Honigabfüllanlage selber bauen

Moin Moin,

ich bin seit mehreren Jahren Imker und habe in den letzten Jahren eine beträchtliche Zahl an Bienenvölker aufgebaut. Nun kommt auch viel Honig beim Ganzen herum, der geschleudert, gerührt und abgefüllt werden muss. Natürlich nimmt die Ernte am meisten Zeit ein, weswegen ich gerne versuchen möchte, an einigen Ecken Zeit zu sparen.
Meine Idee dafür wäre eine automatisierte Honigabfüllanlage. Jährlich über 1.000 Gläser mit zähflüssigem Honig abzufüllen, ist nicht immer leicht.

So sieht der Abfüllkübel aus, den ich weiterhin benutzen möchte, aber dann halt modifiziert.
Ich wäre dankbar über kreative Ideen, wie man dieses Projekt umsetzen könnte!

Hi

Wie kommt der Honig rein, wie wieder raus und wie werden die Gläser durchgewechselt?
Auch wirst Du 'Jemanden' brauchen, Der die Gläser zuschraubt.
Ob oder in welchem Bereich hier was lebensmittelecht sein muß, bin ich aber überfragt (wäre ja blöd, wenn Dir Deswegen was auf die Füße fällt).

MfG

Hallo,

unten an den Hahn ein Servo-Motor dran der über eine Hebel auf/zu macht.
Taster drücken
Hahn auf
wiegen
Hahn zu

sowas ?

Heinz

postmaster-ino:
Hi

Wie kommt der Honig rein, wie wieder raus und wie werden die Gläser durchgewechselt?
Auch wirst Du 'Jemanden' brauchen, Der die Gläser zuschraubt.
Ob oder in welchem Bereich hier was lebensmittelecht sein muß, bin ich aber überfragt (wäre ja blöd, wenn Dir Deswegen was auf die Füße fällt).

MfG

Super Gedanken, danke. Natürlich wird es kein automatisierter Prozess, wo ich gar nicht mehr gefragt bin. Der Honig wird oben eingefüllt und kommt durch den Quetschhahn wieder heraus. Das Zudrehen der Gläser werde ich weiterhin übernehmen, nur ist es manchmal sehr nervenaufreibend, einen ganzen Tag grammgenau Gläser abzufüllen. Grammgenau ist zwar ein wenig übertrieben, aber es darf nicht zu wenig drinnen sein (verständlich), aber genauso wenig darf zu viel im Glas sein (wegen des Wettbewerbs).
Mich soll nur eine Maschine unterstützen, sodass ich auch mal in Ruhe weggehen kann oder mich in der Zeit mit dem Etikettieren o.ä. Dingen beschäftigen kann.

axeon:
Natürlich wird es kein automatisierter Prozess, wo ich gar nicht mehr gefragt bin. Der Honig wird oben eingefüllt und kommt durch den Quetschhahn wieder heraus. Das Zudrehen der Gläser werde ich weiterhin übernehmen, nur ist es manchmal sehr nervenaufreibend, einen ganzen Tag grammgenau Gläser abzufüllen.

Das bekommen wir hin. Rentner hat da in groben Zügen schon eine gute Lösung skizziert. Du brauchst neben dem Arduino (Uno oder Nano) einen (kräftigen) Servo und eine Waage/Wägezelle. Dazu vielleicht noch einen Display und Knöpfe. Dann braucht es nur noch ein Programm, welches den Servo sinnvoll ansteuert. Der könnte bei Bestätigen des leeren Glases erstmal ordentlich aufmachen, während das Glas sich langsam füllt sollte der Honig dann immer langsamer fließen (Servo macht etwas zu), bis bei rund 250g abgeschaltet wird. Es fließen dann vielleicht noch ein paar Gramm nach.
Zuverlässigkeit sollte groß geschrieben werden, genauso eine Notabschaltung, wenn die Waage unplausible Werte misst. Sonst hast du vielleicht irgendwann Honig an den Fußzehen.

axeon:
Natürlich wird es kein automatisierter Prozess, wo ich gar nicht mehr gefragt bin.

