ich arbeite an folgendem Projekt: Eine 6V Alarmanlage für mein Simson-Mokick S51 B2-4 mit einem Beschleunigungs- und Gyrosensor als Auslöser (incl. 5V Spannungsbegrenzer und "Standalone Arduino"). Die Schaltung habe ich auf dem Steckbrett aufgebaut und den Alarm bisher mit einer LED dargestellt, später soll damit meine Fanfare am Moped loströten.
Auf dem Steckbrett funktioniert schonmal alles. (Bild vom Aufbau kann ich noch nachreichen, wenn ich wieder zu Hause bin)
Die Fanfare besitzt einen 6V Kompressor und wird über ein Relais angesteuert. Über den Hupenknopf am Lenker wird die Masseverbindung des Relais hergestellt, so dass es den 6V Kompressor schalten kann.
Statt der LED auf meinem Steckbrett, die ich bisher mit einem Ausgang des Arduinos auf +5V schalte, muss ich also parallel zum Hupenknopf an das Relais eine Masseverbindung herstellen, die über den Arduino gesteuert wird. Dabei dachte ich an einen Transistor. Bisherige Recherchen ergaben, dass ich wohl einen NPN Transistor benötige - sofern ich das richtig verstanden habe. Ich habe schon so viel über Transistoren gelesen, bin aber zu blöd um deren Funktion wirklich zu schnallen (elektronikkompendium und andere einschlägige Foren habe ich schon mehrmals durch).
Ich habe den NPN Transistor (BC547 ist´s glaube ich...) auf dem Steckbrett und schalte damit auch erstmal nur die LED. Ich hoffe, dass ich das jetzt aus dem Gedächtnis richtig wiedergebe:
Der steuernde Ausgang des Arduinos geht mit Widerstand (ich glaube ca. 6,7kOhm hatte ich genommen) an die Basis, Emitter geht an GND, LED (mit Widerstand) von +5V an Kollektor. Das funktioniert jedenfalls erstmal.
Weil ich aber die Schaltung des Transistors nicht kapiert habe, habe ich ein wenig bammel, dass ich mir etwas abschieße, wenn mein Gedanke und/oder die Verkabelung falsch sein sollten. Könnte ja auch nur "Zufall" sein, dass es auf dem Steckbrett jetzt erstmal funktioniert. Oder wenn später statt der 5V der LED 6,2V von der Batterie am Transistor anliegen.
Lange Rede, kurzer Sinn - die eigentlichen Fragen lauten:
Habe ich den Transistor richtig verkabelt?
Ich müsste doch jetzt eigentlich "nur" den Kollektor mit dem "-" vom Relais verbinden, oder?
Ca. 6,2V liegen dauerhaft von der Mopedbatterie am "+" des Relais an.
Das mit deinem Transistor hört sich richtig an.
Ein Schaltbild wäre hier besser, da sind Fehler auch besser zu erkennen.
Deine Hupe solltest du aber lieber mit einem "größeren" Transistor schalten, z.B. dem IRLZ34n.
Dazu einen 1kOhm Widerstand als Gatewiderstand.
Auch diesen Transistor in die GND-Leitung (Minus) schalten. Und an der Hupe eine Freilaufdiode parallel schalten.
deine Schaltung ist prinzipiell richtig.
Wenn du ein Relais schalten willst, muss da noch eine Diode parallel: 5V auf Kathode, Anode auf Kollektor BC547.
Ob der BC547 allerdings ausreicht, um dein Relais zu steuern, ist unklar. Etwas klein ist er schon.
Hast du ein Datenblatt vom Relais?
Oder kannst du die Stromaufnahme messen?
HotSystems:
Deine Hupe solltest du aber lieber mit einem "größeren" Transistor schalten, z.B. dem IRLZ34n.
Dazu einen 1kOhm Widerstand als Gatewiderstand.
Auch diesen Transistor in die GND-Leitung (Minus) schalten. Und an der Hupe eine Freilaufdiode parallel schalten.
auch hier mit 1kOhm vertan? Auch würde ich am KFZ immer die plus Leitung schalten.
danke für Eure Antworten. Hier noch das versprochene Bild der Verkabelung:
Ich scheine ja schonmal auf dem richtigen Wege zu sein.
