
lcd.setCursor(17, 0);                      // Anfang auf Stelle 15, Zeile 0 setzen
lcd.write(0xD0 + 15);                      // Grad-Zeichen (Arduino 1.00)
lcd.print("C   Wandtermp.: ");               // C auf LCD ausgeben
lcd.print(celcius ,1);
lcd.write(0xD0 + 15);                      // Grad-Zeichen (Arduino 1.00)
lcd.setCursor(39, 0); 
lcd.print("C");

lcd.setCursor(0, 1);                       // Anfang auf Stelle 0, Zeile 1 setzen
lcd.print("Luftfeuchte:");                      // Luft.: auf LCD ausgeben
lcd.setCursor(13, 1);                       // Anfang auf Stelle 9, Zeile 1 setzen
lcd.print(h ,1);                              // Wert aus "h" ausgeben (Luftfeuchtigkeit)
lcd.setCursor(18, 1);                      // Anfang auf Stelle 15, Zeile 1 setzen
lcd.print("%   Taupunkt  : ");                          // % auf LCD ausgeben
lcd.print(p ,1);
lcd.write(0xD0 + 15);
lcd.print("C");
lcd.setCursor(1, 3);
// if(celcius - taupunktTemp < 0)  // richtige Formel
if(celcius - taupunktTemp > 0) // zum Testen
{
lcd.print("!!! Achtung L");
lcd.write(0);
lcd.print("ften, Schimmelgefahr !!!");
delay(1500);
lcd.setCursor(1, 3);
lcd.print("                                      ");
//delay(500);
}}

Das nächste Problem war, das kein "ü" für Lüften im Zeichensatz des Displays enthalten ist. Also suchte ich mir raus, wie man Sonderzeichen generieren kann.
Ok, es ginge vielleicht noch ein wenig übersichtlicher, indem ich mehr von set Cursor Gebrauch gemacht hätte, aber mit Leerzeichen weiterschreiben geht auch, bis zur Darstellung der nächsten Variablen ]:slight_smile:
Da es für das Blinken der Warnung in Zeile 4 keinen extra Befehl gibt, habe ich mal auf die Schnelle zum ungeliebten Delay gegriffen. Nach dem Überschreiben mit Leerzeichen ist kein weiteres Delay notwendig, da die Schleife ohnehin eine beachtliche Laufzeit besitzt. Außerdem beruhigt das Delay eine zu hektische Anzeige bei den Messwerten :slight_smile:
Ich habe um den Warntext sichtbar zu machen und das Blinken implementieren zu können aus dem kleiner ein größer gemacht. Für das echte Gerät dann einfach die Auskommentierung tauschen.
Werde das Ganze batteriebetrieben zu einem handlichen Messgerät aufbauen. Allerdings werde ich das Pollin Display gegen ein anderes Modell austauschen, da es ein schlecht ablesbares Stromschwein ist. Die Hintergrundbeleuchtung säuft satte 500mA und die Lesbarkeit ist trotzdem nur semigut. Ein normales grünliches Display mit schwarzer Schrift ist besser lesbar und ohne Backlight wesentlich stromsparender.

Gruß Gerald

Du bist der beste! :grin:
Werd ich bestimmt irgendwann mal ein Schimmelwarner bauen 8)

Gute Idee und nettes Projekt.
Gratuliere
Uwe

Hallo Gerald,
sehr schönes Projekt.
Ich habe versucht die Formel nachzuvollziehen und komme mit meinen momentan im Zimmer gemessenen Werten von T=22,6 und Feuchte=44,1% auf eine Taupunktemperatur von 16,9°. Das erscheint mir sehr hoch
Auf dieser Seite Berechnung von Taupunkt und relativer Feuchte komme ich auf ganz andere Ergebnisse. (9,8°) was mir vernünftiger vorkommt.
Kannst du mal verlinken, wo du deine Formel her hast.
Gruß
Reinhard

