Aktiver USV Bypass

Ein freundliches "Grüß Gott" an alle hier anwesenden Profis.
Bei uns kam es in letzter Zeit oft mal vor, dass eine USV gesponnen hat.
Jetzt würde ich gerne einen aktiven Bypass in die Stromversorgung der kritischen Hardware schalten.

Ist Zustand:
Normalbetrieb, alle Geräte funktionieren am 230V Netz.
Notbetrieb (230V Netz fällt aus): Alle an der USV angeschlossenen Geräte arbeiten weiter, bis die Akkus der USV (fast) leer sind. Kritische Hardware wird über PowerChute heruntergefahren.
Hardware Fehler in der USV: Alle an der USV angeschlossenen Geräte haben keinen Saft mehr

Soll Zustand:
Normalbetrieb, alle Geräte funktionieren am 230V Netz.
Notbetrieb (230V Netz fällt aus): Alle an der USV angeschlossenen Geräte arbeiten weiter, bis die Akkus der USV (fast) leer sind. Kritische Hardware wird über PowerChute heruntergefahren.
Hardware Fehler in der USV: Alle an der USV angeschlossenen Geräte werden über einen Schütz auf Netzbetrieb geschaltet.

Es gibt fertige USV Bypasse zu kaufen, aber die müssen von Hand umgeschaltet werden.
Mein "Teil" soll automatisch sowie bei Bedarf für Wartungs- und Installationsarbeiten von Hand umschalten.

Im Anhang mal mein erstes Gekrakel auf Papier.
Gezeichnete Schalterstellung: USV aus weil Bypass manuell aktiviert oder USV defekt
Rel1 ist ein 25A Schütz und die LED signalisiert Normalbetrieb, wenn sie leuchtet.
LED ist eine grüne Leuchte von ABB auf Hutschiene, so wie auch alle anderen verbauten Elemente.
Markenware, die zu jeder Zeit neu beschafft werden kann, ist Pflicht.
Komponenten vom FC scheiden aus.

Meine Meinung:
Auf der Netzseite "von Netz" gehört ein selbshaltendes Schützele rein.
Fällt das Ding, weil die Versorgung tatsächlich weg ist, ist Schluß mit Lustig.

Die Versorgung kommt wieder, wenn "von USV" das Ding wieder angestossen wurde.

Im Übrigen: Wenn Dir die USV immer wieder mal abschmiert ohne das die Versorgung einbricht und auch kein overlaod im Powershute drin ist, dann such mal nach in Deinen Netzteilen.

Aktiv PFC... Aus eigener - leidlicher - Erfahrung.

Der Neutral-Leiter ist falsch eingezeichnet.

Bei der Ansteuerung von LED und Relais fehlen wohl auch noch einige Komponenten. Von denen dürfte abhängen, ob das Teil genügend schnell schaltet, dass die angehängten Geräte durchlaufen.

Naja, der Abgang auf der Netzseite ist falsch eingezeichnet. :wink:

Nein.
Wie Du dem #1 entnehmen kannst, handelt es sich dabei um Standardkomponenten - die sind schon entsprechend ausgerüstet.

Dann würde ich es einfach mal versuchen, vielleicht funktioniert es ja. Mir sagt "25A Schütz" nichts, das könnte irgendeine Komponente sein, keine Ahnung welches Schaltverhalten die hat. Nach meiner Erfahrung werden nicht alle Systeme durchlaufen, wenn der Unterbruch > 100ms ist, hängt aber sehr stark von den verwendeten Netzteilen ab.

Grundsätzlich finde ich es schon sehr suspekt, dass die USV einfach so mal abschaltet, das haben sich meine Geräte noch nie getraut, die wären auch nicht mehr lange bei mir, wenn sie sowas täten. Die Umschaltung von Hand macht Sinn, damit eine USB auch mal getauscht werden kann oder Tests gefahren werden können, ohne die System gleich runterfahren zu müssen, aber wenn eine USV einfach mal so spontan ausschaltet, gehört sie meiner Meinung nach ersetzt.