Das Relais, welches ich ansteuern möchte war bei der Fanfare mit bei, ein Datenblatt dazu habe ich nicht. Drauf steht aber 6V 40A. Der Kompressor soll auch 20 bis 30A ziehen, das kommt also wohl hin.
Daher habe ich versucht den "Steuerstrom" zu ermitteln - ohne Krokodilklemmen war das nicht ganz so einfach ... und laut war´s auch. Den Druckluftschlauch hätte ich zwar abziehen können, aber das ist so ein blödes Gefummel ... ach mist, eines der Lastkabel hätte ja auch gereicht
Wenn ich mich aber nicht verguckt habe waren es 3A?! Da hab ich jedenfalls nicht mit gerechnet...
Meinen Transistor BC547 (oder BC546) kann ich dann wohl nicht nutzen, im Datenblatt steht was von IC mit 100mA.
Ich bin leider schon auf dem Sprung und gleich wieder unterwegs - aber mit der Diode habe ich gerade noch was gefunden: Die muss man anscheinend immer bei einem Relais dazutun? Muss ich nachher nochmal nach googeln, was es damit auf sich hat...
Doc_Arduino:
auch hier mit 1kOhm vertan?
Wieso? Kommt da was anderes hin? Naja, muss mir eh erstmal das Datenblatt zu dem Transistor suchen ... bzw. ich habe hier noch irgendwo andere rumfliegen, evtl. kann ich von denen einen nutzen...
Doc_Arduino:
Auch würde ich am KFZ immer die plus Leitung schalten.
Da würde ich mich einfach gerne in das bereits vorhandene einklinken. Die Hupe funktioniert an (diesem ?) Moped ja generell so, dass die Masse durchgeschaltet wird.
Faddi:
....
Das Relais, welches ich ansteuern möchte war bei der Fanfare mit bei, ein Datenblatt dazu habe ich nicht. Drauf steht aber 6V 40A. Der Kompressor soll auch 20 bis 30A ziehen, das kommt also wohl hin.
Daher habe ich versucht den "Steuerstrom" zu ermitteln - ohne Krokodilklemmen war das nicht ganz so einfach ... und laut war´s auch. Den Druckluftschlauch hätte ich zwar abziehen können, aber das ist so ein blödes Gefummel ... ach mist, eines der Lastkabel hätte ja auch gereicht
Wenn ich mich aber nicht verguckt habe waren es 3A?! Da hab ich jedenfalls nicht mit gerechnet...
Meinen Transistor BC547 (oder BC546) kann ich dann wohl nicht nutzen, im Datenblatt steht was von IC mit 100mA.
Ja, was denn nun ?
30 A oder 3 A ?
Da geht sicher der BC547 nicht mehr.
Wieso? Kommt da was anderes hin? Naja, muss mir eh erstmal das Datenblatt zu dem Transistor suchen ... bzw. ich habe hier noch irgendwo andere rumfliegen, evtl. kann ich von denen einen nutzen...
Klar kannst du 1 k nehmen.
Es ist nie hilfreich zu schreiben, "es geht nicht" aber keine bessere Information zu liefern.
Und deine Schaltung enthält einige Fehler um den Atmega.
Du solltest das mal überprüfen.
Leute, ihr schreibt totales Kauterwelsch. Einer redet vom biploaren Transistor und der andere vom Mosfet. Der eine schreibt was von 1kOhm Gatewiderstand, was natürlich nonsens ist, der andere versteht das vielleicht falsch als sein Basisvorwiderstand für seinen Bipolaren.
Mosfet:
Was soll ein 1kOhm Widerstand in der Gateleitung bringen? Bringt nur unnötige Schaltverzögerung. Völlig egal ob langsam oder schnell geschalten wird. Es geht eher darum gar keinen zuverwenden, wenn selten oder langsam geschalten wird oder den Strom auf ein Maximum zubegrenzen wenn schnell geschalten wird. All das wurde schon x-mal im Forum behandelt. Deswegen wundern mich solche Aussagen umso mehr von Leuten die schon lange im Forum unterwegs sind.
Ich bin doch nochmal schnell in die Garage geflitzt: Ich habe mich vertan - es sind 0,3A zum Schalten des Relais notwendig, nicht 3A!! Das Relais schaltet dann den Arbeits- oder Laststrom von bis zu 30A für den Kompressor.