Hallo,

danke für die Blumen, freut mich, das euch das Projekt gefällt. Das Meiste davon ist ja nicht auf meinem Mist gewachsen, sondern nur von mir miteinander kombiniert worden :wink:
Die Formel habe ich mir ergoogelt mit den Stichworten Arduino und Taupunkt

z.B. hier: macherzin.net
Auch in anderen Links trifft man immer wieder auf diese Formel. Über das wie gut oder wie präzise sie arbeitet, kann ich nichts sagen.
Laut Murphy summieren sich Fehler sowieso immer in die für einen ungünstige Richtung :stuck_out_tongue:

  • Der DHT22 hat Abweichungen bei der Temperatur und der Feuchte
  • vom IR Sensor finde ich keinen Öffnungswinkel im Datenblatt - im worst case misst er später vielleicht noch einen Teil des Heizkörpers mit.
  • die Formel ist vielleicht auch nur eine Näherung
    Wie groß ist also der resultierende Fehler über alles?
    Fakt ist, es ist besser als nichts, man sollte nur nicht so technikhörig sein und alle Nachkommastellen für bare Münze nehmen. Dieser Versuchung erliegt man bei allen digitalen Anzeigen, wie Messchieber, etc. :slight_smile:
    Das Ganze sollte eher als Denkanstoß für eigene Basteleien herhalten. Ein Schaltausgang, statt der Warnung in der Anzeige wäre leicht zu realsisieren. Oder ein Datenlogger auf SD-Karte. Wobei bei mir schon 8,8k Code zusammengekommen sind. Die Lib für SD ist da wohl auch ein "Schwergewicht" Ansonsten muß dann ein Mega, oder ein 1284 (gibts als DIL40) herhalten.
    Der IR Sensor zeigt auf dem Breadboard momentan noch "Mist" an. Entweder, weil er die Deckentemperatur misst, wo es wärmer ist, oder weil ich mich drüber beuge. Und den DHT soll man wohl auch nicht in zu kurzen Intervallen zwecks Eigenerwärmung auslesen.
    Ist erst mal ein Aufbau auf dem Breadboard. Soll aber mal ein sinnvolles Messgerät werden :slight_smile:

PS. komme auf 1° Unterschied zwischen der Berechnung vom Arduino und dem oben angeführten Onlinerechner bei gemessenen 21,8°C und 48,8% Luftfeuchte. Wobei der Arduino 1° drüber liegt, was garnicht so schlecht ist, da 1° eher warnen bedeutet, das die Wand noch nicht nass ist - 1° später wäre nicht so gut.

Gruß Gerald

Wäre es auch sinnvoll jedes mal das Fenster aufreißen wenn aufm Display jede Stunde steht dass das Zimmer verseucht ist?

Schimmel bildet sich nicht nach 1nem Tag, wäre vielleicht Besser einzubauen zu wieviel % die Wahrscheinlichkeit besteht....

