Arduino gegrillt

Hallo zusammen,

ich poste mein Erlebnis von eben mal, weil ich schlicht wissen will, was ich falsch gemacht habe...

Habe an einen Arduino Mega 2560 (Original, keine Kopie) mit Ethernet Shield, an dem über Breadboards noch ein paar Dinge (RTC, LCD 4x20, 2 DS1820 Temperatursensoren, Piezo Beeper) angeschlossen waren, ein 12V Netzteil angeschlossen. Und zwar im laufenden Betrieb, der Arduino hing schon per USB am PC.

Nach wenigen Sekunden stank es und ich habe auch kurz ein wenig Rauch gesehen. Netzteil getrennt, aber da war der Schaden schon da. Arduino ist auf jeden Fall hin, zumindest der USB/Serial Chip, eventuell auch mehr, weil das Ding auch ohne USB Anschluss an den PC mal startet und mal nicht, zumindest laut Ping auf die IP. Power leuchtet, L leuchtet mal gelb/orange, mal nicht, mal blinkt es. Auch der Ethernet Shield macht mal so mal so, aber das kann natürlich auch am Arduino selbst liegen. Die Temperatursensoren waren auch ziemlich warm direkt nach dem Vorfall. Ergo: Arduino defekt, da lege ich mich mal fest, eventuell noch andere Komponenten.

Gut, was hab ich nun falsch gemacht? Das Netzteil bringt 12.2V, vorher mit dem Multimeter gemessen. Nachher auch nochmal. Gepolt ist es "normal", passt also. Laut Arduino Webseite verträgt der Arduino bis 12V problemlos, und auch mal bis 20V, wobei das vermutlich eher ungeplante Spitzen sind. Parallel kann man Netzteil und USB wohl auch anschließen.

Das 12V Netzteil kam zum Einsatz, weil ich die 12V für eine PWM-DA Komponente (CCTools Nützliches für C-Control I & II - PWM-DA Adapter 0-5V & 0-10V) brauche, hiermit will ich nen Elektronisches Vorschaltegerät mit 1-10V dimmen.

Gut, nun alles neu bestellt, brauche für mein Projekt, sobald sich das Livesystem im Einsatz befindet, eine Entwicklungsumgebung. Dazu ein 9V Netzteil (mit 1000mA) und ein XL6009 Step Up Modul um von 9 auf 12V zu kommen, die die PWM-DA Komponente braucht.

Also, was ist/war mein Fehler? Würde mich freuen, wenn Ihr mir auf die Sprünge helfen könntet. Bevor ich weitere Komponenten bricke...

Danke und Grüße
Roi

Du wirst den Linearregler wohl gegrillt haben. Der verkraftet die 12,2V nur sehr sehr sehr kurze Zeit. Der muss aus diesen 12,2V eben die 5V für alles am Arduino angeschlossene liefern (was bei dir nicht wenig ist), hat aber für die dabei entstehende Verlustleistung keinen Kühlkörper.

So wie sich das liest, vermute ich, hat u.a. der OnBoard-Regler den Geist aufgegeben.
Wenn die DS18B20 heiß geworden sind, habe die vermutlich auch zu viel Spannung abbekommen.

12 Volt ist bei den ganzen Modulen zu viel für den Regler, der schafft die Verlustleistung nicht.

Für zukünftige Projekte würde ich ein 12 Volt Netzteil nehmen und einen StepDown-Regler auf 5 Volt und damit alle 5Volt-Module betreiben.

Finnlay:
Du wirst den Linearregler wohl gegrillt haben. Der verkraftet die 12,2V nur sehr sehr sehr kurze Zeit. Der muss aus diesen 12,2V eben die 5V für alles am Arduino angeschlossene liefern (was bei dir nicht wenig ist), hat aber für die dabei entstehende Verlustleistung keinen Kühlkörper.

Danke für Deine Antwort!

Ätzend, dh mein Fehler war, dass ich dort einiges angeschlossen habe und das alles sozusagen durch den Linearregler lief und diesen dann gegrillt hat? Ohne wäre es (länger) gut gegangen?

