Netzteil kaputt? Reparatur möglich?

Hallo,

ich habe einen HDMI-Splitter, den ich dauerhaft betreiben muss.
Dieser hat (eingeschwungen) eine Stromaufnahme von 0,32A bei 5V.

Ich habe jetzt ein kleines Netzteil daran angeschlossen und nach ca. 30min ging am TV das Bild aus und kam dann wieder.
Grund für das kurzzeitige verschwinden des Bildes ist, dass das Netzteil wohl kaputt gegangen ist.
Dieses war bei einen USB-Hub dabei und liefert laut Beschriftung eine Leisung von 5W, also 1000mA bei 5V. (Taife AC-DC Adapter Model: TF-1905)

Mein AV-Receiver hat anscheinend genug Reserven um den Splitter über das HDMI-Kabel mit Strom zu versorgen. Das ist allerdings auf Dauer nicht gesund.

Ich werde jetzt ein 2A Netzteil nehmen.

Dennoch wüsste ich gerne, was an dem Netzteil kaputt gegangen ist und warum und ob ich das Bauteil einfach ersetzen kann, um das Netzteil zu reanimieren.

Dazu habe ich hier jeweils ein Bild von der Ober- und Unterseite des Netzteilinneren angehangen.
Die Seite wo die blaue und "orangene" Leitung reinkommen ist die Netzseite (Eingang).
Schwarz und grün ist die Gleichstrom 5V Ausgangsseite.

Die rote LED leuchtet nicht.
Die 3 Elkos sehen optisch in Ordnung aus (kein auswölben oder so).

Auf dem Transistor (das halbrunde Bauteil) steht "13001 S 6D".
Dazu konnte ich jetzt allerdings leider kein Datenblatt finden.
Ich glaube aber, dass das der "Schuldige" ist. Es sind immer die komplexeren Bauteile die kaputt gehen ;-D

Vielleicht kann mir jemand sagen, was da (generell) die Schwachstelle ist bzw. wie ich das defekte Bauteil ausfindig machen kann.

Ich danke euch!

EDIT: Das Datenblatt könnte wohl dieses hier sein Link

hi,

nur aus interesse:

warum willst Du so'n 0815-teil reparieren? die dinger bleiben doch immer wieder mal über und liegen dann herum.

gruß stefan

Also für mich sieht das Teil aus wie ein völlig ungeregeltes primär getaktetes Netzteil. An das Ding würde ich maximal eine Glühlampe anschließen, aber nix was irgendwie elektronisch ETWAS anspruchsvoll ist.

Wenn so was bei einem HUB dabei ist kann die Regelung eigentlich nur im HUB sein, und so einen hab ich auch noch nicht gesehen.

Mein persönliches Fazit: sei froh dass das Ding hin ist, nix mit in den Abgrund gerissen hat und nimm ein vernünftiges Netzteil.

Leon333:
Dennoch wüsste ich gerne, was an dem Netzteil kaputt gegangen ist und warum und ob ich das Bauteil einfach ersetzen kann, um das Netzteil zu reanimieren.

Netzteile vom Typ "Schaltnetzteil" werden heutezutage als typische Verschleißteile konstruiert, die insbesondere im Dauerbetrieb gerne kaputtgehen, d.h. es hängt von der Anzahl der Betriebsstunden unter Last ab, der entnommenen Last selbst, sowie von der Konstruktion und von statistischen Zufälligkeiten bis der Defekt auftritt.

5V Netzteile kleinerer Leistung sind vollkommen handelsüblich. Und daher kannst Du ein 5V/1A Netzteil jederzeit problemlos durch ein 5V/(1+x)A Netzteil ersetzen, d.h. das neue Netzteil muß mindestens dieselbe maximale Stromstärke liefern können wie das alte.

Das Hauptproblem sind dabei oft die verbauten Kondensatoren, die durch "Austrocknung" ihre elektrischen Werte verändern, dann nicht mehr wie vorgesehen funktionieren, und dann Folgefehler entstehen können.

Insbesondere "Elektrolytkondensatoren" neigen zur Austrocknung des Elektrolyten, und zwar um so mehr:

  • je höher die Betriebstemperatur ist und
  • je näher die tatsächliche Betriebsspannung an der maximalen Betriebsspannung liegt.

Hersteller, die etwas für die Langlebigkeit ihrer Produkte tun wollten, könnten also vom Prinzip her in einer Schaltung, die mit 5V arbeitet, Kondensatoren mit einer maximalen Spannungsfestigkeit von 10V verbauen. Oder solche mit max. 25V. Statistisch gesehen würden dann die Kondensatoren mit 25V Nennspannung in derselben 5V Schaltung länger halten als die die mit 10V Nennspannung.

Aber das würde bei der Herstellung natürlich mehr kosten: 25V Kondensatoren sind bei gleicher Kapazität teurer als 10V Kondensatoren. Aber da die Hersteller in starkem Preiswettkampf stehen, wird natürlich vielfach im Zweifelsfall das billigste verbaut. Insbesondere bei sogenannten "LowCost" Produkten.

