Genauer messen, - wie?

Hallo,
wie der Titel schon sagt, ich hadere gerade etwas mit der Genauigkeit beim Messen...
Das Problem das sich mir stellt, ist: ich muss Strom im Bereich von 0 (wenigen mA) bis über 20.000mA relativ genau messen können
Dass sich das Problem der Auflösung mit einem externen AD Wandler lösen lässt ist mir klar. Was mir aber (dank fleißigem lesen in diesem Forum) auch klar ist: ohne eine zuverlässige Referenzspannung nutzt das auch nicht sooo viel.

Die Frage ist jetzt: welchen DC DC Wandler könnte ich verwenden, damit ich eine, auch bei wechselnden Temperaturen, stabile Spannung bekomme?
Ich verwende eigentlich generell externe, geregelte Stromquellen, aber halt die üblichen Fernost DC DC Wandler.
Für "normale" Messbereiche reicht das je, aber bei so weiten Messbereichen....

Danke und Gruß
Herbert

kein DC DC Wandler sondern eine Referenzspannungsquelle

Gar keinen. Ein DC/DC Wandler hat bis zu 100mV Rippel. (Wechselspannungsanteil auf der Gleichspannung).
Du brauchst eine Referenzspannungsquelle die auch super genau sein soll (1 mA ist bei 20000 Vollausschlag so um 0,005%. Das wird teuer.

Grüße Uwe

Mehrere Meßbereiche mit Automatisher Umschaltung erhöht auch drastisch die Meßgenauigkeit von kleinen Strömen.
Grüße Uwe.

(deleted)

Hallo,

von welchen Genauigkeiten und Temperatur Bereichen redest Du denn ? Was die Themaik Auflösung betrifft ist es ja relativ einfach.

Heinz

uwefed:
Mehrere Meßbereiche mit Automatisher Umschaltung erhöht auch drastisch die Meßgenauigkeit von kleinen Strömen.
Grüße Uwe.

Hi Uwe,
ja, daran hatte ich auch schon gedacht, - und würde auch vollkommen genügen: bei 10A interessieren 50mA nicht mehr wirklich...

Ich habe gerade ein wenig nach Referenzspannungsquelle gesucht und bin darauf gestoßen, dass der ADS1115 eine eigene Referenzspannung enthält... Wäre also auch mal einen Versuch wert.
Da fällt mir aber dann noch eine Frage ein: Wie präzise sind eigentich diese Stromsensoren? (Die üblichen Hall Sensoren die es in den Varianten +- 5, +-20 und +-30A gibt) Liefern die so feine Spannungsunterschiede das sich ein Auslesen mit einem 16 Bit AD Wandler lohnt?

Da fällt mir aber dann noch eine Frage ein: Wie präzise sind eigentich diese Stromsensoren? (Die üblichen Hall Sensoren die es in den Varianten +- 5, +-20 und +-30A gibt) Liefern die so feine Spannungsunterschiede das sich ein Auslesen mit einem 16 Bit AD Wandler lohnt?

Das steht im Datenblatt des Wandlers.

Beim ADC712 steht zB:
total output error 1.5% at TA= 25°C
Wobei er einen Offset von 0,5* Vcc hat. Das Bedeutet daß Variationen der Versorgungsspannung auf das Meßergebnis einfließen, weil die Ausgangsspannung bei 0A nicht konstant ist.

Grüße Uwe

(deleted)

Guten Morgen,
Danke, den Bericht hatte ich schon mal gelesen, aber nicht mehr in Erinnerung... Ja, der hilft schon weiter.

Wobei er einen Offset von 0,5* Vcc hat. Das Bedeutet daß Variationen der Versorgungsspannung auf das Meßergebnis einfließen, weil die Ausgangsspannung bei 0A nicht konstant ist.

Das bedeutet im Klartext: eine stabile VCC verbessert auch beim Stromsensor die Genauigkeit (eigentlich logisch)...
Könnte man die Restwelligkeit eines DC DC Wandlers nicht mit einem Zusätzlichen Kondensator verbessern?