Frage mich halt, was das dann auf der Webseite unter den Specs soll. Da steht, dass 12V i.O. ist - und hey, die meisten Leute schließen ja Sachen dran an. Ist ja nicht so, dass die typische Anwendung ohne Peripherie ist. Das ist also meiner Ansicht nach Augenwischerei. :frowning:

Um es zukünftig besser zu machen wäre das 9V Netzteil ok? Oder ist das auch schon zu viel mit der beschriebenen Peripherie? Und/oder besser noch so ein YwRobot Power MB V2 Board nehmen und die Peripherie über diesen (der auch direkt an dem 9V Netzteil hängt) mit 5V/3.3V versorgen?

Viele Grüße
Roi

RoiDanton:
Das 12V Netzteil kam zum Einsatz, weil ich die 12V für eine PWM-DA Komponente (CCTools Nützliches für C-Control I & II - PWM-DA Adapter 0-5V & 0-10V) brauche, hiermit will ich nen Elektronisches Vorschaltegerät mit 1-10V dimmen.

Dann würde ich eher einen StepDown von den 12V auf die 9V (besser 7,5V) für den Arduino nehmen, wenn die 12V belastbarer sein sollen.

Gruß Tommy

RoiDanton:
.....
Frage mich halt, was das dann auf der Webseite unter den Specs soll. Da steht, dass 12V i.O. ist - und hey, die meisten Leute schließen ja Sachen dran an. Ist ja nicht so, dass die typische Anwendung ohne Peripherie ist. Das ist also meiner Ansicht nach Augenwischerei. :frowning:
.....

Naja....das Datenblatt kann ja nur eine Aussage über den Arduino selbst treffen, nicht über das was du alles anschließen willst.

HotSystems:
So wie sich das liest, vermute ich, hat u.a. der OnBoard-Regler den Geist aufgegeben.
Wenn die DS18B20 heiß geworden sind, habe die vermutlich auch zu viel Spannung abbekommen.

12 Volt ist bei den ganzen Modulen zu viel für den Regler, der schafft die Verlustleistung nicht.

Für zukünftige Projekte würde ich ein 12 Volt Netzteil nehmen und einen StepDown-Regler auf 5 Volt und damit alle 5Volt-Module betreiben.

Tommy56:
Dann würde ich eher einen StepDown von den 12V auf die 9V (besser 7,5V) für den Arduino nehmen, wenn die 12V belastbarer sein sollen.

Danke auch Euch beiden für die Antworten.

Also eher Step Down wie Step Up Modul?

Aber mal von vorne:

Was ist denn optimal für den Arduino? Würde diesen gerne über die runde DC Buchse betreiben um ohne Umsteckerei auch mal ein Update machen zu können.

Das vorliegende 12V Netzteil hat glaube ich 900mA, ist das ausreichend, wenn ich dahinter zwei Step Down Module hänge, eines für den Ardiuno mit ?V und eines um die diversen 5V Module separat mit Strom zu versorgen?

Das hängt davon ab, was Deine ganzen Sachen ziehen. Details verrät Dir das jeweilige Datenblatt.

Gruß Tommy

RoiDanton:
Frage mich halt, was das dann auf der Webseite unter den Specs soll. Da steht, dass 12V i.O. ist

Das mag für den Arduino als wirklich einzigen Verbraucher auch noch gerade so, grenzwertig stimmen.

Aber versprechen Autobauer auch nicht alles mögliche,nur um zu verkaufen? Wir leben im Kapitalismus. Da gibt es Dinge zu kaufen, die keiner braucht.

RoiDanton:
Um es zukünftig besser zu machen wäre das 9V Netzteil ok?

Ich würde ein externes Netzteil nehmen, den Arduino allein mit 5V versorgen, auch auf 5V und GND einspeise. Angeschlossenes ebenfalls aus einem externen Netzteil. Kann auch das gleiche sein, nur nicht die ganzen Strömlinge über die Rechnerplatine jagen.

Vorsicht! Einspeisung an 5V und USB kann ins Auge gehen, anders als Vin+USB.

In diesem Fall (Speisung an 5V) sollte man ein USB-Kabel mit durchtrennter 5V-Leitung basteln und benutzen.

Gruß Tommy

Datenblätter werde ich wohl mal checken müssen. Dachte, Ihr Profis habt da so ein Bauchgefühl. :wink: Sind ja keine ungewöhnlichen Module, die ich da am Start habe.

Ok, also die Idee von Finnlay geht in die andere Richtung. 5V und dann Step Up auf 12V für meine beiden PWM-DA Module (ja, sollen zwei werden nicht nur eines wie oben geschrieben).

