ich bin Musiker und überlege mittlerweile seit mehreren Jahren, wie ich meine Live-Sets besser spielen kann. Ich überlege schon lange, mir einen umfassenden MIDI-Controller zu bauen, da die Produkte auf dem Markt leider nicht perfekt auf mein Vorhaben passen.
Ich habe schon Erfahrung mit Elektronik gemacht, aber noch nie mit Arduino gearbeitet (ich gehe allerdings davon aus, dass ich mit genügend Zeit schon zurechtkommen werde).
Meine Frage ist aufgrund mangelnder Erfahrung allerdings, ob ein Projekt wie dieses überhaupt realisierbar ist, da ich wirklich einige Fader, Potentiometer & Druckschalter verbauen müsste:
Insgesamt würde ich mindestens 80 Potentiometer, mindestens 350 Druckschalter und 20 Fader benötigen. Dazu kommen außerdem noch LEDs, die die Druckschalter beleuchten, sowie einige kleine Displays (die Zahl hier kann variiert werden, je nachdem, wie stark es das Projekt verkomplizieren würde). Die Stromversorgung wird über ein Netzteil laufen, ich benötige also keinen mobil einsetzbaren Controller.
Ich habe bereits viel über das Thema gelesen und habe einen groben Bauplan im Kopf. Allerdings würde ich nur sehr ungern anfangen und in ein paar Monaten feststellen, dass mein Plan so nicht aufgeht. Könntet ihr mir eine Einschätzung geben, ob das so funktionieren könnte? Ich kann auch gern mehrere Arduinos verwenden, würde aber sämtliche Hardware in einem Gehäuse unterbringen wollen, um ein einigermaßen simpel aufzubauendes Setup zu haben.
(Die Komplexität des Projekts macht mir übrigens keine Sorgen, ich habe viel Zeit und habe bereits Projekte ähnlicher Größenordnung geplant und verwirklicht. Der Fokus meiner Frage liegt wirklich auf der technischen Umsetzbarkeit, da ich hier nicht viel Vorerfahrung habe)
Falls Interesse besteht, kann ich meinen Fortschritt sehr gern regelmäßig hier hochladen und euch auf dem Laufenden halten!
Vielen Dank schon einmal und euch noch ein schönes Wochenende
Jonas
Nehme dir ein Blatt Papier und beginne mit einem Blockdiagramm als Grundkonstruktion. Der nächste Schritt besteht darin, alle Arduino-kompatiblen Komponenten mit ihren physikalischen und elektrischen Schnittstelleneigenschaften zu identifizieren und in einer Tabelle festzuhalten. So erhälst du schnell einen nützlichen Systemüberblick.
Ich wünsche einen geschmeidigen Tag und viel Spass beim Programmieren in C++.
eine Frage: Wieviel Latenz ( Tastendruck bzw Änderung der Potyeinstellung bis zum Versenden des MIDI Komandos an den Sintisyser) darf das System haben?
Alles im Bereich von 10-15ms wäre wünschenswert, aber vermutlich nicht machbar oder? Ich denke bis 30ms sollte in Ordnung sein, da ich keine Noten einspielen, sondern nur Parameter (Equalizer, Effekte usw.) verändern will. Alles darüber hinaus könnte evtl als störend empfunden werden, würde die Funktion per se aber nicht beeinträchtigen (müsste man ausprobieren, variiert auch von Anwender zu Anwender)
Ja.
Die Geschwindigkeit von Midi liegt bei nur ca. 38000bd
Eine Note besteht aus 3 byte.
Von daher ist also nicht zu erwarten, das Du einen Flaschenhals in der Hardware hast.
Der Tipp mit unserem anderen Midiprojekt wurde Dir ja schon gegeben.
Auch wenn es zwischendurch so aussieht, als würden sich Timingprobleme ergeben, die klare Antwort ist: Nein.
Auch nicht bei 350 Tasten.
Die kannst Du gar nicht so schnell drücken, wie dei abgefragt und die Zustände ausgewertet wurden
Mein Rat: Teile Dein Projekt in Teilaufgaben auf und versuche, diese zu lösen. Dabei gibt es immer verschiedene Lösungswege. Niemand wird Dir mit Bestimmtheit sagen können, welcher der für Dich richtige ist. Du wirst selbst Erfahrungen sammeln und für Dich bewerten müssen, das kann Dir niemand abnehmen.
Außerdem solltest Du immer Überraschungen einplanen, denn die gibt es immer wieder. So mußte ich in dem anderen Thema lernen, daß das Beschreiben eines OLEDs über 100 ms dauert. Das liegt am recht gemütlichen I²C-Bus zum OLED, mit SPI ginge es schneller. Weiß man das, kann es in das Konzept mit einfließen.
Die vielen Bedienelemente werden sich über eine recht große Fläche verteilen, es wird daher nicht nur viel sondern auch lange Leitungen geben. In der Fläche verteilte Port-ICs und/oder µCs, beispielsweise verbunden mit RS485, könnten den Kabelbaum reduzieren.
Vielen Dank euch allen für die Tipps! Ich bin schon mitten in der Planung und habe angefangen, einzelne Probleme zu lösen Es wird bestimmt ein paar Monate dauern, bis ich etwas vorzeigbares zusammengeschraubt habe, aber ich kann gern zwischendurch mal ein Update geben, falls es euch interessiert!