Angeblich soll Autorotation fliegen (Gehört auch bei Modell-Wettbewerben zum Pflichtprogramm) gar nicht so schwierig sein. Ich habs mich bisher nie getraut und auch nicht gebraucht. Toi toi toi..
Treten in der Luft irgendwelche Hardware-Probs auf wie z.B. die Hauptrotorwelle blockiert durch Lagerschaden, der Riemen oder Starrantrieb zum Heckrotor reisst, irgendein Blattlager gibt den Geist auf oder durch falsch eingestellte Taumelscheibe wird diese mechanisch überlastet und bricht .... oder schlicht und ergreifend auch nur ein Servo versagt seinen Dienst, dann ist eh Holland in Not und man kann nur hoffen, das nicht allzuviel Bruch dabei rauskommt.
Mal zurück zum Thema - was kann man alles nettes einbauen ?
Zunächst einmal wären da so Dinge wie ein Gyroscope zur Messung der Fluglage in allen 3 Achsen als Minimum als Ersatz für einen Kreisel, welcher den Heli am Heckrotor passend synchronisiert, damit er sich nicht in der Luft herumdreht.
Meist gepaart in einem Chip ist noch ein Accellerometer dabei, welches Beschleunigungen in den 3 Achsen misst. Nicht zwingend notwendig aber hilfreich, um die Geschwindigkeit beim Steigen oder Fallen zu messen.
Bekanntester Chip ist eigentlich der MPU-6050, für den auch reichlich Arduino Source gibt.
Weil ein Gyro nur die relative Lage zum Ausgangslage angibt, gibt es dazu noch einen Kompass, der die tatsächliche Richtung am Erdmagnetfeld misst. In Kombination mit dem Gyro kann man dann die Fluglage weiter berechnen und den Künstlichen Horizont herstellen. Bekannter Chip ist HM5883L. Auch dazu gibt es reichlich Source.
Ein neuerer Chip namens MP-9150 vereint alles o.g. in einem und ist in der Lage bereits selbst diverse Berechnungen zur FLuglage durchzuführen, was einen Dino doch sehr in der Rechnerei entlastet. Geht auch mit ein paar Kniffen mit den o.g. Chips in Kombination.
Ein netter Gimmick wäre dann noch ein Barometer (BMP085 oder BMP180), was sehr genau den Luftdruck misst, woraus sich die aktuelle Flughöhe ab Startpunkt berechnen lässt.
Alle o.g. Chip haben eine I2C-Schnittstelle und lassen sich gemeinsam an einem Bus betreiben.
Last but not least ein GPS-Empfänger, der neben der Position (X,Y und Z) so allerlei weitere Daten von sich gibt und womit man bereits mit o.g. Chipsen erhaltene Daten noch mal ergänzend quer-/gegenrechnen, ergänzen kann.
Von diesen Teilen gibt es reichlich - von Größe und Preis her wie vom technischen "Können". In der Bucht gibt es aktuell immer wieder etliche Angebote eines Anbieters von Typen wie LOCOSYS 20023/63 zu kleinem Preis raushökert. Die Dinger von uBlox sind auch nicht verkehrt - aber deutlich teuerer. Die Ping-Pong haben da mittlerweile auch reichlich im Angebot.
Man sollte nur darauf achten, welche Schnittstelle die Dinger haben. Es gibt sie mit intern USB (nicht so sinnig), echtem RS232, RS232-TTL oder auch I2C oder SPI. Da muss man schauen, was in's Programm/Konzept passt.
Alles o.g. zusammen kann man mit ein wenig Glück für ab 50 Euronen bekommen. Versandkosten bei unterschiedlichen Anbietern nicht vergessen !
Wie gesagt, ist Arduino-Source und Demos für alles reichlich vorhanden. Da MultiWII-Projekt beherscht alle diese Typen und weit mehr und lässt sich durch Parametrisiesung neben div MultiCopter-Typen auch auf richtige Helis konfigurieren.
Schon sehr schick & gut gemacht - ich würde aber jedem empfehlen, das selber noch mal Hand anzulegen.
Telemetry ist ja heute das Schlagwort.
Für Nicht-Wissende: Ich sende nicht nur dem Modell Daten, sondern ich empfange auch von dort entsprechend wissenswertes wie z.B. eben Daten aus o.g. Elektronik über Fluglage und Richtung, sondern noch vieles andere mehr, wie z.B. wwichtig Akku-Ladezustand, akt. Stromverbrauch des Motors - für Verbrenner gibts mittlerweile auch Schwimmer für den Tank.