Da stimme ich Dir voll zu. Alles andere ist Augenwischerei oder falsch verstandene Sparwut. Dann kann man auch gleich auf USV verzichten.

Gruß Tommy

Nein! Dann gehört die Ursache gesucht.
Siehe #2
Um das noch zu vervollständigen: Wir haben von APC im Werkstausch 4 Monate gebraucht, bis sich das Netzteil eines BYOD als Ursache rausgestellt hat.
Und ja, die roten Steckdosen wurden danach jede einzeln mit Automaten versehen.

Wen der Akku schwach ist machen mansche so komische dinge statt anzeigen Akku Tausch, oder wie das bei euch heißt, neuen Akku spendieren und schauen was los ist. Auch bei APC spinnt die Software ab und zu wen der Akku langsam sein Geist aufgibt Mal grün mal rot ab und zu flimmert die rote LED ganz leicht bei grün.

Auch wenn ich in weit über 25 Jahren Betrieb von APC-USVen mit Powerchute sowas noch nicht erlebt habe: Die Software schaltet nicht einfach so die USV ab.
Und der regelmäßige, automatisierte SelfTest, der die Laufzeit(!) beinhaltet sollte darüber Aufschluß geben, ob sich an dem Akku was schwerwiegendes getan hat.

Hab ja nicht geschrieben das die abschaltet, nur was vorgekommen ist.
Wir sind so wie so umgestiegen auf andere Firma, was für eine hat mich nicht interessiert. Diese USV hat auch 2Akkus und die werden separat überwacht wen einer zu neige geht kommt auf Display zB "Please replace battery "X" " , wen dann wurden sofort beide ersetzt.

@my_xy_projekt
Meine Meinung:
Auf der Netzseite "von Netz" gehört ein selbshaltendes Schützele rein.
Fällt das Ding, weil die Versorgung tatsächlich weg ist, ist Schluss mit Lustig.

Warum das?
Netz ist weg, USV ist defekt oder Akkus leer, dann hilft eh nur ein Diesel-Aggregat.
Wir haben (noch) keine grünen Steckdosen, bei denen nach 20-30 Sekunden ein Diesel wieder Strom liefert.
Das wäre aber im Sinne der Blackout-Szenarien, wenn alle Atom- und Kohlekraftwerke abgeschaltet sind, eine Überlegung wert.
Es ist nicht viel Sonne da und es geht gerade kein Wind, da kommen die Stromnetz-Koordinatoren voll ins Schwitzen.
Hauptsache die Handies der Körnerfresser funktionieren, damit sie mit ihren Lastenrädern per GPS den nächsten Veganen Supermarkt finden.

Die Versorgung kommt wieder, wenn "von USV" das Ding wieder angestossen wurde.
Hmmm...
In der derzeitigen Schaltung kommt doch die Versorgung aller an der USV angeschlossenen Komponenten sofort wieder, sobald Netz anliegt.
Wenn die USV noch nicht genug aufgeladen ist, um den Schütz anzuziehen, werden halt alle Komponenten über Netz versorgt.
Problem ist, wenn das Netz "flattert". Das hatten wir hier auch schon mal.
45 Min. Netz weg, Netz für 30 Sek. da, dann wieder weg.

Server starten, kacken aber während Boot-Vorgangs wieder ab.
Da muss noch ein Schutz rein, damit die Server erst wieder starten, wenn die USV-Versorgung für einen kontrolliertes Herunterfahren gesichert ist
Glaub, da gibt es was von Eltaco.

Naja, der Abgang auf der Netzseite ist falsch eingezeichnet.
Stimmt, L statt N am rechten Umschalter gezeichnet, habe ich im Plan geändert.

@pylon
Mir sagt "25A Schütz nichts.
Das ist so ein{LINK] Teil.

@Tommy56
aber wenn eine USV einfach mal so spontan ausschaltet, gehört sie meiner Meinung nach ersetzt.