Aber solange dir nur ein schlappes 5V Netzteil wegen zu billiger Elkos abraucht und dabei nicht anfängt zu brennen, ist das halb so wild: Netzteile sind wie gesagt Verschleißteile, dann kaufst Du eben ein neues und hängst das dran. Ängerlicher wäre es bei Elkos auf dem Mainboard eines PCs, wenn die den Geist aufgeben und das PC-Mainboard mit in den Orkus reißen. Oder wenn die Kondensatoren so mit einem großen Peng den Geist aufgeben, dass Dir die Bude abfackelt.

Reparieren kannst Du nachträglich normalerweise nichts: Wenn der Netzteilhersteller saubere Arbeit geleistet hat, die das Netzteil entweder so fest verschweißt oder mit nicht herausdrehbaren Spezialschrauben verschraubt, dass Du es gar nicht aufbekommst, ohne das Gehäuse zu zerstören. Bei solchen Billigteilen lohnt sich das auch kaum.

Leon333:
Ich werde jetzt ein 2A Netzteil nehmen.

Das ist im Prinzip genau die richtige Maßnahme, um ein 1A Netzteil zu ersetzen: Eines mit einer höheren Stromabgabe als Ersatz verwenden. Zwar wird auch das stärkere Netzteil vermutlich dieselben billigen Kondensatoren und andere Billigbauteile enthalten, aber wenn nur ein geringerer Prozentsatz des Nennstroms entnommen wird als das Netzteil maximal liefern kann, bleibt wenigstens die Betriebstemperatur im Gehäuse des Netzteils niedriger. Und die Betriebstemperatur der Bauteile spielt eine ganz entscheidende Rolle dabei, wie lange diese Bauteile ihre laut Datenblatt vorgesehenen elektrischen Werte beibehalten.

Und im Zweifelsfall und falls möglich: Netzteile nicht ständig unter Last laufen lassen.

Also die Elkos haben mindestens 25V.
Sie sind also nicht ganz so knapp bemessen.

Die Antwort von Klaus hat mich allerdings etwas nachdenklich gemacht.
Wie erkenne ich denn ein geregeltes Netzteil? Optokoppler?
Ich kann mir kaum vorstellen, das ein kleines Netzteil überhaupt geregelt ist.
Ich werde über das Wochenende mal alle kleinen Netzteile dich ich habe öffnen, nach schauen und ggf. Mal Bilder hochladen.

Leon333:
Wie erkenne ich denn ein geregeltes Netzteil? Optokoppler?
Ich kann mir kaum vorstellen, das ein kleines Netzteil überhaupt geregelt ist.

Ob ein Netzteil stabilisiert ist oder nicht, erkennst Du beim Messen der Ausgangsspannung am unbelasteten Netzteil (also ohne dass eine Last angeschlossen ist):

Stabilisiertes (geregeltes) Netzteil: hat bei 5V Nennspannung am Ausgang 5V (+/-0.5V).
Unstabilisiertes (ungeregeltes) Netzteil: hat bei 5V Nennspannung am Ausgang viel mehr als 5V (z.B. 7,5V).

So wie das Teil aussieht, hätte ich Bedenken, ob das Teil überhaupt deutschen Vorschriften genügt. Was für Prüfzeichen und Symbolde waren denn auf dem Gehäuse erkennbar?
VDE-Zeichen?
Schutzisolierungszeichen?
GS-Zeichen?
CE-Zeichen?
Andere?

Hallo,

die Platine in Post No. 1 ist eigentlich ein typisches China USB Ladegerät - nur halt statt mit Buchse ein angelötetes Kabel. Gibt es in dieser Qualität beim freundlichen Chinesen fix und fertig um weniger als 1 Euro - incl. Versand :wink:

Reparieren lohnt kaum, geeignete Ersatztransistoren kosten hierzulande mindestens genau so viel wie das ganze Ladegerät...

Eine mögliche Quelle für solche Transen sind ausgediente Energiesparlamen (die Dinger mit Mini-Leuchtstofflampe, nicht: LED, die haben andere Schatungstechnik). Aber vorsichtig wegen dem Hg im Rohr und auch gut nachmessen - nicht selten sind auch hier justament die Transistoren gebrutzelt und keineswegs das eigentliche Leuchtrohr verbraucht...

Die Regelung der Spannung erfolgt in diesen Teilen über eine extra Wicklung am Trafo die auf die Pri Seite zurückgeht und dort in einer sehr einfachen Schaltung mit Z-Diode auf den Schalttransistor einwirkt.

Interessant ist auch der linke Lader in meinem Foto. Das Bauteil das nach Optokoppler aussieht ist weder vollständig angeschlossen (siehe Platinenseite) noch noch hat es irgend eine Funktion (= offensichtlich leeres IC Gehäuse). Möglicherweise will hier der "Platinenchinese" den "Gerätechinesen" linken wenn ich davon ausgehe dass der typische User das Teil nie öffnet und selbst wenn keine Ahnung von Optokopplern hat :grin: :grin:

Edit: Was in diesen Teilen komplett fehlt ist jede Form einer Funkentstörung. Daher sind die Teile auch ein prima Störsender - also nicht wundern wenn im ganzen Haus auf einmal der Radioempfang verbrummt ist...