Arduino & Amateurfunk: APRS-Terminal

hallo,

mein aktuelles Projekt:

APRS-Terminal

Ausgehend von dem älteren Projekt "APRS-Messages" wird nun ein APRS-Terminal auf der Basis eines Adruino MEGA entwickelt.

Dieses ARPS-Terminal soll die Möglichkeit bieten APRS-Nachrichten (Messages, Bulletins und Announcements) und weitere APRS-Daten anzeigen. Über eine zusätzliche Tastatur kann man dann auch eigene APRS-Nachrichten versenden.

APRS-Terminal auf Arduino-Basis ermöglicht den stationären ARPS-Betrieb ohne zusätzlichen Personalcomputer. Der stromsparende Betrieb ermöglicht auch den Einsatz im Notfunk.

APRS ist eine digitale Betriebsart bei der auf der Amateurfunkfrequenz 144,800 Mhz kurze Datentelegramme ausgetauscht werden. Damit kann man u.A. ein SMS-System zwischen Funkstationen realisieren.

=> http://www.dl8ma.de/Arduino/APRS-Terminal/

73 de Jürgen, DL8MA

http://www.DL8MA.de

Interessantes Projekt.

Wird für diese Art der Datenübertragung eine Lizenz benötigt?

Edit: Ich bin kein Amateurfunker und frage deshalb mal so unwissend nach.

hallo,

Realizer:
Wird für diese Art der Datenübertragung eine Lizenz benötigt?

Das hängt von der Frequenz die dabei verwendet wird ab. Und ob man dabei überhaupt sendet. Das APRS-Terminal kann auch als rein passives Gerät nur im Empfangsbetrieb arbeiten.

Hier mal ein Versuchsaufbau für den Amateurfunk:

Dabei wird ein Amateurfunkgerät verwendet. Das ist auf die 144,800 MHz eingestellt. Diese Frequenz liegt im 2m-Amateurfunk-Band. Da dürften nur Funkamateure die die Amateurfunkprüfung erfolgreich abgelegt haben und dann von der Bundesnetzagentur ein Amateurfunkrufzeichen zugeteilt wurde senden.

Amateurfunk darf aber jeder empfangen. Wenn man also in dem Aufbau (siehe obiges Bild) das Funkgerät gegen einen Funkscanner tauscht dann kann man nicht mehr senden. Dann darf jeder diese Schaltung in Betrieb nehmen und die Funksendungen der Amateurfunker empfangen. In diesem Beispiel dann die dekodierten Datentelegramme der Funkamateure auf dem Display anzeigen.

Wer stattdessen mit einem Funkgerät auf Amateurfunkfrequenzen ohne Lizenz sendet begeht eine Ordnungswidrigkeit und darf, wenn er erwischt wird zahlen. Die Funkanlage wird da dann auch beschlagnahmt. Die Funkamateure passen da schon auf und schalten bei Bedarf die Bundesnetzagentur ein.

Es gibt aber eine Möglichkeit solchen Datenfunk auch ohne abgelegte Lizenzprüfung legal zu betreiben: CB-Funk

APRS kann man auch mit zugelassenen CB-Funkgeräte machen. Dazu muss man in der oben gezeigten Schaltung einfach das Amateurfunkgerät gegen ein CB-Funkgerät austauschen. Damit kann dann jedermann legal Sendebetrieb machen.

Die Nutzung von Freenet- oder PMR-Frequenzen für solche Datenübertragungen sind meines Wissens nach nicht gestattet.

Man könnte aber kleine Sender im ISM-Bereich ( auf 433 MHz mit 10mW ) oder mit etwas mehr Leistung im 868Mhz-ISM-Bereich für eine solche Anwendung nutzen. Da ist dann aber die Reichweite (auf 433Mhz) bzw. die Nutzungsmöglichkeit (wg. Sendezeitbegrenzung auf 868Mhz) sehr stark eingeschränkt.

Die grössten Freiheiten mit solche Technik zu arbeiten und vor allem diese auch zu entwickeln und die Geräte dazu selbst zu konstruieren und zu bauen haben die Funkamateure.

Wir dürfen unsere Geräte selber bauen. Brauchen kein CE-Zeichen. Sind aber dafür selbst verantwortlich die einschlägigen Vorschriften, Grenzwert usw. einzuhalten. Dafür haben wir ja auch eine Prüfung abgelegt.

Ich kann, wenn die örtlichen Gegenheiten wie z.B. Sicherheitsabstände es erlauben mit einer Senderausgangsleistung (PEP) von bis zu 750 Watt arbeiten.