Den Vin PIN kenne ich, da hätte ich so ein 5V Netzteil auch angeschlossen. Denn an der DC Buchse sollten es ja mindestens 7V sein - laut Datenblatt (ob ich dem aber jemals wieder traue...?).

Dh 5V Netzteil an Vin und "normales" USB Kabel für ein gelegentliches Update an den PC geht und es passiert nichts. Habe ich das richtig verstanden?

PS: Meinen Arduino (und eventuell andere gegrillte Sachen, allen voran die Temperatursensoren, so defekt) kann ich wohl getrost entsorgen, was? Eine Reparatur ist vermutlich zum einen unwirtschaftlich und auch für mich trotz Lötstation sicherlich keinenfalls machbar.

Warum 5 Volt und StepUp ?
Von der logik her 12 Volt Netzteil und StepDown.

HotSystems:
Warum 5 Volt und StepUp ?
Von der logik her 12 Volt Netzteil und StepDown.

Finnlay schreibt von einem 5V Netzteil und damit an den Vin vom Arduino. Daher meine Nachfrage.

RoiDanton:
Finnlay schreibt von einem 5V Netzteil und damit an den Vin vom Arduino. Daher meine Nachfrage.

Das habe ich anders verstanden, soll er aber selbst erklären.

RoiDanton:
Den Vin PIN kenne ich, da hätte ich so ein 5V Netzteil auch angeschlossen. Denn an der DC Buchse sollten es ja mindestens 7V sein - laut Datenblatt (ob ich dem aber jemals wieder traue...?).

Du wirfst da einiges durcheinander.

Vin ist auch die runde DC-Buchse!
5V ist ein anderer Anschluss, an dem 5V angelegt oder bei anderer Speisung abgenommen werden können!
5V-Anschluss und 5V-USB-Versorgung dürfen nicht gleichzeitig anliegen.

Das hatte ich Dir aber schon geschrieben. Liest Du unsere Beiträge auch?

Gruß Tommy

RoiDanton:
Finnlay schreibt von einem 5V Netzteil und damit an den Vin vom Arduino. Daher meine Nachfrage.

Nein, von Vin habe ich nicht geschrieben. Ich habe von 5V-Pin und GND geschrieben.
Beachte bitte alle Hinweise und Warnungen. Wir sind in der PC-Welt unterwegs, da bewirkt selbst ein geändertes Bit schon etwas ganz anderes.
MfG

Hi

Vin = Hohlstecker = VOR Arduino-Längsregler
Da Der eine Drop-Spannung braucht, musst Du mindestens 7V dort einspeisen, um auf saubere 5V zu kommen.
(man möge mich hauen, ggf. sind's auch 7,5V)
Der Längsregler verwandelt ALLES, was oberhalb der 5V sind, in Wärme.
Deshalb kann man auch nahezu keinen Strom aus dem 5V-Pin des Arduino 'ziehen', wenn man per Vin und dort mit 'Spannung bis oberen Anschlag' versorgt.
Jedes mA, Welches der Arduino 'egal wo hin' schickt, ergibt Mal die Drop-Spannung die Verlustleistung, Die der Längsregler los werden muß.
Das schafft Der nicht - Er wird schweine-heiß und

  • versucht die Spannung runterzuschrauben
  • oder stirbt dabei ganz einfach

Besser ist's hier, den Arduino am 5V-Pin mit 5V zu versorgen.
Hier mit dem Manko, wie Tommy Das schon schrieb, daß Dann die 5V von USB getrennt werden müssen, sonst geht Da was kaputt.

GND MUSS IMMER VERBUNDEN SEIN - daher auch der Name Ground, hierauf 'bezieht' sich Alles

Wenn 12V eh gebraucht werden - dicke 12V-Netzteile sind einfacher zu finden, als dicke 5V-Netzteile - würde ich auf 12V gehen um damit die Peripherie zu versorgen.
Auch muß diese Spannung zumeist nicht sonderlich sauber sein.
Daraus machst Du Dir Deine 5V (oder sonstige Spannungen) per DC-DC-Wandler - gibt's für Kleingeld beim fC (freundlichem Chinesen ... Ali oder eBay).
Hier dann aber aufpassen, daß man diese Module zu >90% der Fälle NICHT parallel schalten kann - man kann also nicht mit zwei 5V 1A Modulen auf 5V 2A durch parallel schalten kommen - eines der Module wird dabei überlastet und stirbt mit Licht-, Rauch- und Toneffekten.
Das Andere folgt - man hat ja nicht umsonst 'Mehr' genommen - über 1A wird auch das andere Modul schnell defekt gehen.
(Hintergrund: die Strombegrenzung regelt am Modul den Plus-Pol, der fließende Strom wird aber am Minus-Pol des Modul gemessen - bei Parallelschaltung haben beide 'Stromwege' aber nicht mehr zwingend was miteinander zu tun ... leidvolle Erfahrung :wink: )