Wie stark schwankt denn das Gewicht der leeren Gläser?
Muss man jedes Mal neu Tara messen oder kann man das fest eingeben für jede Glassorte (oder gibt es nur eine)?

Gruß Tommy

Ich würde da ja auf eine Kolbendosierpumpe setzen.

Das mit dem Servo und Quetschhahn, befürchte ich, das wird keiner.

combie:
Ich würde da ja auf eine Kolbendosierpumpe setzen.

Das mit dem Servo und Quetschhahn, befürchte ich, das wird keiner.

wie ich das sehe ist der Hahn schon an dem Behälter dran. (siehe Bild) der wird jetz mit der Hand betätigt. Mittels einer Schubstange könnte man den öffne und schiessen mir einem Servo. Muss man sich mal genau ansehen was da an Weg nötig ist und die Kräfte bestimmen (Drehoment )

Warum soll das nicht gehen , macht er doch jetzt auch so , mit der Hand. Hahn auf, bei 200g kleine Stellung, bei 240 zu, 10 gr laufen nach. :wink:

Unterschiedliche Startgewichte sind doch auch kein Problem. Bei Start Taster erfolgt eine Messung = Tara dann gehts los.

Nachtrag

ESP W-Lan Sollwert Eingabe mit dem Handy ? Dann kann man auch mit dem Handy starten wenn man will. Möglichkeite gibt´s viele.

Heinz

Rentner:
Unterschiedliche Startgewichte sind doch auch kein Problem. Bei Start Taster erfolgt eine Messung = Tara dann gehts los.

Ich habe das auch nicht als Problem gesehen. Wenn es aber eine feste Glasgröße mit ziemlich konstantem Gewicht gibt, kann man sich den Schritt sparen --> KISS-Prinzip

Gruß Tommy

Rentner:
Hallo,

unten an den Hahn ein Servo-Motor dran der über eine Hebel auf/zu macht.
Taster drücken
Hahn auf
wiegen
Hahn zu

sowas ?

Heinz

Habe ich auch schon gedacht, dass es die einfachste Methode wäre, aber wie schaut es aus mit der Genauigkeit? Honig läuft langsam und daher würde ja erst beim Anzeigen von 250/500g auf der Waage der Quetschhahn geschlossen werden. Dabei fließt aber ja Honig noch nach.
Und wie schon zuvor gefragt wurde: Wie schaut es bezüglich lebensmittelecht aus?
Danke für die Idee!

Der Nachlauf dürfte ziemlich konstant sein, den kannst Du abziehen.
Wenn die Technik nur an dem hahn angreift, den Du auch mit der Hand bedienst, hat das doch keine lebensmittelechte Relevanz.

Gruß Tommy

Tommy56:
Wie stark schwankt denn das Gewicht der leeren Gläser?
Muss man jedes Mal neu Tara messen oder kann man das fest eingeben für jede Glassorte (oder gibt es nur eine)?

Gruß Tommy

Guter Einwand. Ich denke nicht, dass sich das Gewicht bei den Gläsern ändert. Ich werde ausschließlich DIB-Gläser verwenden.

Ok, dann kann man die einmal einmessen und dann als Konstante im Programm verwenden.

Gruß Tommy

Du kannst ja auch eine Rutsche für die leeren Gläser und ein Transportband um die vollen Gläser auf ein Brett/Tisch schiebt. So kannst Du eine gewisse Automatisation bekommen.
Grüße Uwe

combie:
Ich würde da ja auf eine Kolbendosierpumpe setzen.

Das mit dem Servo und Quetschhahn, befürchte ich, das wird keiner.

Sehr teuer, denkst du nicht auch?

axeon:
Habe ich auch schon gedacht, dass es die einfachste Methode wäre, aber wie schaut es aus mit der Genauigkeit? Honig läuft langsam und daher würde ja erst beim Anzeigen von 250/500g auf der Waage der Quetschhahn geschlossen werden. Dabei fließt aber ja Honig noch nach.
Und wie schon zuvor gefragt wurde: Wie schaut es bezüglich lebensmittelecht aus?
Danke für die Idee!