Ich bin jetzt kein Bau- oder Sanierungsexperte.
Aber richtig stoßlüften bringt mehr, als alle Stunde mal kurz ankippen. Beim Stoßlüften wird die warme, feuchte Luft im Zimmer, gegen kalte trockene Luft von draußen ausgetauscht. Wenn man die kalte Luft erwärmt, wird sie relativ gesehen noch trockener, da sie ja erwärmt mehr Feuchtigkeit aufnehmen kann. Trockene Luft braucht auch nicht so viel Energie zum Erwärmen, da Wasserdampf einen höheren Wärmekoeffizienten hat.
Wen du das Fenster nur wenig ankippst, kann es dir passieren, das dort, wo die kalte Luft unten ins Zimmer einströmt, sich die Wand abkühlt und sich dort Kondenswasser aus der warmen Raumluft bildet. Das wäre dann das genaue Gegenzeil von dem, was man erreichen will.
Deshalb ist es umso wichtiger präventiv vorzugehen. Wenn im Sommer das Mauerwerk durchgetrocknet ist, isoliert es gut und diesen Zustand sollte man durch Lüften aufrecht erhalten. Wenn man erst mal eine nasse, kalte Stelle hat, wird dort immer wieder Feuchtigkeit kondensieren. Ein Teufelskreis! Wir haben so ein Problem im Schlafzimmer. Die Wand wurde im ersten Jahr neu tapeziert, im nächsten Jahr wurde der Putz runtergehackt und mit Silica Farbe gestrichen, die dem Schimmel keine Nahrung bietet. Trotzdem gibt es noch kleine Stellen. Der Hausverwalter ist zum Glück sehr kooperativ und hat jedesmal umgehend Handwerker in Marsch gesetzt. Das Problem ist eher der Altbau mit dem Fallrohr der Dachrinne und dem Giebel, wo das Nachbarhaus eine Ecke nicht abdeckt, weil es niedriger ist. Ein digitales 8€ Messgerät habe ich schon gekauft, ist besser als garnichts, aber wenn man was Maßgeschneidertes basteln kann, ist das natürlich noch besser. Und wenn ein halbwegs praxistaugliches Schätzeisen daraus wird, interessiert das vermutlich auch den Hausverwalter.

Aber richtig stoßlüften bringt mehr, als alle Stunde mal kurz ankippen.

Genau dass mein ich doch.
Der Hinweis erscheint, man reißt das Fenster auf bis das Display ihr/sein OK gibt.
Nach paar Std schlägt das Display wieder Alarm und schon fängt die Prozedur von von vorne an.

Am besten ist immer noch jeden Morgen für ne halbe Std, oder so, das Fenster offen lassen. Dabei aber die Heizkörper nicht ausmachen.

Hallo,
Schimmelwarner, ist ja ne´ nette Geschichte.
Nur DAS: "if(celcius - taupunktTemp < 0) // richtige Formel"
ist das dümmste, was Du machen kannst.
Bei "0" ist es schon nass! 100% Luftfeuchte!

Landläufig wird immer gesagt, das Schimmelbildung am falschen Lüften liegt,
das ist nicht richtig- es liegt auch am falschen heizen.

Wenn man die Werte Deines LCD als Beispiel nimmt, dann würde ich sagen, das ist
eine "ziemlich feuchte Räumlichkeit" Der Taupunkt ist viel zu hoch!
Das ist schon fast "Schwüle".
Und bei Deinen Werten "°c & %rF" - läuft Dir das Raumklima fast aus dem Ruder.
Die Werte zeigen also schon fast "Gesundheitsschädlich" an.
Nur mal ein Beispiel: Ich habe hier 19.2°C und 46.7%rF bei 7.5°C Tau.

Wenn Du tatsächlich vor Schimmel warnen willst, geht das nur in Verbindung mit
der Luftfeuchte. Wenn man Deine 56.7%rF nimmt, dann darf die Luftfeuchte
außen beim Lüften nicht höher sein. Es wird sonst noch feuchter.
Wenn Deine 23.2°C sinken, dann geht Deine Luftfeuchte "durch die Decke".
Bei dieser Wetterlage (91,6%rF) wirst Du es schwer haben, die Luftfeuchte zu
drücken- also heizen. Bei 23.2°C wird das schon schwierig. Da muß Deine Heizung
richtig "Gas geben". Das Raumklima läuft Dir dabei aber aus dem Ruder.
Du kannst Dir also aussuchen, an was Du eingehen möchtest. Raumklima oder Schimmel? .-) Ist also nicht so einfach.