DS18B20 werden nur sehr heiß, wenn man Diese verpolt - habe hier aber auch so misshandelte Exemplare noch nicht wirklich kaputt bekommen.

Sofern Du die Hardware nicht dringend brauchst, würde ich die Alt-Hardware bestenfalls zum Schlachten bei Seite legen - alleine 20 Minuten Aufwand, das Zeug auseinander zu löten ist den Preis der Klein-Komponenten kaum gerechtfertigt.
Zum Schlachten - nur noch dieses eine Teil ist da und wird JETZT gebraucht - spricht Nichts gegen die 'Reste-Kiste'.
Der 'Rest' käme bei mir aber wohl Neu.

MfG

RoiDanton:
... Bevor ich weitere Komponenten bricke...

Ich habe nur die ersten paar Postings dieses Threads gelesen.

Wenn das Himmeln von Arduinos nicht so weh tun soll, leg Dir für die Entwicklung ein paar billige Fernost-Klone zu. Wenn ein Ding für 3 € geschrottet wird, ist das wenig schmerzhaft. Ich habe immer ein paar Wegwerf-Nanos herumliegen - mehr als zum Wegwerfen ist das Zeug aus China selten gut. In fertige Sachen baue ich aber immer einen echten Arduino ein. Was ich baue, soll schließlich auch in tausend Jahren noch so gut sein, dass man meinen Namen kennt :slight_smile:

Gruß

Gregor

Besser ist's hier, den Arduino am 5V-Pin mit 5V zu versorgen

Empfohlen wird genau genommen, über den Hohlstecker oder den Vin-Pin 7..12V einzuspeisen.
Aber keinen großen Strom aus dem 5V Pin zu ziehen. (Wegen der erwähnten Probleme im 5V Regler.)
Dann kann man problemlos auch parallel zu den 7..12V ein komplettes USB Kabel anschließen.

Mal auf eine der ersten Posts zu antworten.

Der Spannungsstabilisator LD1117S50CTR auf dem Orginel-Arduino hat eine begrenzte Kühlfläche in Form der Kupferfläche auf der Platine. Darum darf er schätzungsweise ca 1-1,5W in Wärme umsetzen ohne zu überhitzen. Bei 12V auf 5V bringen sind das max 150 bis 200mA die die gesamte Schaltung (Arduino und alle Platinen) max verbrauchen dürfen.
Laut Datenblatt zB https://www.sparkfun.com/datasheets/Components/LD1117V33.pdf hat der Spannungsstabilisator eine interne, automatisch Übertemperaturbegrenzung (INTERNAL CURRENT AND THERMAL LIMIT) und sollte deswegen wegen Überhitzung eigentlich nicht kaputtgehen können. Wahrscheinlicher wäre nach längeren Betreiben mit zuhoher Verlustleistung ein Verschmoren der Platine in der direkten Nähe des Spannungsstabilisators.

Wenn der Spannungsstabilisator mal kaputtgeht und der Ausgangstransistor zu einem Kurzschluß übergeht dann sind auf der 5V Versorgung plötzlich 12V und das beschädigt so ziemlich die gesamte 5V Digitalelektronik.

Die 3,3V Elektronik könnte überlebt haben da diese über einen weiteren Spannungsstabilisator mit 3,3V versorgt wird. Es hängt davon ab ob sie an den Signalleitungen auch 12V bekommen hat oder nicht.
Eine falsche Polung der 12V kann keinen Schaden anrichern, da eine Diode den Arduino vor Verpolung an der Netzteilbuschse schützt. Vin ist vor Verpolung nicht geschützt, da die Diode im Pluspol zwischen Netzzteilbuchse und Vin geschaltet ist.

Versuch mal den Arduino bei Deinem Verkäufer in Garantie umzutauschen.

Grüße Uwe