Momentan habe ich noch einen bipolaren NPN Transistor auf dem Steckbrett. Das habe ich jetzt wohl richtig verstanden, dass der auch für 0,3A nicht ausreicht - ergo brauche ich wohl einen anderen.
HotSystems:
Und deine Schaltung enthält einige Fehler um den Atmega.
Du solltest das mal überprüfen.
Ich weiß nicht mehr, von wo ich mir das mal abgekupfert hatte, aber es funktioniert bisher auch so, ohne dass mir etwas Negatives aufgefallen wäre (hatte damals u.A. auch das "Driver Display" von Carrera nachgebaut und damit realisiert...) Trotzdem kommt das jetzt mit in meine Sammlung, danke für den Hinweis.
Der vorgeschlagene "IRLZ 34N" - wäre der bei den (jetzt nur noch) 0,3A nicht etwas überdimensioniert? Ich habe gerade den hier entdeckt: BD237G. Das scheint auch noch ein bipolarer Transistor zu sein, aber mit IC bis 2A. Der könnte doch gut klappen? Oder ist der "IRLZ 34N" so ein Standard-Mosfet für Arduino, der oft verwendet wird?
Ja, der IRLZ34N ist für 0,3 A "ein wenig" überdimensioniert.
Ich würde mir aber trotzdem ein paar zulegen (kostet selbst in der "Conrad-Apotheke" weniger als 1 Euro pro Stück). Kann man immer mal brauchen und ist sozusagen ein Standard-Mosfet zum Ansteuern mit 5 Volt. Schafft bis zu 30 A (ab etwa 1 Watt Verlustleistung: Kühlung nicht vergessen).
Für Ströme bis ca. 0,5 A verwende ich gerne den BC337 - auch so eine "Standardtype" von denen ich immer welche zuhause habe.
Und gegen den von dir erwähnten BD237 spricht auch nichts - geht natürlich auch.
In jedem Fall darfst du eine "Freilaudiode" am Relais nicht vergessen - die wurde ja schon von guntherb in #2 erwähnt (und von dir ja auch).
genau, der bipolare BC337-40 ist gängig. Für alles was in die 1A Region und drüber geht greift man dann doch lieber gleich zu einem Mosfet. Zum Bsp. der angesprochene IRLZ34N oder IRLZ44N. Wenns beim BC337-40 bleibt, würde ich den mit 5-10mA Basisstrom ansteuern, dann ist der gut durchgesteuert für seine 0,3A Laststrom.
Die Grundschaltungen sehen so aus. über den 240 Ohm "Angstwiderstand" beim Mosfet kann man reden je nach Anwendung. Für Anfänger sicherlich nicht verkehrt, verhindert er auch ungewollte Kurzschlüsse bei wilden Steckspielen.
Ob das am Moped dauerhaft funktioniert wird dann der Versuch zeigen. Wie groß die Störspitzen in der Spannungsversorgung sind wissen wir nicht.
vielen Dank bis hierhin
Habe den BC337-40 bestellt, aber der kommt leider nicht mehr vor dem Wochenende an. Ich geb´ dann Bescheid, wenn ich nochmal Hilfe brauche oder ob es zufriedenstellend funktioniert. Ich werde da aber wohl erst übernächstes Wochenende zu kommen.
Viele Grüße,
Faddi
PS: Wieso ist eigentlich nicht standardmäßig in Relais die Freilaufdiode verbaut :o
Faddi:
PS: Wieso ist eigentlich nicht standardmäßig in Relais die Freilaufdiode verbaut :o
Es gibt Relaismodule mit allem drauf: Optokoppler, Transistor, Freilaufdiode. Ein beliebiges Beispiel.
Das ist ein 4fach Relaismodul, es gibt aber auch andere - 1 bis 8 hab ich bisher gesehen.
die Transistoren BC337-40 sind angekommen. Ich schnalle die Kurvendiagramme des Datenblattes einfach nicht...
Dazu nochmal kurze Frage:
Ist ein Basiswiderstand von 100 Ohm i.O.? Der Arduino kann ja max. 0,04A rausgeben. Benötigt werden an C-E 0,3A.
Kann ich mir den Verstärkungsfaktor quasi "aussuchen", bzw. ergibt der sich von selbst?