Wenn Du im Schlafzimmer so eine mistige Stelle hast, dann würde ich das
Mauerwerk mal "vermessen"
Also einfach mal ein 6mm Loch in den Putz bohren und einen Feuchte-Sensor
versenken. Loch abdichten. Dann mal einige cm ins Mauerwerk. Loch abdichten.
Wenn Du da so um die 60%rF oder mehr mist (von Mist messen) dann würde ich
die Wände für "feucht" erklären. Wenn Du dann noch die Temperatur des
Mauerwerks mit Deiner TaupunktTemp vergleichst- und die beiden sind sich
"ähnlich", dann hast Du ein Problem.
Taupunkt heißt ja nichts anderes, das sich an einem Objekt, das die gleiche
oder eine geringere Temperatur als den Taupunkt hat, Feuchtigkeit niederschlägt.
Mit Lüften hat das wenig zu tun.
Gruß und Spaß dabei
Andreas

SkobyMobil:
Hallo,
Schimmelwarner, ist ja ne´ nette Geschichte.
Nur DAS: "if(celcius - taupunktTemp < 0) // richtige Formel"
ist das dümmste, was Du machen kannst.
Bei "0" ist es schon nass! 100% Luftfeuchte!

Hast Recht, kannst ja statt 0 auch 1 oder jede andere Zahl angeben. Das ist ja das Schöne am Quellcode, das jeder dran rumfummeln kann :wink:

SkobyMobil:
Bei dieser Wetterlage (91,6%rF) wirst Du es schwer haben, die Luftfeuchte zu
drücken- also heizen. Bei 23.2°C wird das schon schwierig. Da muß Deine Heizung
richtig "Gas geben". Das Raumklima läuft Dir dabei aber aus dem Ruder.

Ich kann aber auch den Kühlschrank aufmachen. Die Kühlschlangen haben eine Temperatur unterm Taupunkt und trocknen die Raumluft ebenfalls ]:slight_smile:

Hallo,

danke für die netten Beiträge zum Schimmelwarner. Wo heutzutage immer mehr Häuser in Styropor
eingepackt werden und der gut funktionierende Feuchtigkeitsaustausch unterbunden wird, ist ein solches Gerät
eine gute Hilfe.
Der Beitrag von SkobyMobil lässt erahnen, dass er sehr viel davon versteht. Vielleicht kann er mir/uns nochmal die Zusammen-
hänge von Taupunkt und Luftfeuchte erklären. Ich komme damit nicht so richtig klar. In Beispielen wird ja oft nur die
Luftfeuchte verwendet, die ja schon von einfachen ALDI Funkthermometern angezeigt wird.
Also, mit dem Thema dran bleiben, die Styroporverpackung schreitet voran...

Gruss Kalli

Hallo,
das mit dem Schimmelwarner ist eine nicht so einfache Sache. Taupunkt-Temperatur
ist ja gut und schön- nur was sagt sie mir? Erst einmal ist die, die wir hier
nutzen- errechnet, also nicht echt, eine Näherung.

Also, wenn Du in Deinem Zimmer eine Taupunkt-Temperatur von 11.3°C hast, dann
bedeutet das, das sich an allen Gegenständen, die diese Temperatur haben- oder
unterschreiten- Niederschalg (Kondenswasser) bildet. 100% Feuchtigkeit auf/an
diesem Gegenstand = nass!
Je "dichter" Du von oben (13, 12, 11.3°C) und je weiter Du nach
unten (11.3, 10, 9°C) daran kommst, je schneller geht das. Es ist also
schleichend.
Gut zu sehen ist das, wenn Du Dir aus dem Kühlschrank eine kalte Flasche Bier
holst und damit ins warme Wohnzimmer gehst. Die Flasche beschlägt sofort-
Taupunkt-Temperatur gleich oder unterschritten.
Daraus sollte man schließen können:
Bei gleicher Raum-Temperatur erhöht sich die Taupunkt-Temperatur mit steigender
Luftdeuchtigkeit. Oder, mit gleicher Luftfeuchtigkeit erhöht sich die Taupunkt-
Temperatur mit steigender Raum-Temperatur.
Was hat das ganze nun mit Schimmelbildung zu tun- so richtig nichts. Denn wenn
es dazu kommt, das "etwas" (Wand, Decke, Bierflasche) die Taupunkt-Temperatur
ereicht hat, dann ist es schon zu spät.