Wobei wir mit ARPS in der Regel mit Funkgeräte im Leistungsbereich von 1 - 50 Watt arbeiten. Unsere APRS-Digipeater ( = "Basisstationen" ) mit denen wir Deutschlandweit ein Datenfunknetz betreiben arbeiten mit maximal 15 Watt. Mehr genehmigt die BNetzA nicht.

73 de Jürgen, DL8MA

http://www.DL8MA.de

Hallo Jürgen,

ist mal interessant, sollche Projekte zu sehen und was der technische Fortschritt auch an Eigenbauten so ermöglicht. Ich habe in meiner Jugend, mitte der Achziger, den "Funkamateur" gelesen. Ich habe zwar mit der Funkerei nichts am Hut, aber es war die einzige Elektronikzeitung für Einsteiger in der damaligen DDR. Damals waren es elektronische Morsetasten auf Z80 Basis mit 1K RAM Bausteinen und viel TTL Logik drumherum, die gebaut wurden.
Mir war Funk immer auf Grund des erforderlichen Messgeräteparks suspekt. Bei Digitaltechnik kam man mit 5 MHz Oszi und Vielfachmesser noch gut zurecht :slight_smile:

Gruß Gerald

hallo,

nix_mehr_frei:
ist mal interessant, sollche Projekte zu sehen und was der technische Fortschritt auch an Eigenbauten so ermöglicht.

tja - der Arduino hat seinen Siegeszug auch bei den Funkamateuren gemacht :wink:

Ich habe in meiner Jugend, mitte der Achziger, den "Funkamateur" gelesen. Ich habe zwar mit der Funkerei nichts am Hut, aber es war die einzige Elektronikzeitung für Einsteiger in der damaligen DDR. Damals waren es elektronische Morsetasten auf Z80 Basis mit 1K RAM Bausteinen und viel TTL Logik drumherum, die gebaut wurden.

Die Zeitschrift gibt es noch. Ist neben der cq dl ( die Clubzeitschrift der DARC e.V.) eigentlich mit eine bedeutesten Amateurfunk-Zeitschriften.

Mir war Funk immer auf Grund des erforderlichen Messgeräteparks suspekt.

Amateurfunk ist sehr vielseitig. Nicht in allen Bereichen braucht man einen HF-Messplatz :wink:

Bei Digitaltechnik kam man mit 5 MHz Oszi und Vielfachmesser noch gut zurecht :slight_smile:

Auch damit kann man heutezutage im Amateurfunk erfolgreich Selbstbau betreiben.

Nehmen wir mal das Beispiel des APRS-Terminals. Da dreht sich es eigentlich (fast) nur um Digitaltechnik bzw. Mikroprozessortechnik. Der Arduino ist da neben dem TNC ( = Terminal Node Controler = "Funk-Modem" ) das Herzstück dieses Projekts.

Das Funkgerät oben rechts ist ein "Fertiggerät". Solche 2m-FM-Funkgeräte werden heutzutage auch bei den Funkamateuren nicht mehr selbst gebaut. Die "Schnittstelle" an der man dann das Basteln anfängt sind hier die zwei Buchsen für das Mikrofon und dem Lautsprecher. Da schliesst man den TNC an.

Der TNC (grüne Leiterplatten unten) ist ein kleines Mikroprozessorsystem ( hier mit einem PIC ) der die Datentelegramme die als Töne aus dem Funkgerät kommen in ein String wandeln. Dieser String wird dann über die serielle Schnittstelle an den Ardunio geschickt. Der Sketch analysiert nun den String und bereitet ihn für die Anzeige in auf dem LCD auf.

Bei der Entwicklung dreht es sich eigentlich fast alles um die Datenprotokolle und Strukturen die bei der Datenübertragung verwendet werden.

Amateurfunk ist heutzutage also sehr viel mehr als Spulen, Kondensatoren, Röhrer, Morsetaste und Antenne :wink:

73 de Jürgen, DL8MA

PS: ich hab schon 1987 mit dieser Technik ( ein TNC mit Z80 :wink: im Packet-Radio-Netz der Funkamateure eMails verschickt, gechatet, Dateien aus Mailboxen heruntergeladen usw. Dabei ist kein Gebührenzähler gelaufen :wink: Das Paket-Radionetz war damals schon flächendeckend ausgebaut und verwendete nur Funkverbindungen auf Amateurfunkfrequenzen.