Wenn ich 0,3A an C-E brauche, wäre eine Verstärkung von 10 ziemlich ideal --> also 0,03A am Arduinoausgang.
Kann ich dann einfach RB = (5V - 0,7V) / 0,03 = 143 Ohm --> also mit 100 Ohm rechnen?
Vergiss das mit dem 40mA Basisstrom. 1k ist generell ein guter Richtwert in dieser Größenordnung (bei kleinen Kollektorströmen). Bei dir wird es aber weniger sein, da der Strom doch etwas höher ist.
In die Diagramme braucht du auch nicht zu schauen. Im Datenblatt steht klar dass die minimale Stromverstärkung bei IC = 300mA 60 ist (was zwar irgendwie nicht mit Fig. 3 übereinstimmt, aber realistischer ist). Wobei das nicht in Sättigung ist. Dadurch ist der Wert dann noch mehr geschätzt. Man könnte vielleicht 30 annehmen
Verstärkungsfaktor Transistor im Schaltbetrieb
Bei "normalen" Transistoren im Schaltbetrieb ist der Verstärkungsfaktor, der im Datenblatt angegeben ist nicht gültig – dieser gilt nur für Betrieb im linearen Bereich.
Als Daumenregel: von einem Verstärkungsfaktor 1:20 ("Kleinsinal-Transistor") bis 1:10 ("Power-Transistor") ausgehen.
die Daumenregel finde ich nicht so gut. Bsp. 500mA / 20 ergibt 25mA Basisstrom. 20mA sind erlaubt am µC Pin. Man sollte immer erstmal etwas rechnen.
Das Datenblatt gibt wirklich nicht viel her. Man hat nur 3 konkrete Angaben für den Verstärkungsbereich der drei BC337-x Typen für einen Laststrom von 100mA mit hoher Sättigungsspannung von 1V. Diese 1V sind aber praktisch viel zu hoch. Unter 0,2V kommt man locker. Schließlich muss man noch Ptot einhalten und will so wenig wie möglich am Transistor verheizen.
Die Diagramme sind sicherlich für den "schwächsten" der drei gedacht. Sodass man am Ende mit dem BC337-40 viel Sicherheit hat im Schalterbetrieb. Der wird mehr wie nur satt durchgeschalten sein.
Figure 4.
Laststromkurve 300mA,
Uce 0,2V möchte ich sicherstellen,
Diese Linien scheiden sich bei 5mA Basisstrom.
"Zufälligerweise" ergeben 300mA/5mA den Verstärkungsfaktor 60 aus obiger Tabelle.
Normalerweise würde man jetzt den ermittelten Basisstrom mit Faktor 2-5 erhöhen, damit er sicher im Schalterbetrieb arbeitet. Wenn man ihn errechnet hat. Halte ich hier nicht für notwendig, weil Figure 4 den Sättigungsbereich darstellt und der 40er Typ eh eine höherer Verstärkung hat. Mit noch etwas Sicherheit würde ich hier 7mA Basisstrom ansetzen. Maximal 10mA.
Doc_Arduino:
die Daumenregel finde ich nicht so gut. Bsp. 500mA / 20 ergibt 25mA Basisstrom. 20mA sind erlaubt am µC Pin. Man sollte immer erstmal etwas rechnen.
Daumenregeln haben Vor- und Nachteile.
Vorteil: Sie sorgen schnell für Überblick ohne dass man sich allzu viel um Details kümmern muss (die man im Moment vielleicht gar nicht weiß).
Nachteil: Sie ist natürlich unscharf. Das liegt in ihrem Wesen.
Aber in dieser Unschärfe sagt sie mir doch, dass ich bei 500mA vielleicht besser über einen MOSFET nachdenken sollte.
Wenn man keine Daumenregeln anwenden möchte, muss man es genau nehmen, muss genau hinschauen und genau verstehen.
Da ist dein Beitrag ja ein schönes Beispiel. Du schaust genau hin (sehr löblich) und das braucht dann eben zweieinhalb Bildschirmseiten um auf einen Wert zu kommen.
Eine durchaus probate Herangehensweise.
Übrigens - genau nehmen:
20mA sind erlaubt am µC Pin
Das steht nochmal wo im Datenblatt?
Muss ich übersehen haben - möglich auch, dass ich das "erlaubt" falsch übersetzt habe...