Für Schimmelbildung braucht es Feuchtigkeit (Luftfeuchte), sonst geht da nichts.
Ich halte es auch für falsch, einfach zu behaupten, das sich Schimmel meistens
im Winter bildet. Ich halte den Sommer für viel gefährlicher. Denn im Sommer ist
die Taupunkt-Temperatur höher.
Wenn Du am Sommeranfang so um die 24-25°C hast, und das sinkt Nachts/abends so
auf 5-6°C ab- dann wird der Taupunkt schon bei 11-12°C unterschritten.
Noch deutlicher wird das wenn Du bei guten 22°C eine Luftfeuchtigkeit von
65-70% hast. Wenn Deine Wand/Decke dann eine Temperatur von 15-16°C haben, dann
hast Du an diesen Wänden/Decken schon 90-100% Luftfeuchtigkeit.

Das merkst Du aber nicht! Dann noch kochen und duschen, feucht ist die Wand.
In der Wohnung noch 20°C, warum soll ich heizen?
Oder Badezimmer, so um die 19-20°C. BadeWanne gehen. Heizung auf, so nach einer
halben Stunde "alles" beschlagen. Baden fertig, Heizung runter, Fenster auf.
Alles wieder klar? Fenster zu, Heizung 20°C
Und das ist das gefährliche, die beschlagenen Flächen sind verschwunden, aber
die Rest-Feuchtigkeit sitzt noch in Wand/Decke. Das machst Du dann öfters so-
und schon hast Du Deinen Schimmel.
Richtig wäre es, nach dem Baden und dem beseitigen des "Beschlagen" das Fenster
zu schließen und die Heizung auf volle Pulle. Dann stündlich einmal Querlüften.

Also, Schimmel bildet sich durch Feuchtigkeit. Feuchtigkeit bekommst Du nur
durch Wärme weg. Also heizen. Die Zimmer und Wände müssen "trocken" sein, dann
kommt es auch nicht zu Schimmelbildung.
Ich habe mir hier, bei meiner ÜbungsTemperaturProgrammierBastelei, einen
Raumklima-Warner gebastelt. Der "schlägt" Alarm wenn Temperarur oder Luftfeuchte
aus dem Ruder laufen.
Der Taupunkt ist bei mir mehr oder weniger nur ein Abfall-Produkt. Ich nutze den
hauptsächlich nur zu Glatt-Eis Warnung. Vielleicht hilft es Dir ja.
Gruß und Spaß
Andreas

P.S. das ist alles gefährliches Halbwissen- ich bin Laie

Hallo zusammen,

tolles projekt, werde sowas auch langfristig in meine heizungssteuerung einbauen.
als tip hätte ich, dass man die raumtempetratur in verschiedenen höhen auslesen sollte, im winter nach dem lüften ist der boden sofort abgekühlt, während die decke kaum veränderungen macht.. dazwischen ist dei temp schwankend.. somit auch der taupunkt..