Eine Ursache sind die Kabel, die bei den USV mitgeliefert werden. Ein C19 Stecker an der USV und ein Schuko Stecker für 230V Netz passen halt nicht unbedingt zusammen.
Bei uns in DE können Stecker in einer Schuko Steckdose verdreht werden, in US oder UK geht das nicht. Dashalb kam es auch hier und da zum Ausfall einer USV. Der interne Bypass hat im Fehlerfall N durchgeschaltet, weil der Stecker für die Versorgung der USV verpolt am Netz angeschlossen war.
Diese Steckverbindung gibt es nur bei USV bis 3000VA. Darüber hinaus kann eine USV nur fest verkabelt werden.
Habe auch eine 5000VA im Einsatz, da ist nix mit Schuko-Stecker.
Das Teil erwartet einen Netzanschluss von 25A. Das geht nur fest verdrahtet oder eine Phase von einem CEE32 Stecker.

Wenn eine USV einfach mal so spontan ausschaltet, gehört sie meiner Meinung nach ersetzt.
Nein! Dann gehört die Ursache gesucht.

richtig
Manche Chefs sind zwar anderer Meinung, aber ein Ausfall von Technik muss ja irgendwo eine Ursache haben.
Neue USV für 4000€ angeschafft und das Teil funktioniert wieder nicht.
Ich entlasse sofort den völlig überforderten und unfähigen Mitarbeiter.
wenn der Fehler an der Haus-Installation lag,
keinerlei Entschuldigung seitens Controling

Es war ein Riesen-Schauspiel, die geeignete Phase für die 5000VA USV an 230V zu finden.
Kaffeemaschine an, Boiler im WC an, Spülmachine an, alle PC an, alle Beleuchtungen an.... alles an, was Strom verbraucht.
Dann mit einem Zangen-Amperemeter die am geringsten belastete Phase finden. An diese sollte der 25A LS für die USV.
Uiii, in den Serverraum gehen nur 1,5mm² Kabel. Da musste Presslufthammer-Bernhard auch noch ran und Platz für ein 5 x 4mm² Kabel in den Serverraum schaffen.
Das sind halt die Unterschiede zwischen unserem Job und "hamma do glei" vom "Rot-Weißen IT-Betreuer um die Ecke". Fritzbox hier hin, Laptop und Alexa haben WLan und die Welt ist in Ordnung.

Deine Annahme ist falsch!
Das "hier und da" ist schon ein Abbild Deiner Unwissenheit - mach mal das Teil auf. Du wirst erkennen, das - zugelassen für den EU-Markt - die Schaltungen IMMER zweipolig sind. Wenn für hier und da was anderes gebaut wird, wüsste ich gerne was hier und was da ist.

5000VA auf einem! Aussenleiter via Steckverbindung sind schlichtweg nicht zulässig.
Du darfst gerne eine Norm nennen, die eine C7/C19/C20 -Verbindung mit dieser Leistung zulässt.

Und irgendwie hast Du C19/C20 nicht verstanden!
Da ist NORM!bedingt weit vor 5000VA Schluß! Die Norm gibt darüber hinaus nicht vor, wo der Aussenleiter anliegt.

Also komm mal bitte wieder runter und schau mal Grundlagen.
Im Moment sehe ich keine Basis mit Dir über Anschlüsse > 3000VA oder was auch immer zu diskutieren.

Das ist "so ein Teil", ja. Sind die Dinger vollständig genormt? Ich denke eher nicht. Wie ist das Ansprechverhalten von so einem Teil? Der Amazon-Link sagt dazu nichts aus, weil das für die meisten Einsatzort nicht von Belang ist. Das ist nach meiner Meinung hier eben nicht der Fall.

