hallo,
Realizer:
Wird für diese Art der Datenübertragung eine Lizenz benötigt?
Das hängt von der Frequenz die dabei verwendet wird ab. Und ob man dabei überhaupt sendet. Das APRS-Terminal kann auch als rein passives Gerät nur im Empfangsbetrieb arbeiten.
Hier mal ein Versuchsaufbau für den Amateurfunk:

Dabei wird ein Amateurfunkgerät verwendet. Das ist auf die 144,800 MHz eingestellt. Diese Frequenz liegt im 2m-Amateurfunk-Band. Da dürften nur Funkamateure die die Amateurfunkprüfung erfolgreich abgelegt haben und dann von der Bundesnetzagentur ein Amateurfunkrufzeichen zugeteilt wurde senden.
Amateurfunk darf aber jeder empfangen. Wenn man also in dem Aufbau (siehe obiges Bild) das Funkgerät gegen einen Funkscanner tauscht dann kann man nicht mehr senden. Dann darf jeder diese Schaltung in Betrieb nehmen und die Funksendungen der Amateurfunker empfangen. In diesem Beispiel dann die dekodierten Datentelegramme der Funkamateure auf dem Display anzeigen.
Wer stattdessen mit einem Funkgerät auf Amateurfunkfrequenzen ohne Lizenz sendet begeht eine Ordnungswidrigkeit und darf, wenn er erwischt wird zahlen. Die Funkanlage wird da dann auch beschlagnahmt. Die Funkamateure passen da schon auf und schalten bei Bedarf die Bundesnetzagentur ein.
Es gibt aber eine Möglichkeit solchen Datenfunk auch ohne abgelegte Lizenzprüfung legal zu betreiben: CB-Funk
APRS kann man auch mit zugelassenen CB-Funkgeräte machen. Dazu muss man in der oben gezeigten Schaltung einfach das Amateurfunkgerät gegen ein CB-Funkgerät austauschen. Damit kann dann jedermann legal Sendebetrieb machen.
Die Nutzung von Freenet- oder PMR-Frequenzen für solche Datenübertragungen sind meines Wissens nach nicht gestattet.
Man könnte aber kleine Sender im ISM-Bereich ( auf 433 MHz mit 10mW ) oder mit etwas mehr Leistung im 868Mhz-ISM-Bereich für eine solche Anwendung nutzen. Da ist dann aber die Reichweite (auf 433Mhz) bzw. die Nutzungsmöglichkeit (wg. Sendezeitbegrenzung auf 868Mhz) sehr stark eingeschränkt.
Die grössten Freiheiten mit solche Technik zu arbeiten und vor allem diese auch zu entwickeln und die Geräte dazu selbst zu konstruieren und zu bauen haben die Funkamateure.
Wir dürfen unsere Geräte selber bauen. Brauchen kein CE-Zeichen. Sind aber dafür selbst verantwortlich die einschlägigen Vorschriften, Grenzwert usw. einzuhalten. Dafür haben wir ja auch eine Prüfung abgelegt.
Ich kann, wenn die örtlichen Gegenheiten wie z.B. Sicherheitsabstände es erlauben mit einer Senderausgangsleistung (PEP) von bis zu 750 Watt arbeiten.
Wobei wir mit ARPS in der Regel mit Funkgeräte im Leistungsbereich von 1 - 50 Watt arbeiten. Unsere APRS-Digipeater ( = "Basisstationen" ) mit denen wir Deutschlandweit ein Datenfunknetz betreiben arbeiten mit maximal 15 Watt. Mehr genehmigt die BNetzA nicht.
73 de Jürgen, DL8MA
http://www.DL8MA.de