Vieleicht nochmal.
wie in Spule (Elektrotechnik) – Wikipedia beschrieben steigt der Strom in einer Spule bei anlegen einer Spannung langsam an. (Vergleichbar zur Spannung an einem Kondensator wenn man ihn mit einem Strom lädt). Das sieht man im Link Rote Kurve im Diagram.
Ein Stepper-Strom-Treiber begrenzt den Strom in der Spule des Motors. Er gibt Spannung und über einen Strommeßwiderstand in der Masseleitung der h-Brücke wird der Strom mit einer Referenzspannung (die Du als Sollwert einstellst) verglichen und bei erreichen des Referenzwertes die Spannung abgeschaltet. Nach eine gewissen Pause wiederholt sich der Zyklus.
Wenn ich jetzt eine so hohe Schrittfrequenz habe, daß der Strom in der Einschaltzeit gar nicht bis zum Sollwert kommt habe ich nicht die volle Leitung/Drehmoment des Motors weil der Mittelwert des Stromes kleiner als der Sollstrom ist.
Der Anstieg des Stromes ist umso schneller je höher die Spannung ist. Eine höhere Spannung macht den Motor nicht kaputt weil der Treiber den Strom begrenzt. Die Leistung in der Spule erreicht bei auf Nennstrom eingestellten Treiber nur die Nennleistung Inenn* Unenn (in Deinem Fall 5A*4V).
Das Diagramm im Datenblatt rät zu einer Versorgungsspannung von 48 bzw 60V
Ein schnelles erreichen des eingestellten Stromes ist für die Funktion des Microsteppingmodus essentiel da der Microsteppmodus die Zwischenpositionen des Rotors durch verschiedene Werte des Stromes steuert. Stimmt der Strom nicht stimmt auch die Zwischenposition nicht.
Ich kann einen Motor auch mit einer kleineren Strom betreiben. Er wird dann weniger Kraft (Drehmoment) haben. Davon geht er nicht kaputt. Es ist nur hinausgeschmissenes Geld, weil ein größerer Motor teurer als ein kleinerer, welcher adäguat für den gewählten Strom, ist.
Grüße Uwe