Hallo,

wie machst Du das denn jetzt. Du machst den Hahn auf, und bei 200 etwas zu das nur noch wenig kommt. bei 240 machst Du dann ganz zu , dann laufen noch 10 gr nach , oder was auch immer. Das was da nachläuft ist doch abhängig von der Viskosität ( Temperatur ) . Zu wenig ist doch nicht schlimm, dann kann man den Hahn ja nach 30s immer noch mal kurz etwas öffnen, solange nicht zu viel drinn ist. :wink:

Heinz

axeon:
Sehr teuer, denkst du nicht auch?

Möglich!

Aber ich werde das ganz entspannt hier beobachten!

axeon:
Honig läuft langsam und daher würde ja erst beim Anzeigen von 250/500g auf der Waage der Quetschhahn geschlossen werden.

Nur wenn du es so programmierst.

Die 250g hatte ich glaube ich eingebracht. Ist aber Quatsch. Hab nachgeschaut: die Gläser fassen 500g, die du verwendest, oder? Jedenfalls tun das die vom Imker meines Vertrauens.

axeon:
Und wie schon zuvor gefragt wurde: Wie schaut es bezüglich lebensmittelecht aus?
Danke für die Idee!

Wurde ja schon gesagt. Ist eigentlich nur ein Problem bei Verwendung einer Pumpe, was auch neben dem Kostenfaktor der größte Nachteil (bzw. Schwierigkeit) einer solchen ist.

combie:
Ich würde da ja auf eine Kolbendosierpumpe setzen.

axeon:
Sehr teuer, denkst du nicht auch?

Und die Kolbenpumpe muß dauernd geputzt werden.
Grüße Uwe

Hmm...
Was meinst du, was geputzt werden muss, wenn beim Quetschhahn was daneben geht, in dem Automaten.

Als mittlerweile ehemaliger Imker, habe ich schon ein paar Tonnen Honig mit Hand/Quetschhahn abgefüllt.

Alle mir bekannten automatischen, kleine und große, Abfüllanlagen, arbeiten mit Dosierpumpen. So wie sie für Marmelade, Senf usw. ebenso eingesetzt werden. Mit Schwerkraft und Zeit, bekommt man das Viskositätsproblem nicht gelöst. Das kann ich nicht garantieren, aber bei den großen Viskositätsunterschieden des Honigs, erwarte ich das.

Das menschliche Gehirn adaptiert auf diese Unterschiede recht schnell.
Es bemerkt auch jede Störung/Sauerei sofort.
Darum ist die Handbedienung relativ einfach. Fürchterlich langweilig, aber einfach.
Dabei kommt eins der besten (biologischen) Rechensysteme, mit einem breiten Sensorspektrum zum Einsatz: Der Erkenntnisapparat!

Ich sehe es so:
Ich halte es für ein ungelöstes/unlösbares Problem die menschliche Intelligenz/Sensorik mit einer Arduinoschaltung nachzubauen.

Eine Kolbenpumpe mit fixem Volumen ist "eichfähig", oder besser über den Hub "kalibrierbar".
Sie ist (recht) unabhängig von spezifischem Gewicht,Temperatur, Schwerkraft und Viskosität.

Der Bau einer solchen Pumpe ist technisch (recht) einfach zu beherrschen.
Lebensmittel taugliche Materialien gibt es.

Die Lebensmittelindustrie kennt kein besseres Verfahren, für solcherart Medien.
Zumindest ist mir keins bekannt.
Und würde es was besseres geben, hätten sie es schon lange im Einsatz.

In meiner Nachbarschaft findet sich ein Betrieb, welcher u.A. Abfüllanlagen baut. Das wäre mein Ziel, die Leute da aushorchen, denn ein paar Jahrzehnte Erfahrung sind durch nichts zu ersetzen. Auch sind sie in der Lage das Material zu beschaffen, wenn es nicht sogar als Ersatzteil, oder Testobjekt, da schon rumliegt.


Aber, wie auch immer, ich schaue mir die Entwicklung hier an und freue mich mit, wenn es denn doch so wie gewollt klappt.