Leon333:
Dennoch wüsste ich gerne, was an dem Netzteil kaputt gegangen ist und warum und ob ich das Bauteil einfach ersetzen kann, um das Netzteil zu reanimieren.
Netzteile vom Typ "Schaltnetzteil" werden heutezutage als typische Verschleißteile konstruiert, die insbesondere im Dauerbetrieb gerne kaputtgehen, d.h. es hängt von der Anzahl der Betriebsstunden unter Last ab, der entnommenen Last selbst, sowie von der Konstruktion und von statistischen Zufälligkeiten bis der Defekt auftritt.
5V Netzteile kleinerer Leistung sind vollkommen handelsüblich. Und daher kannst Du ein 5V/1A Netzteil jederzeit problemlos durch ein 5V/(1+x)A Netzteil ersetzen, d.h. das neue Netzteil muß mindestens dieselbe maximale Stromstärke liefern können wie das alte.
Das Hauptproblem sind dabei oft die verbauten Kondensatoren, die durch "Austrocknung" ihre elektrischen Werte verändern, dann nicht mehr wie vorgesehen funktionieren, und dann Folgefehler entstehen können.
Insbesondere "Elektrolytkondensatoren" neigen zur Austrocknung des Elektrolyten, und zwar um so mehr:
- je höher die Betriebstemperatur ist und
- je näher die tatsächliche Betriebsspannung an der maximalen Betriebsspannung liegt.
Hersteller, die etwas für die Langlebigkeit ihrer Produkte tun wollten, könnten also vom Prinzip her in einer Schaltung, die mit 5V arbeitet, Kondensatoren mit einer maximalen Spannungsfestigkeit von 10V verbauen. Oder solche mit max. 25V. Statistisch gesehen würden dann die Kondensatoren mit 25V Nennspannung in derselben 5V Schaltung länger halten als die die mit 10V Nennspannung.
Aber das würde bei der Herstellung natürlich mehr kosten: 25V Kondensatoren sind bei gleicher Kapazität teurer als 10V Kondensatoren. Aber da die Hersteller in starkem Preiswettkampf stehen, wird natürlich vielfach im Zweifelsfall das billigste verbaut. Insbesondere bei sogenannten "LowCost" Produkten.
Aber solange dir nur ein schlappes 5V Netzteil wegen zu billiger Elkos abraucht und dabei nicht anfängt zu brennen, ist das halb so wild: Netzteile sind wie gesagt Verschleißteile, dann kaufst Du eben ein neues und hängst das dran. Ängerlicher wäre es bei Elkos auf dem Mainboard eines PCs, wenn die den Geist aufgeben und das PC-Mainboard mit in den Orkus reißen. Oder wenn die Kondensatoren so mit einem großen Peng den Geist aufgeben, dass Dir die Bude abfackelt.
Reparieren kannst Du nachträglich normalerweise nichts: Wenn der Netzteilhersteller saubere Arbeit geleistet hat, die das Netzteil entweder so fest verschweißt oder mit nicht herausdrehbaren Spezialschrauben verschraubt, dass Du es gar nicht aufbekommst, ohne das Gehäuse zu zerstören. Bei solchen Billigteilen lohnt sich das auch kaum.
Leon333:
Ich werde jetzt ein 2A Netzteil nehmen.
Das ist im Prinzip genau die richtige Maßnahme, um ein 1A Netzteil zu ersetzen: Eines mit einer höheren Stromabgabe als Ersatz verwenden. Zwar wird auch das stärkere Netzteil vermutlich dieselben billigen Kondensatoren und andere Billigbauteile enthalten, aber wenn nur ein geringerer Prozentsatz des Nennstroms entnommen wird als das Netzteil maximal liefern kann, bleibt wenigstens die Betriebstemperatur im Gehäuse des Netzteils niedriger. Und die Betriebstemperatur der Bauteile spielt eine ganz entscheidende Rolle dabei, wie lange diese Bauteile ihre laut Datenblatt vorgesehenen elektrischen Werte beibehalten.
Und im Zweifelsfall und falls möglich: Netzteile nicht ständig unter Last laufen lassen.