Ich halte das für sehr sinnig - schützt es mch doch relativ sicher vor einem Crash durch "Überfliegen" des Akkus/Tanks oder kann ich endlich mal die max. Flugzeit ohne Angst ausnutzen.
Dafür gibt es mittlerweile auch fertige Transceiver-Systeme, sogar mit fettem Display, was auch die Anzeige einer Kamera on Bord ermöglicht. Kostet logo einige Kröten und ist letztendlich nicht im Sinne des Arduino-Bastlers.
In meinem Fall benutze ich weiterhin meine gute alte Robbe FX-18 und kann diese auf 2 Arten benutzen:
Einmal kann ich den normalen FM-PCM-Empfänger verwenden und lese an Bord die Schalt- und Servo-Signale aus dem Empfänger in den Arduino und mach dort meine Fluglagenkorrektur vor Ort.
Als Telemtry-Sender für den Rückweg verwende ich einen kleinen Transceiver Namens NFR24L01, welcher auf 2,4GHz auf 125 einstellbaren Frequenzen nur sendet.
Die Dinger sind echt winzig und lassen sich problemlos unterbringen. Es gibt sie in verschiedenen Ausführungen in Low- und High-Power, sowie mit interne Platinenantenne und auch externem Antennanschluss. Letzteres ist eher zwingend zu verwenden.
Zum anderen bin ich mittlerweile auch (fast) so weit, das ich nur die Steuersignal der FX am Boden in einen Dino einlese und die komplette Kommunikation über die NRF-Module mit eigenem Protokoll mache.
Vorteil dabei ist hier, das ich nicht an die limitierten 8 Sende-Kanäle des Senders gebunden bin und nahezu beliebig Befehle & Daten hin- und hersenden kann.
Ebenso praktisch ist die Verfügbarkeit von 125 Kanälen. Man kann vorher scannen, was wo belegt ist und sucht einen Kanal in sicherem Abstand, wo man niemand stört, bzw. selbst gestört wird. Kein Quarzwechsel mehr erforderlich.
Nutz man die (nicht so ganz legale) High-Power-Version mit entsprechenden Antennen, sind auch Reichweiten bis zu 1000m prinzipiell kein Thema. Leider nicht so ganz legal .....
Das ganze geht auch mit WiFi-Modulen, die es auch schon mittlerweile für eher kleines Geld gibt. Der Blauzahn scheidet hoffentlich verständlicherweise völlig aus.
Was fehlt noch ? Ne Kamera natürlich ! Und ne passende Halterung ....
Zu letzteren hatte ich mir auch was bestellt: Diese ominösen miniatur-Plastik "PTZ"-Gimbal's oder wie die auch immer genannt werden. 2 Servos rein für X/Y-schwenken, ne Kamera draufgeklipst und ab die Post mit HD-fliegen .....
DENKSTE !
Das ist so ein pingeliger Kram, der meiner Meinung nach keine 2 Flüge übersteht. Ausserdem gehören 2 "angepasste" Servo's rein, sonst lässt sich der Kram erst gar nicht zusammen bauen.
Dazu brauchts dann noch sehr ruhige Finger und viel Geduld und / oder entsprechend Beruhigungsmittel in nennenswerter Menge. Wenn ihr so was kauft, dann gebt gleich 35-40€ für ein Kompletteil mit Kamera aus !
Aprospos Kamera: Darauf passen nur solche, die 30x30mm ( !) Aussenmaß haben !!! Die haben dann auch nicht grade die üppige Auflösung. 640x480 ist schon viel.
UND BITTE DARAUF achten: Es muss ein PAL-Model sein. Dreht man euch ein NTSC-Teil an, gibts Bilder mit einem PAL-Empfänger nur in Schwarz-Weiß !
Wie bekommt man die Bilder an den Boden / zum Piloten ?
Es gibt auch Video-Sender im 2,4GHz-Bereich. Allerdings in preiswerter Version nur mit minimaler Leistung oder adäquat passend für naheu exorbitant viel Knete.
Ich habe bisher nur eine Sender-Empfänger-Kombi mit 20 oder 200mW gefunden, die klein und bezahlbar ist (25€) - die funkt dann aber via 5,8 GHz.