Ich denke, ich muss etwas aufrüsten, und mir ein Oszilloskop zulegen (vielleicht gefolgt von einem LA). Nach einiger Recherche bin ich auf das "Voltcraft DSO-3062C" gestoßen. Es ist baugleich mit dem Hantek DSO5062BM, welches wiederrum per SW-Hack zum 200 MHz Hantek "aufgerüstet" werden kann. Es bietet 1GSa/s bei 2 Kanälen, und kostet aktuell um die EUR 200,-
Betreiben möchte ich es mit sigrok unter Linux
Meint ihr, dass das Gerät brauchbar ist? Falls nein, welche guten Alternativen gäbe es im gleichen Preissegment?
Selbstredend ist das Ding brauchbar, warum denn nicht? Weißt Du denn schon, was Du damit machen willst?
Aber es gilt auch immer: you get what you pay for.
Ja klar. Genau genommen brauche ich so ein Ding seit ca. 40 Jahren (u.A. auch für mein Motorrad, welches mehr MC enthält als das Lager von Conrad).
Aktuell beschäftige ich mich mit dem L6470 Stepper Driver, und stecke fest, weil ich die erforderlichen Motor-Parameter nicht ermitteln kann.
Das Angebot, welches bis gestern vor lag, ist übrigens abverkauft. Es war ein polnischer Ebay Shop im UK. EUR 199,-. "But, we are desperately sorry..." gnampf
Frag Dich, was Du damit machen möchtest. Das legt zumindest mal Bandbreite, Anzahl Kanäle und groben Funktionsumfang fest.
Gedankenhilfen:
Nur Signale bis kleinen MHz Bereich live anschauen > günstiges altes analoges reicht
Handlich, klein, mobil > vielleicht Handheldgerät mit Akkubetrieb
Hohe Genauigkeit (Amplitudenmessung, Zeitmessung) > Budget von 200 EUR wird nicht reichen
Ich habe ein altes 20 MHz Hameg hier, das tut's für 90% MEINER Aufgaben vollauf.
Habe mir aber trotzdem ein gebrauchtes Tektronix angeschafft (60 MHz), weil es speichern und direkt messen kann. Das war MIR bei der Anschaffung wichtig. Bin eh ein Freund von Tektronix, das Bedienkonzept ist so simpel, man braucht kein Manual. Ist aber alles Gewohnheit.
Super-Teil-das-alles-prima-kann gibt's nicht für 200 EUR.
Ich habe mir vor einiger Zeit das Hantek DSO5072P geholt. Das ist genauso gut und dürfte inzwischen auch für gute 200,- Euro zu kriegen sein. Ich bin zufrieden damit. 70Mhz ist weit mehr als ich brauche.
Franz
Hier habe ich es für knapp über 200,- Euro gefunden.
Wenn Du bislang kein Oszi hattest und wenig ausgeben möchtest: Nimm etwas Gebrauchtes. Die Frequenzen, mit denen Du üblicherweise zu tun hast, wenn Du mit Arduino bastelst, liegen im kHz-Bereich. Mit MHz hatte ich noch nie zu tun. Wenn Du in ein paar Monaten weißt, worauf es ankommt, guckst Du noch einmal nach etwas Neuem.
gregorss:
Die Frequenzen, mit denen Du üblicherweise zu tun hast, wenn Du mit Arduino bastelst, liegen im kHz-Bereich. Mit MHz hatte ich noch nie zu tun.
Hier muss man aber aufpassen: Wir haben es in der Digitaltechnik in der Regel mit Rechtecksignalen zu tun. Um die ordentlich darzustellen, und auch die Flanken untersuchen zu können, muss die Bandbreite des Oszi wesentlich höher sein, als die Frequenz/Wiederholrate.
Da ist dann oft die Anstiegszeit als Parameter wichtiger als die Grenzfrequenz ( wobei das natürlich sehr eng zusammenhängt ).
Und bei Frequenzen im MHz Bereich ist man auch sehr schnell, wenn man z.B. SPI-Signale untersucht.
Zwei Kanäle dürften reichen. Da ich mehr und mehr in den ESP32 vordringe, sollte es mit dessen Frequenzen klar kommen. Das Hantek DSO5072P liest sich gut, zumal man wohl auch dieses per Hack aufrüsten kann. Danke für den Hinweis. Es scheint aber noch nicht von sigrok unterstützt zu werden.
Am liebsten wäre mir ein portables USB Modul im Leistungsbereich eines DSO5072P - aber genau diese stehen noch auf der ToDo List von sigrok
Für den Augenblick würde mir eine gebrauchte Kiste im untersten Spektrum reichen (Motorparameter ermitteln). Ich scheue aber die doppelte Lernkurve bei späterem Ersatz. Zumal mich EUR 200,- derzeit nicht zur Armenspeisung zwingen...
MicroBahner:
Und bei Frequenzen im MHz Bereich ist man auch sehr schnell, wenn man z.B. SPI-Signale untersucht.
Es ist halt ein bisschen wie die Frage, ob man eher Strichzeichnungen oder Fotos drucken möchte, wenn man sich einen Drucker zulegt. Deshalb meine ich, dass es für den Einstieg etwas eher einfaches Gebrauchtes sein kann. Wenn man dann weiß, was damit macht und evtl. häufig vermisst, legt man sich etwas geiles Neues zu.
Mit Flankenzeug hatte ich bislang halt nie zu tun, mit SPI ebenso. Dafür aber z. B. mit modulierten IR-Signalen. 38 kHz sind auch für ein analoges Gerät aus den 80ern kein Problem.
Demokrit:
Und ja, SPI ist ein Thema. Gerade beim L6470
Wobei für sowas oft ein LA wesentlich nützlicher ist, da die vielfach auch die Inhalte interpretieren können. Da gibt's tatsächlich seehr günstige Varianten. Sowas kann man sich einfach mal zulegen. Ist für den Preis erstaunlich leistungsfähig und einfach zu handhaben. Obwohl ich im Schub noch einen 100MHz LA liegen habe, der mehr als das 20-fache gekostet hat, nutze ich bei Untersuchungen am Arduino meist dieses billig-Ding.