Dieses springen um den Nullpunkt, bzw die hohe Messabweichung im unteren mA Bereich sind das was mich am meisten stört. Ich werde mal probieren wie viel sich das verbessern lässt wenn man für diesen Bereich einen 5A Sensor nimmt.
Oder: Was könnte ich da als alternative zum ACS712 verwenden? Wolle hat ja verschiedene Stromsensoren getestet und ist vom INA219 recht überzeugt. Da finde ich aber leider nur I2C Module bis max 3.2 A, was zu wenig ist.

(deleted)

Ich habe Wolles Bericht zum Ina219 Modul gerade noch mal überflogen, - verstehe ich das richtig, dass das Modul bereits digitale Werte an den Arduino schickt?

(deleted)

Hallo,

du musst erstmal wissen welche Messauflösung du benötigst.
Wenn du den Shunt bzw. den Messaufbau auf max. 20A auslegst, bekommst du
mit 10Bit eine Auflösung von 20'000mA / 1024 = 19,5mA pro Bit.
mit 12Bit eine Auflösung von 20'000mA / 4096 = 4,88mA pro Bit.
mit 16Bit eine Auflösung von 20'000mA / 65536 = 0,31mA pro Bit.
Bei den INAs bleibt am Ende die halbe Auflösung übrig, sprich 15Bit, für jede Polarität. Das Layout erfordert entsprechende Sorgfalt, sonst misst du nur Rauschen. Desweiteren musst du wissen welche Messgenauigkeit es am Ende sein soll. Auflösung != Genauigkeit. Baust du einen umschaltbaren Messbereich, kommt zusätzlicher Schaltungsaufwand hinzu und zusätzliche Widerstände in die gesamte Berechnung. Stört das vielleicht deine Messgenauigkeit? Alles Dinge die man vorab für sich klären sollte. Nur mal so als Gedankenstütze.

Hallo,

siehe #5

Auflösung ist aber nur ein Thema , Linearitätsfehler, Offsetfehler, Temperatur kommen noch dazu. Wobei vieles von dem kann man auch noch "wegrechnen" wenn es halbwegs konstant ist.

Du musst doch erst mal wissen was Du willst, Eckdaten , dann kann man den "optimalsten" Sensor aussuchen, Dabei hilft dann meisst das Datenblatt. Wobei optimal sich zum einen auf die Technik und zum anderen auf die Kosten bezieht. Spätestens an der Stelle ist dann ein Kompromiss gefragt.

Dann muß man mal was realisieren und sehen ob das den Ansprüchen genügt.

Heinz

Auch ein simpler Widerstand hat einen Fehler. Außer Produktionsungenauigkeit auch noch Temperaturabhängigkeit und nicht zu vergessen die Alterung.
Grüße Uwe

Hallo Heinz,
Deinen Post hatte ich gelesen aber vergessen zu antworten, - sorry.

Ziel ist den (Kurzschluß) Strom von Solarmodulen, Wind oder Wasserkraftanlagen, alles kleine Versuchsanlagen mit nur ein paar Watt möglicher Leistung über einen längeren Zeitraum messen und aufzeichnen zu können.
D,H. Temperaturbereich = Draußen, kann also von -20 bis +40 Grad C gehen. Wenn das Messgerät von der Sonne beschienen wird auch höher.
Wichtig ist mir, dass die Messgenauigkeit im kleinen mA Bereich prozentual nicht mehr abweicht als im Höheren und dass man mehrere Messeinrichtungen "gleich hinbekommt".
Wie oben schon geschrieben: Wenn nur 100mA Strom fließen macht ein Springen um +- 2 Stellen (Diggits?) bei 10Bit Auflösung fast 80mA aus. - absolut inakzeptabel. Wenn 10.000mA fließen fallen die 80mA Differenz eigentlich schon nicht mehr in's Gewicht.

Strom aus Solar und Wasserkraft zu messen ist kein Problem, da ist der mögliche Bereich relativ eng und gut vorhersehbar. Sorgenkind sind die Windkraftanlagen... Hier geht der Bereich halt wirklich von 0 bis 20A, könnte sogar noch mehr werden.
Ich bräuchte allerdings nicht die Möglickeit von - 20A bis + 20A zu messen, von 0 bis + 20A reicht vollkommen.