Dann weiss ich endlich, wieso die Schweiz immer noch eine eigene Lösung fährt: Schuko scheint untauglich. Allerdings haben die echten Schukodosen einen Erdungsstift, der aus der Dose herausschaut und damit die Steckverbindung verdrehungssicher macht. Gibt es echt in Deutschland "Fachleute", die bei USVs keine solchen Dosen verbauen?
Und ja, im Zweifelsfall kann man dann ein Kabel ohne diesen Kontakt nicht einstecken, ist beim Schweizer System etwas geschickter gelöst, aber eigentlich genau so.

Wenn man davon ausgehen darf, dass bei der Montage Fachleute vorhanden waren, dann ist die Ursache die USV, die defekt ist.

Ja.
Du solltest Dich mit den gültigen Normen auseinandersetzen.
In DE gibt es solche Dosen (offiziell) nicht, weil es kein Schuko ist.
Der Einbau solcher entspricht nicht dem Stand der Technik.
Und nur um das festzuhalten:
Der Anschluss des Aussenleiters an die Dose ist nicht genormt.
Auch mit Stift nicht.

OK, ich gebe mich geschlagen, das Schuko-Konzept ist eigentlich in heutigen Systemen nicht mehr zu gebrauchen und sollte dringendst abgelöst werden. Mit ist klar, dass das bei der heutigen Verbreitung unrealistisch ist.

Doch.
Das Konzept ist nicht der Verpolungsschutz.
Schuko ist nur der vorauseilende PE. Nicht mehr und nicht weniger.

Das was Du vermutlich suchst wird in IEC-60309 abgebildet.
Ich hab sogar 2 USVen mit 32A 6h 1P Stecker.
Also glaube nicht, das sich da nichts findet.
Das einzige Problem sind die nicht Norm-konformen Campingverlängerungen - darum gilt eben auch hier: Wer etwas verbasteln will, verbastelt eben.

Ja, das Konzept beinhaltet den Verpolungsschutz eben nicht, das ist meiner Meinung nach der Grund, wieso es nicht mehr zeitgemäss ist. Die Vorstellung, dass eine Lampenfassung (E27) Strom führen kann, auch wenn der Schalter auf "Aus" ist, deckt sich nicht mit meiner Auffassung von passiver Sicherheit.

Aber die Diskussion weicht etwas von der ursprünglichen Fragestellung ab.

Genau darauf habe ich gewartet.
Ich hab es oben beschrieben:

Zuleitungen zu beweglichen Verbrauchern sind zweipolig zu trennen.
Schon immer.

Die ursprüngliche Fragestellung ist doch erledigt.
Eine 5KVA-USV ist, entgegen der Annahme, nicht mit einem Schukostecker ausgestattet.
So sie nicht verbastelt ist.

So, jetzt bin ich wieder runter gekommen.
War halt letzte Woche ein Mega - Stress, weil unsere "ach so schlauen Weiber" mit einem Wasserkocher im Pausenraum das halbe Büro lahmgelegt haben.

Der Bypass laut Schaltbild funktioniert.

Jetzt hatte ich noch die Idee, das "flackern" des Netzes nach einem längeren Ausfall zu eliminieren. Dafür habe ich mir ein Eltako MFZ12 ausgesucht. Hat jemand Erfahrung mit diesen Schaltern?
Im Modus AV zieht das Relais (bei Spannung an A1) erst nach Ablauf der eingestellten Zeit an. So weit, so gut. Was passiert, wenn B1 keine Spannung hat und gleichzeitig mit A1 nach einem Netzausfall "bestromt" wird? Läuft dann auch erst die eingestellte Zeit ab, bevor das Relais schaltet?
Soll ich mir auf Verdacht so ein Relais kommen lassen und dann hier berichten?

Und wegen 2-poligen Sicherungen für E27 Fassungen:
Ich schließe Lampen grundsätzlich so an, dass der Außenleiter unten in der Fassung liegt und nicht am Gewinde. Wenn der Hauselektriker nicht gerade besoffen war, sollte bei Schalterstellung "Licht aus" auch niemals Spannung an der Lampenfassung anliegen.
Hab' es aber auch schon anders erlebt. Deshalb habe ich immer den Duspol dabei :wink:

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