Ich arbeite grade an dem Projekt, eine alte Nähmaschine aufzupimpen. Dazu habe ich ihr einen kräftigen Motor verpasst, was bereits super funktioniert. Gesteuert wird der aktuell mit einem Arduino Nano. Die Geschwindigkeit kann per Fußpedal, das ich mit einem Hallsensor und einem Magneten ausgestattet habe, gesteuert werden.
Nun suche für die nächste Projektphase eine Idee, wie ich die Nadelposition erkenne. Es ist praktisch, wenn der Motor in dem Moment stoppt, wenn die Nadel im Stoff steckt (die Nadel also im unteren Totpunkt UT ist). Manchmal möchte man aber auch die Nadel im oberen Totpunkt OT haben.
Die Position der Nadel würde ich gern an dem Handrad erkennen, denn eine Umdrehung des Handrades entspricht ein Stich der Nähmaschine. Dabei möchte ich an dem Handrad so wenig wie möglich verändern.
Eine meiner Ideen ist, auf dem Handrad 2 Markierungen anzubringen. Zum Bespiele eine längere schwarze Markierung (z.B. Klebeband), die markiert, dass danach der OT folgt und eine kürzere schwarze Markierung, die den UT markiert.
Unterhalb des Handrades würde ich gern einen Sensor anbringen, der diese Markierungen erkennt.
Meine Frage: Gibt es für eine solche Aufgabenstellung Sensoren? Das Handrad ist ja ansonsten recht glänzend, würde also durchaus reflektieren.
Mit welchem Sensor könnte ich meine Idee umsetzen?
Die Länge der Markierungen wird schwierig zu erkennen, wenn die Maschine unterschiedlich schnell dreht oder z.B. am Abbremsen ist. Hinzu kommt, daß die Oberfläche des Handrads stark gekrümmt ist. Ich würde es mit 2 Sensoren (reflektive Lichtschranken) versuchen, entsprechend den üblichen ("rotational") Encodern.
Da habe ich tatsächlich auch schon drüber nachgedacht. Zumal die Maschine nicht von 0 - 100 auf einen Schlag beschleunigt, sondern langsam anfährt und abbremst. Allerdings ist ja die aktuelle Geschwindigkeit im Code bekannt, so dass ich das eigentlich raus rechnen kann.
Wo ist denn der Wickler für den Unterfaden abgeblieben?
Ich würde irgendwo, wo er beim Drehen von Hand nicht stört, einen kleinen Magneten anbringen und den mit einem Hallsensor auswerten.
Zum Beispiel innen an der Riemenscheibe des Handrades.
Wenn es unbedingt optisch sein soll, würde ich dort statt eines Magneten einen weißen Farbklecks machen und eine CNY-70 Reflexlichtschranke darauf ausrichten.
Alternativ dazu kann man auch innen in der Maschine, an der Seite, wo das Handrad ist, auf der Welle eine Markierung oder einen Magneten anbringen. Das ist alles besser, als auf dem Handrad, weil da ein Sensor bei der Bedienung stören würde.
Den siehst Du auf dem 2. Foto. Das Teil mit dem kleinen schwarzen Gummirad ist der Spuler für den Unterfaden. Das macht es auch vom Platz her schwierig, einen Magnet optisch ansprechend anzubringen. Denn der Spuler begrenzt den Platz an der Innenseite des Handrades doch erheblich, um dort einen Magneten anzubringen.
Das könnte mit einem relativ kleinen Magneten in der Tat passen. Da muss ich mal gucken, ob ich was passendes finde.
Die Rolle habe ich gesehen, ich hab nur den Halter für die andere Seite der Spule vermisst. Von solchen Maschinen kenne ich nur die alte, längliche Form der Spulen, aber anscheinend verwendet deine Maschine bereits die moderne Form.
Wie gesagt, könntest du auch eine weiße Markierung aufbringen und die mit einer Reflexlichtschranke abfragen. Die sind nur etwas größer, als ein Hallsensor.
Die Maschine ist von 1950, also top modern ;-))
Sie hat aber einen Doppelumlaufgreifer, wie es heutige Industriemaschinen auch haben (Haushaltsmaschinen haben heute oft einen CB-Greifer).
Maschinen mit Schiffchen, wie Du sie meinst, besitze ich allerdings auch
So modern ist meine Maschine nicht. Aber sie näht noch einwandfrei, wobei ein neuer Motor auch nicht schaden würde. Das alte Fußpedal mit Kohleplättchen als Geschwindigkeits"regler" zerlegt sich allmählich und der Motor ist auch so etwas schwach auf der Brust.
Diese Maschine hatte ursprünglich auch Fußantrieb mit Lederriemen. Jetzt hat sie einen 3nm Steppermotor. Die näht alles, was man unter den Nähfuß bekommt. 10 Lagen Zeltmaterial - kein Problem. Und das vor allem auch bei ganz langsamer Geschwindigkeit, wenn man das denn möchte.
Der Geschwindigkeitsregler ist mit einem Hallsensor gelöst. Der Steppermotor wird mit dem Arduino gesteuert.
Falls sich jemand für das Projekt interessiert, hier habe ich eine erste Version veröffentlicht. GitHub - Nersgatt/SewingMachineControl: Nähmaschine mit Steppermotor und Arduino
Das Projekt ist aber noch in Arbeit.
Meine älteste Maschine ist von 1907. Alle meine Maschinen funktionieren grundsätzlich aber eigentlich nähe ich nur mit der hier gezeigten Pfaff 130, denn die ist robust wie ein Panzer, näht absolut zuverlässig und hat Zickzack.