@ Doc Arduino. ja die Zahlen kenne ich, die Genauigkeit sollte halt so bei 1% (oder besser) vom zu messenden Strom liegen. Mit 1mA pro Bit (müsste das nicht "pro Diggit" heißen?) könnte ich sehr gut leben, "zur not auch noch mit den rund 5mA einer 12Bit Auflösung. Was bei 5mA aber ein Problem ist, ist das schwanken der Nulllage... Werte unter 2 bis 3mA kann ich schon ignorieren, mehr möchte ich aber nicht weglassen.

Also mit dem Ina219 könnte das schon klappen wenn ich den shunt entsprechend ändere. Stellt sich mir hier wieder die Frage: auf welchen Wert...

Hallo,

das sind ja schon mal eine Ansage. Das Du Kurzschlussströme messen willst ( warum auch imer ) kommt eigendlich keine Lösung mit einem Shunt in Frage, weil sonst halt kein Kurzschluss mehr. Ich würde dann ehr zu sowas tendieren, ist auch völlig potentialfrei.

schau Dir mal den Wandler an, wandler

der liefert am Ausgang 10VDC bei 50A .

Dann einen 16Bit AD Wandler mit I2C Schnittstelle, sollte reichen

Dann brauchst Du noch eine gute Spannungsversorgung auch bei Temperatur

was die Temperaturbereiche betrifft musst Du halt mal die Datenblätter studieren. Der wandler oben gibt z.B -10 - 65 Grad an. Also mal Hersteller fragen ob das Ding auch noch bei -20 geht.

Heinz

herbk:
Also mit dem Ina219 könnte das schon klappen wenn ich den shunt entsprechend ändere. Stellt sich mir hier wieder die Frage: auf welchen Wert...

Maximal sollen 20 A gemessen werden.

Ohne Blick ins Datenblatt gehe ich von 0,3 V Spannung am ADC aus. 0,3 V / 20 A = 0,015 Ω Shunt. Wenn Du den verdoppelst oder den Meßbereich halbierst, kommst Du auf diese in Reihe geschalteten Werte:

Anz. Widerst.       1       2       4       8       16       32       64      128
            V     0,3
            A      20      10       5     2,5     1,25    0,625   0,3125  0,15625
          Ohm   0,015    0,03    0,06    0,12     0,24     0,48     0,96     1,92

Ob der Widerstand von 2 Ω genügend "Kurzschluß" ist und ob Du passende Widerstände mit genügend Leistung (0,3 V * 20 A = 6 W) findest, wäre zu klären.

Nur mal so als Anregung :slight_smile:

Hallo Herbert,

im Datenblatt zum ADS1115 findest Du unter dem Punkt 10.2 Typical Application eine mehr oder weniger komplette Lösung für Dein oben genanntes Problem, inclusive Formeln und Herleitung, um die kleine Schaltung an Deine Bedürfnisse anzupassen. Bei einer Möglichkeit zur Kalibration geht man dort von einer Genauigkeit von besser 0,2% aus.
Ich würde allerdings gleich mit 0,1%igen Widerständen arbeiten, so daß sich die Ungenauigkeiten nur auf den Shunt zum Strom messen beschränken.

Bei der Schaltung in Fig.44 geht man von einem max. Spannungsabfall von 50mV über dem Shunt aus. Da Du 20A genannt hast, die noch sicher zu messen sind, würde mit einem 2mOhm-Shunt bei 25A genau diese 50mV als Anschlag erreicht werden.

Deine Auflösung mit dem ADS1115 wäre also 25A / 32768 (16 Bit abzüglich Vorzeichen = 15 Bit) = 0,0008A
und einer Genauigkeit von besser 0,2% - aber nur dann, wenn Du auch die Möglichkeit zum kalibrieren hast.
Und nicht die Leistung aus den Augen verlieren, die so ein Shunt haben muss. P=U*I

Ich habe vor ein paar Monden eine ganz ähnliche Schaltung zusammengelötet, allerdings mit Imax=200mA bei 20mV Vollausschlag und mit einem 18 Bit ADC, und einem anderen OPV (Auto-Zero) um das Offset-Problem besser in den Griff zu bekommen. Damit messe ich dann alles zwischen 200mA und 200µA mit einer sehr geringen Shuntspannung.

Gruß André