gruß

Dann müßtest du aber wohl auch die Feuchte zusammen mit den Temperaturen erfassen, wenn kaum Durchmischung stattfindet. Die DHT22 kosten als Direktimport aus China ca. 3,50€ das Stück rum. Man wird also nicht gerade arm, wenn man davon mehrere verbaut :slight_smile:
Es wäre schon interessant, ob bei unterschiedlichen Temperaturen an den Messstellen und unterschiedlicher Feuchte, der berechnete Taupunkt ebenfalls stark schwankt, oder relativ konstant ist. Letzteres spräche für eine Durchmischung, da es sich um die selbe Luft, nur mit unterschiedlichen Temperaturen handelt.
Habe gerade beim Studium vom Datenblatt des MLX90614 ESF-AAA-TU-ND rausgefunden, das er 90° Öffnungswinkel hat. Das Stichwort heißt FOV - Field Of View, also Sichtfeld. Die hat die Form einer Glockenkurve.
Um nun nicht gerade den Heizkörper an der Wand ausversehen mitzumessen, will ich mal schauen, eine Power-LED kurz und kräftig mehrmals blitzen zu lassen und mittels einer Blende dann einen Lichtkegel entsprechenden Durchmessers an die Wand zu projezieren, der dem Öffnungswinkel des Sensors entspricht. In den Pausen zwischen den Blitzen wird dann gemessen, um Verfälschungen durch reflektiertes Licht auszuschließen. Wenn sich das mit einer Power-LED nicht befriedigend lösen lässt, muß ich wohl oder übel zu einem kleinen Xenonblitzrohr greifen. Das treibt den Schaltungsaufwand aber wieder in unbeabsichtigte Höhen :fearful:

Gruß Gerald

Hallo,
Öffnungswinkel von 90°? Das ist ja fast schätzen!
Wäre es nicht besser mit einer Optik- Linse zu arbeiten. Oder eine Zielvorrichtung?
Ich habe mir einmal ein Fluke IR-Thermometer angeschaut.
Bei 300mm Abstand mißt das einen Durchmesser von 24mm.
Bei 900mm Abstand mißt das einen Durchmesser von 30mm.
Bei 1500mm Abstand mißt das einen Durchmesser von 62mm.

Die haben ABER eine Linse vor dem Sensor.
Wenn Du jetzt von 90° ausgehst, dann hast Du bei einem Abstand von ca. 740mm
schon eine "Messdurchmesser-Fläche" von ca. 1400mm!
Halt das Ding mal vor eine Lupe vielleicht kannst Du den Strahl bündeln.
Gibt es für das Ding keine Linsen?
Gruß und Spaß
Andreas
P.S. den gibt es auch mit 10°

Wow, der ist ja garnicht mal so teuer! :smiley:
Ich hatte schon in der Bucht und bei Aliexpress geguckt. Bei Letzterem hatten sie die 3,3V Version mit ich glaube 15° Öffnungswinkel. Mit einer normalen Linse ist es nicht getan, denn hier geht es um langwellige IR Strahlung. Ich stecke da nicht so tief in der Materie, aber Glas ist da wohl nicht mehr. Auch normale Spiegel kannst du vergessen. Nur polierte Metalloberflächen.
Auf alle Fälle danke für den Link. Ich werde mal schauen, was die sonst noch so haben :slight_smile:

Gruß Gerald

Hallo,
diese 10° sind schon etwas anderes. Damit bist Du bei 1m Abstand so ca. bei
17cm Durchmesser. Da könnte man schon etwas mit "machen".

Den anderen könntest DU als "PersonenMelder" nehmen. Wenn der in einer Zimmer
Ecke installiert ist, müßte dessen gemessene Temperatur ja deutlich über der
Zimmertemperatur liegen? Zimmer 20°, Mensch 37° Das sollte der merken.
Gruß und Spaß
Andreas

SkobyMobil:
Den anderen könntest DU als "PersonenMelder" nehmen. Wenn der in einer Zimmer
Ecke installiert ist, müßte dessen gemessene Temperatur ja deutlich über der
Zimmertemperatur liegen? Zimmer 20°, Mensch 37° Das sollte der merken.

Irgendwas in der Art...
Ich dachte da spontan an eine Katzenscheuche für meine Zimmertür :smiley:
Katze wird als Wärmefleck detektiert, Lärm im US-Bereich mit einem Piezohorn geht los... ]:slight_smile:
Man bräuchte eigentlich keinen 2. Fühler. Es werden einfach nur dynamisch die Vormessungen ausgewertet. Kurzer Ausreißer Störeinkopplung. Langsame Änderung Temperaturänderung. Schnelle Änderung, die sich dann kaum mehr ändert - Warmblüter.

Gruß Gerald